Albert Einstein und Ulm

Albert Einstein wurde am 14. März 1879 in Ulm geboren. Muss ich Euch noch viel über den berühmten Physiker erzählen? Ich denke, seine Verdienste um die Physik und seine Relativitätstheorie ist allen bekannt. Da ich mit der Physik und mathematischen Themen nicht viel anfangen kann, will ich hier nur einige Dinge beschreiben, die ich erst beim Besuch des Einstein-Hauses in Ulm erfahren habe oder die mir jetzt erst bewusst geworden sind.

Albert einstein und die Relativitätstheorie.

Einstein ist uns hauptsächlich bekannt durch seine „Relativitätstheorie“:

\[E=m\cdot{c^2}\]

Das E steht für die Energie, das m bedeutet Masse und c ist die Lichtgeschwindigkeit . Die Formel besagt, dass sich Energie in Masse umwandeln kann und Masse in Energie. Du musst wissen, dass die Lichtgeschwindigkeit eine sehr große Zahl ist.

Das ist nur eine Errungenschaft von vielen, die wir Albert Einstein verdanken. Darüberhinaus war er ein überragender Physiker, Nobelpreisträger und Vorbild mit seinen Weisheiten.

Anfang März 1933 überließ er während eines Aufenthaltes in den USA der Liga zur Bekämpfung des Antisemitismus eine nach seiner eigenen Aussage nicht für die Presse bestimmte Erklärung, die große Aufmerksamkeit in der internationalen Presse nach sich zog. Darin schrieb er:

„Solange mir eine Möglichkeit offensteht, werde ich mich nur in einem Land aufhalten, in dem politische Freiheit, Toleranz und Gleichheit aller Bürger vor dem Gesetz herrschen. Zur politischen Freiheit gehören die Freiheit der mündlichen und schriftlichen Äußerung politischer Überzeugung, zur Toleranz die Achtung vor jeglicher Überzeugung eines Individuums. Diese Bedingungen sind gegenwärtig in Deutschland nicht erfüllt. … Ich hoffe, daß in Deutschland bald gesunde Verhältnisse eintreten werden und daß dort in Zukunft die großen Männer wie Kant und Goethe nicht nur von Zeit zu Zeit gefeiert werden, sondern daß sich auch die von ihnen gelehrten Grundsätze im öffentlichen Leben und im allgemeinen Bewußtsein durchsetzen.“ Monika Stoermer: Albert Einstein und die Bayerische Akademie der Wissenschaften. (Memento vom 11. Dezember 2007 im Internet Archive). (PDF; 260 kB). In: Akademie Aktuell. 1/2005.

Was würde er jetzt zu den Zuständen in USA sagen?

Albert Einstein in Ulm

Kommen wir zurück auf Einstein in Ulm. Ehrlich gesagt, Einstein blieb nach der Geburt in Ulm nur ein paar Monate dort. Dann zogen seine Eltern mit Baby Albert nach München. Er hat also keine Spuren in Ulm hinterlassen. Trotzdem ist Ulm stolz auf seinen berühmten Sohn.

Einstein Haus

Einstein schreibt in einem Brief an die Ulmer Abendpost am 18. März 1929:

„Die Stadt der Geburt hängt dem Leben als etwas ebenso Einzigartiges an wie die Herkunft von der leiblichen Mutter. Auch der Geburtsstadt verdanken wir einen Teil unseres Wesens. So gedenke ich Ulms in Dankbarkeit, da es edle künstlerische Tradition mit schlichter und gesunder Wesensart verbindet.“

Das war’s dann schon mit Ulm.

Einstein auf dem Weg zum berühmten Physiker und Nobelpreis

Die Schulzeit war sehr wechselhaft für ihn. Manches klappte, manches nicht. Doch er machte schließlich sein Abiur und studierte. 1900 hatte er ein Diplom als Fachlehrer in mathematischer Richtung, worunter auch die Physik fiel. Seine Diplomarbeit in Physik folgte. Es gelang ihm aber nicht, nach dem Studium eine Anstellung zu erhalten.

Im Jahr 1905, im Alter von 26 Jahren, veröffentlichte Einstein seine wichtigsten Werke. 1908 habilitierte er an der Universität Zürich. Die Schweiz war zu seiner Heimat geworden.

1905 war auch das Jahr seiner Abhandlung Zur Elektrodynamik bewegter Körper. Kurz darauf lieferte Einstein seinen Nachtrag „Ist die Trägheit eines Körpers von seinem Energieinhalt abhängig?“ Letzterer enthält implizit zum ersten Mal die wohl berühmteste Formel der Welt, E = mc² (Energie ist gleich Masse mal Lichtgeschwindigkeit zum Quadrat, Äquivalenz von Masse und Energie). Beide Arbeiten zusammen werden heute als Spezielle Relativitätstheorie bezeichnet.

1906 promoviert er in Zürich.Da war er schon Schweizer Staatsbürger.

Der Nobelpreis für Physik erhielt er dann 1922 „für seine Verdienste um die theoretische Physik, besonders für seine Entdeckung des Gesetzes des photoelektrischen Effekts“.

Einstein in Ulm

Das Einsteinhaus in Ulm

Ich kam zufällig in Ulm am Einstein-Haus vorbei. Es ist nicht sein Geburtshaus. Er hat dort nicht gelebt. Aber eine Großmutter von ihm hatte in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts in dem Haus, das von den Ulmer ursprünglich „Engländer“ genannt wird, gewohnt. Nun hat man ein Museum dort eingerichtet, das sich nicht nur der Erinnerung an Ulms berühmten Sohn widmet, sondern der Geschichte seiner ganzen jüdischen Familie.

Während Albert Einstein ein Leben als Weltbürger lebt, mal in Prag, mal in Wien, den USA und sogar in Japan lehrt, bleibt seine umfangreiche Verwandtschaft in Ulm bzw. Deutschland. Ungefähr 4 Tanten und Onkel leben in Ulm und es gibt 18 Cousinen und Cousins. Sie lebten gut eingebunden in die jüdische Gemeinschaft und waren angesehene Bürger von Ulm.

Einstein pflegte Zeitlebens eine distanziert-wertschätzende Beziehung zur Stadt. 1920 sandte Ulm Glückwünsche; 1929 wurde ihm posthum eine Straße gewidmet, woraufhin Einstein scherzte: „Mein tröstlicher Gedanke war, dass ich ja nicht verantwortlich sei, was darin geschieht.“ 1933 wurde die Straße durch die Nazis umbenannt.

Die Verfolgung

„Ein schweres Los traf Lina Einstein, eine von drei Töchtern des Ehepaares August und Bertha Einstein. Innerhalb weniger Jahre verstarben ihre Eltern und ihre beiden Schwestern. Lina Einstein blieb unverheiratet und war nach 1933 auf die Wohlfahrt der israelitischen Gemeinde angewiesen. Nachdem eine Auswanderung nicht zu Stande gekommen war, wurde sie am 22. August 1942 nach Theresienstadt und von dort nach Treblinka deportiert, wo sie unmittelbar nach der Ankunft in einer Gaskammer ermordet wurde.

Albert Einstein selbst versuchte, seinen Verwandten in der Zeit der Verfolgung und Not zu helfen und schrieb zahlreiche Empfehlungsschreiben. Vielen Familienmitgliedern gelang es, aufgrund solcher „affidavits of support“ oder auf anderem Wege, Deutschland zu verlassen.

Für Lina Einstein, Bertha Hofheimer, Marie Wessel, Hugo Moos und Julius Moos, allesamt Cousinen und Cousins von Albert Einstein, gab es jedoch keine Rettung. Albert Einstein selbst hatte 1933 Deutschland verlassen und war nach einer Vortragsreise in den Vereinigten Staaten geblieben. Bereits am 20. März 1933 wurde in Ulm die nach Einstein benannte Straße in Fichtestraße umbenannt. Kurze Zeit später wurde ihm die deutsche Staatsbürgerschaft aberkannt.“ Einstein und Ulm

Einzelne Schicksale werden in dem Museum näher dargestellt. Es herrscht eine gedämpfte, ruhige, ja manchmal auch bedrückende Stimmung. Die Schicksale dieser so umfangreichen Familie treffem mich im Innersten, und ich muss an die vielen Menschen denken, die in den „nur“ 12 Jahren des Nationalsozialismus so viel Leid, so viel Unsicherheit und soviel zerstörte Lebensträume erfuhren.

Auch Einstein musste viele körperliche Beschwerde aushalten. Ich frage mich, wie er außerdem das Leiden seiner Verwandten erlebte und seine Machtlosigkeit empfand.

Synagoge in Ulm
Synagoge

Fazit

Er setzte sich bis zu seinem Tod für den Frieden ein und gegen die Atombombe. Obwohl er immer wieder erkrankte, schrieb er doch an der Präsidenten der USA, um auf die entsetzliche Gefahr der Atombomben aufmerksam zu machen. Was das genutzt hat, wissen wir alle.

1955 mit 76 Jahren verstarb der wichtige Physiker und Philosoph an einem geplatzten Aneurisma.

Mich hat sein Leben und der Besuch in dem von aussen so unscheinbaren Museum verstummen lassen. Lange stehe ich dann vor der nahen Synagoge….

Adresse und Öffnungszeiten des Einstein-Hauses in Ulm

Die Einsteins – Museum einer Ulmer Familie
Weinhof 19
89073 Ulm

https://einsteins.museum

Öffnungszeiten
Dienstag, Mittwoch & Freitag
11:00 – 17:00 Uhr
Donnerstag
11:00 – 19:00 Uhr
Samstag, Sonntag & Feiertag
11:00 – 18:00 Uhr

Eintrittspreise
regulär 8 € | ermäßigt 6 €

Stand Juli 2025

Links

Zuletzt aktualisiert vor 2 Wochen

Ulrike

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