Eine neue Zeit für die Bahnhofsmission

In der Bahnhofsmission Hamburg ist ein neue Zeit angebrochen. Seit dem 01.04.2023 sind wir in ein neues, eigenes Gebäude gezogen. Raus aus den beengten Verhältnissen in den provisorischen Containern, in denen wir mehr als drei Jahre verbracht haben. Jahre, die zuletzt von Lockdowns, Kontakten mit anderen Menschen nur durchs Fenster geprägt waren. Trotz Corona haben wir den Betrieb aufrecht erhalten.

Bahnhofsmission Hamburg 2019
2019: Die Bahnhofsmission im Container.

Jetzt ist also der große Tag gekommen, an dem wir in die neuen Räumlichkeiten gezogen sind: Größer und heller als je zuvor. Mit vielfätigen Möglichkeiten, die wir erst nach und nach entdecken. Am wichtigsten: Wir können wieder Gäste zu uns lassen, ausführliche Beratungen durchführen.

Aber noch ist die Bahnhofsmission eine Baustelle. Manches ist erst provisorisch fertig. Doch nach und nach wird es besser. Auch andere Neuerungen werden auf uns zukommen. Zum Beispiel werden unsere Akten digitalisiert.

Trotzdem: Doch es gibt Möglichkeiten. Wir in der Bahnhofsmission können Wegweiser sein, zeigen, wo es ein trockenes Plätzchen gibt, eine kostenlose Mahlzeit oder eine Beratungsstelle für den Ausstieg. Manchmal reicht ein offenes Ohr und ein Gespräch, um jemandem Hoffnung und neue Perspektiven zu geben.

Bahnhofsmission 2023

Die Sensation!

Wir haben eine Sanitätsstation! Von Montag bis Freitag ist eine ausgebildete Pflegekraft da für Menschen, die eine Wundbehandlung o.ä. brauchen. Das Angebot ist niedrigschwellig und für jeden da egal ob mit oder ohne Krankenversicherung. Das ist eine große Hilfe für Obdachlose, die nicht zum Arzt gehen mögen und ihre Wunden nicht regelmässig versorgen.

Natürlich können die Pflegekräfte keinen Arzt ersetzen. Aber vor allem können sie den Menschen eine erste Hilfe sein. Und im Notfall weisen sie auf einen Arzt hin.

Ergänzt wird die Station durch eine Dusche und die Möglichkeit, die Kleidung zu wechseln. Sie wird auch schon gut angenommen.

Bahnhofsmission
Licht und Trost spenden in grauen Tagen.

Eine kleine Begebenheit am Bahnhof

Ich mach mit meiner blauen Bahnhofsmissionsjacke eine Bahnhofsrunde. Das bedeutet, Präsenz zeigen am Bahnhof, gucken, ob Menschen da sind, die Hilfe brauchen, sich informieren, welcher Fahrstuhl geht, ob es große Zugverspätungen gibt usw.

Da hält mich ein hochgewachsener Afrikaner an. Sein Lächeln kann ich hinter seiner Maske erahnen. „Darf ich mal gucken?“ fragt er und betrachtet ganz genau das Symbol der Bahnhofsmission auf meiner Jacke. Ein Strahlen geht über sein ganzes Gesicht: „Sie sind ein guter Mensch!“ „Nicht doch!“ möchte ich das Lob abwehren, da ist er schon weiter.

Bin ich ein „guter Mensch“? Darüber kann man sicherlich streiten. Ich beziehe sein Lob auch nicht wirklich auf mich. Es zeigt mir, dass unser Emblem für einen Ort steht, an dem man Gutes und Hilfe erwarten kann. Ich bin sehr glücklich darüber, dass ich Teil des Teams bin.

Die Bahnhofsmission – immer da!

Die Bahnhofsmission hilft vor allem

  • Alten, gebrechlichen oder sonst eingeschränkten Menschen bei der Orientierung am Bahnhof und beim Umsteigen.
  • Hilfe mit einer Fahrkarte nach Hause, wenn alle anderen Möglichkeiten ausgeschöpft sind.
  • Informationen, wann und wo es Essen für Menschen in Not gibt
  • Informationen, wo man sich tagsüber aufhalten kann, wenn man kein Zuhause hat.
  • Empfehlungen, wo man für die Nacht einen trockenen, warmen Platz findet.
  • Es gibt immer Trinkwasser.
  • Im Notfall gibt es etwas zu essen, warme Socken, Pullover oder Schlafsäcke.
  • u.v.m.

Wir haben immer ein offenes Ohr für alle mit ihren Sorgen. Gemeinsam suchen wir nach Lösungen oder schlagen die passenden kompetenten Ansprechpartner vor.

Wer mehr über die Bahnhofsmission und die Möglichkeiten zu helfen erfahren möchte: https://bahnhofsmission-hamburg.de/

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Hamburg Hauptbahnhof
Ulrike

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