Die acht tibetischen Glückssymbole entschlüsselt

Die 8 tibetischen Glückssymbole spielen für Tibeter und Chinesen eine wichtige Rolle. Ihr könnt sie auf den zentralen Altären der buddhistischen Tempel sehen. Was es damit auf sich hat und was sie bedeuten, erkläre ich im folgenden Artikel.

Manchmal sind sie aus Gold oder Messing, manchmal (in tibetisch-buddhistischen Tempeln) auch aus Butter. Wenn sie nicht auf dem Altar stehen, so schmücken ihre Abbildungen doch den Raum. Sie schützen den Altar, den Tempel und die Gläubigen. Außerdem dienen sie wie fast alles auf dem Altar als Betrachtungsobjekt und sollen zum Nachdenken anregen.

Glückssymbole Alchi, alle 8 auf einem Fries im Kloster Alchi.
Die Tibetischen Glückssymbole in einem Fresko des Kloster Alchi in Ladakh

Es ist verpönt, Altäre zu fotografieren. Ich habe kein passendes Foto gefunden. Doch ich bin auf dieses gestoßen, das einen Türbalken im Primeminstermansion in Shanxi ziert. Rund um ein Gefäß sind jeweils 4 der tibetischen Glückssymbole gruppiert.

Holz- Verzierung: Tibetisch Glückssymbole

Die tibetischen Glückssymbole

Ashtamangala (Sanskrit अष्टमंगल Aṣṭamaṅgala, tibetisch བཀྲ་ཤིས་རྟགས་བརྒྱད ZWPY Zhaxi Dag’gyä, Wylie bkra shis rtags brgyad Lhasa-Dialekt-IPA: [tʂáɕitaʔ cɛ̀ʔ]; chinesisch 吉祥八宝, Pinyin Jíxiáng bā bǎo) sind eine heilige Reihe von Glückssymbolen, die für eine Anzahl indischer Religionen endemisch sind, u. a. Hinduismus, Jainismus und Buddhismus. (Wikipedia)

Der Schirm

Die tibetischen Glückssymbole Schirm

Der juwelenbesetzte Sonnenschirm (Sanskrit chhatraratna; Devanagari: छत्ररत्न; tibetisch རིནཆེན་གདུགས Wylie rin chen gdugs) oder Ehrenschirm/Heiliger Schirm

Der Schirm als Symbol bedeutet Schutz und Fürsorge. Er soll die schlechten Einflüsse fernhalten. Sein Schatten schützt vor Sonne und Hitze, seine Kühle symbolisiert Schutz vor der Hitze der Leidenschaften, vor Krankheiten und vor Leidensdruck. In Asien ist der Schirm ein Symbol königlicher Würde. Damit steht er auch dem Buddha zu.

Die zwei Fische

Die zwei Goldfische (Sanskrit: Gaur-matsya; tibetisch གསེར་ཉ Wylie gser nya)

Goldfische, immer zu zweit, stehen überall in Tibet und China für Glück, Reichtum und Fruchtbarkeit. Sie werden gerne Brautpaaren bei der Hochzeit geschenkt und schmücken die Bettwäsche eines glücklichen Ehepaars. Im tibetischen Buddhismus sind sie ein Sinnbild für die Befreiung des Geistes aus dem Ozean des Samsara, dem Kreislauf der Wiedergeburten.

Die Lotosblüte

Lotosblüte

Die Heilige Lotosblume (Sanskrit: Padma; tibetisch པད་མེ Wylie pad me), die „ursprüngliche Reinheit“ (tibetisch ཀ་དག Wylie ka dag)

Im Buddhismus hat der Lotos eine zentrale Bedeutung. Da die wunderschönen Blüten aus einem meist sumpfigen Wasser aufsteigen und an den Blättern Schmutz und Wasser abperlen, sind sie ein Symbol für eine Reinheit, der aller Schmutz der Welt nichts anhaben kann. So wie sich die Lotosblüte entfaltet, so öffnet sich der Geist für die Erkenntnis.

Die Lotosblume

Die weiße Muschel

Die rechtsdrehende weiße Schneckenmuschel (Sanskrit: Śaṅkha; tibetisch དུང་གྱས་འཁྱིལ Wylie dung gyas ‚khyil)

Das rechtsdrehende Schneckengehäuse, das aufrecht steht, ist eigentlich ein Musikinstrument, das in Tibet noch vielfältig benutzt wird. Ruft der Mönch in das Gehäuse, so entsteht ein weithin hallender Ton. Genauso breitet sich der Ruhm der Lehre Buddhas in alle Richtungen aus. Als Symbol auf dem Altar steht die Muschel auch für ethisches Wissen und Moral.

Die Vase

Die ‚Schatzvase‘ oder ‚Urne der Weisheit‘ (tibetisch བུམ་པ Wylie bum pa) repräsentiert Gesundheit, Langlebigkeit, Wohlstand, Fülle, Weisheit und das Phänomen des Raums (Sanskrit: [[akasha|ākāśa]]), wobei ‚Raum‘ eine besondere Bedeutung eines der Vier Elemente (Sanskrit: Mahabhuta) und der Fünf reinen Lichter ist.

Eine Vase oder Wassergefäß enthält die spirituellen Juwelen der Erleuchtung und birgt den Schatz der Wünsche. Sie steht auch für die geistige und materielle Erfüllung dieser Wünsche.

Das Rad der Lehre

Das Rad des Gesetzes (Sanskrit Dharmachakra; tibetisch ཁོར་ལོ Wylie khor lo)

Rad der Lehre

Die acht Speichen stehen für den Edlen Achtfachen Pfad, den Buddha verkündete als Weg aus dem Leiden, als praktische Anleitung, wie man Weisheit erlangt und Unwissenheit überwindet. Die Felge des Rades symbolisiert die Konzentration und Achtsamkeit, deren Praxis die Ausübung der Lehre zusammenhält.

Das Rad der Lehre ziert zusammen mit zwei kauernden Rehen viele Dächer tibetisch-buddhistischer Tempel, weil es heißt, dass Buddha das Rad mit seiner ersten Lehrrede im Isipatana Wildpark von Sarnath (bei Varanasi) in Bewegung setzte.

Der Knoten

Das Stadium Endloser Knoten oder Ewiger Knoten (Devanagari: श्रीवत्स; Sanskrit: śrīvatsa; tibetisch དཔལ་བེའུ Wylie dpal be’u)

Glücksknoten

Der endlose Knoten spiegelt die Unendlichkeit der Lehre Buddhas wieder. Auch symbolisiert er die endlosen Wiedergeburten, denen der Mensch ausgesetzt ist. Daneben repräsentiert er Kontinuität bei weltlichen Dingen, wie z.B. Freundschaft oder Liebe. Er ist ein beliebter Glücksanhänger in China, den man häufig an Türen oder am Rückspiegel der Autos sieht.

Das Banner

Dhvaja (Skt. auch Dhwaja; tibetisch རྒྱལ་མཚན Wylie rgyal mtshan), Banner oder Flagge.

Diese Standarte, die seit alters vor allem in Indien ein Zeichen von Herrschaft und Macht ist, steht im Buddhismus für den Sieg des Buddhismus über die Unwissenheit, des Guten über das Böse. Sie steht auch für das Zentrum des buddhistischen Universums, den Berg Meru, den die Tibeter im Berg Kailash erkennen.

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Ulrike
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3 Gedanken zu „Die acht tibetischen Glückssymbole entschlüsselt“

  1. Liebe Jose, TCM kann sehr hilfreich sein. Ich habe einige Male Akupunktur bei Rücken- und Knieschmerzen gehabt. Das hat wunderbar geholfen. Aber bei Krebsheilung o.ä. habe ich keinerlei Erfahrung und glaube auch nicht, dass TCM da hilft. LG Ulrike

  2. Hallo. Ich bin José Jahrgang 1955. Welche besondere Erfahrungen hast Du mit TCM (Traditionelle Chinesische Medizin) z.B mit Krebsheilung gehabt. Danke für Deine Antwort.

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