Ein sonniger Tag im Park, ein Grillabend im Garten oder der Ausflug zum See – im Sommer sind Insekten wie Wespen und Bienen ständige Begleiter. Für die meisten Menschen ist ein Stich zwar schmerzhaft, aber harmlos. Wer jedoch auf das Gift dieser Insekten allergisch reagiert, für den kann ein Stich schnell zur ernsten Gefahr werden.
Umso wichtiger ist es, die Symptome einer Insektengiftallergie zu kennen und im Notfall richtig zu handeln.
Was ist eine Insektengiftallergie?
Bei einer Insektengiftallergie handelt es sich um eine überschießende Reaktion des Immunsystems auf bestimmte Bestandteile im Gift von Bienen, Wespen oder seltener auf das Gift von Hornissen und Hummeln.
Während die meisten Menschen auf einen Stich mit einer lokalen Schwellung und Rötung reagieren, lösen diese Gifte bei Allergikern eine systemische Reaktion aus. Das heißt: Nicht nur die Einstichstelle ist betroffen, sondern der gesamte Körper.
Solche allergischen Reaktionen können innerhalb weniger Minuten auftreten und reichen von leichten Beschwerden bis hin zum lebensbedrohlichen anaphylaktischen Schock.

Symptome einer Insektengiftallergie
Die Anzeichen einer allergischen Reaktion unterscheiden sich deutlich von einer normalen lokalen Reaktion auf einen Stich. Hier die wichtigsten Warnsignale:
Leichte Reaktionen:
- Ausgedehnte Schwellung: Mehr als 10 cm Durchmesser, hält länger als 24 Stunden an
- Rötung und Hitzegefühl um die Einstichstelle
- Juckreiz und Brennen
Allgemeine allergische Symptome
- Nesselsucht (Quaddeln) am gesamten Körper
- Juckreiz an Handflächen, Fußsohlen, Kopfhaut
- Schwellungen im Gesicht (z.B. Augenlider, Lippen), an Zunge oder Hals
Schwere Reaktion (anaphylaktischer Schock):
- Schwindel, Benommenheit
- Magen-Darm-Beschwerden: Übelkeit, Erbrechen, Bauchschmerzen, Durchfall
- Atemnot, pfeifendes Atemgeräusch
- Schwindel bis hin zu Bewusstseinsverlust
- Schwellungen im Mund- oder Rachenbereich
- Sehr langsamer oder schneller Puls
- Haut: gerötet, blass, kaltschweißig, Juckreiz oder Ausschlag
Tritt eines dieser schweren Symptome auf, handelt es sich um einen medizinischen Notfall. Sofortige Hilfe ist lebenswichtig – in diesem Fall muss umgehend der Notruf (112) gewählt werden.
Wer ist besonders gefährdet?
Prinzipiell kann jede*r eine Insektengiftallergie entwickeln. Besonders aufmerksam sollten Menschen sein, die nach einem Stich bereits starke Allgemeinsymptome erlebt haben oder bei denen in der Familie bekannte Allergien bestehen.
Auch bei Berufen oder Hobbys mit häufigerem Insektenkontakt (z.B. Imkerei, Gartenarbeit, Bauarbeiten im Freien) steigt das Risiko.
Was kannst du vorbeugend tun?
1. Allergietest machen lassen:
Wenn du nach einem Stich ungewöhnliche Reaktionen bemerkt hast, solltest du dich allergologisch testen lassen. Ärzt*innen können anhand von Haut- und Bluttests klären, ob eine Insektengiftallergie vorliegt.
2. Notfallset bereithalten:
Menschen mit bekannter Insektengiftallergie sollten immer ein ärztlich verschriebenes Notfallset bei sich tragen. Dieses enthält in der Regel:
- Adrenalinpräparat
- Antihistaminikum
- Kortisonpräparat
3. Schutzmaßnahmen beachten:
- Süße Speisen und Getränke im Freien abdecken
- Keine stark duftenden Parfums oder Pflegeprodukte verwenden
- Helle, glatte Kleidung tragen
- Im Garten oder in der Natur stets aufmerksam sein
- Im Gras immerSchuhe tragen
4. Hyposensibilisierung erwägen:
Eine Hyposensibilisierung (spezifische Immuntherapie) kann bei nachgewiesener Insektengiftallergie die beste Langzeitvorsorge sein. Dabei wird das Immunsystem schrittweise an das Allergen gewöhnt, sodass schwere Reaktionen deutlich seltener auftreten oder ganz ausbleiben.
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