Vollmond – Frühmorgens in Hamburg-Horn

Frühmorgens in Hamburg

Der Vollmond treibt mich heute schon früh aus dem Bett. Es ist halb Fünf, als ich schon am Computer sitze und mir Gedanken um die neuesten, interessantesten und effektivsten Facebook-Einträge für mich und meine Kunden mache. Draußen ist pechschwarze Nacht, nur manchmal ist das Geräusch eines vorbeifahrenden Autos zu hören. Ich laufe noch nicht zu Hochtouren auf. Wer will schon so früh am Morgen die neuesten Meldungen auf Facebook lesen? Also nutze ich den „Aktivitätenplaner“ und verlege die Meldungen auf 8 oder 9 Uhr.

Hamburg
Frühmorgens in Hamburg

Aber irgendwie macht das heute alles keinen Spaß. Ich bin unruhig. Was sind meine Optionen? In die Badewanne? Haare waschen? Blogbeiträge schreiben? Alles nicht sehr verlockend. Mich hat allgemeine Unlust ergriffen. Wie sieht es draußen aus? Immer noch schwarze Nacht, aber es regnet nicht. Da war doch noch etwas, da, ganz hinten in meinem Kopf. Achja, dieser Gedanke, dass es gut für mich, meinen Körper und mein gesamtes Wohlbefinden wäre, wenn ich mich mehr bewege.

Jetzt? Frühmorgens in Hamburg? Joggen? Auf der Horner Rennbahn? Schon der Gedanke erschreckt mich, macht mich unendlich träge. Doch wie wär’s mit Brötchen holen und ne Zeitung? Ist ja auch Bewegung. Und vielleicht kann ich einen Umweg machen. Und meine Kamera mitnehmen.

Der Morgen beginnt

Langsam kommt Bewegung in mich. Zähne putzen, Anziehen, die Kamera geschnappt und schon bin ich unterwegs. Was heißt „schon“? Es ist bereits 6:15 Uhr, die Straße ist gut befahren. Der Morgen beginnt! Gespenstisch warten drei große schwarze Abfalleimer am Straßenrand. Ist heute Müllabholtag? Die Scheinwerfer leuchten, in manchem Fenster ist schon Licht. Die Stadt erwacht. Wie viele Menschen so früh unterwegs sind! Treppen putzen, Blätter fegen, Abfalleimer leeren, Kinder zur Schule bringen.

Nachts bei Vollmond in Horn Mülleimer

Die Luft ist klar, trocken und duftet leicht nach Regen und Herbst. Eine Amsel singt im Schein einer Straßenlaterne, im Vorgarten raschelt es leise. Den Vollmond kann ich nirgendwo sehen. Immer mehr Autos und Busse sind unterwegs und füllen die Atmosphäre mit Lichtern, Geräuschen und Abgasen.

Bei Vollmond Müllmänner

An der U-Bahn-Station Horner Rennbahn ist schon alles erleuchtet. Der Gemüsemann baut seine Gurken, Tomaten und Orangen vor seinem Laden auf. Aus der Bäckerei strömt der Duft frischgebackenen Brotes. Ich kaufe meine Brötchen und die Zeitung. Wenig später bin ich zufrieden Zuhause, der Kaffee blubbert durch die Maschine: der Tag kann beginnen!

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Ulrike

1 Gedanke zu „Vollmond – Frühmorgens in Hamburg-Horn“

  1. Sehr löblich, dass du dich aufgerafft hast! 🙂 Aber es ist und bleibt doch November. Wie schön wäre ein Morgenspaziergang um die Uhrzeit von Mai bis August…

    Liebe Grüße,
    Lena

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