Kaffeemuseum Burg in Hamburgs Speicherstadt

Das Kaffeemuseum ist der ideale Platz, um eine Pause in der Speicherstadt zu machen und einen köstlichen Kaffee zu genießen und mehr über Hamburg zu erfahren.

Speicherstadt

Geschichte des Kaffees in Hamburg

Schon 1677 wurde in Hamburg das erste Kaffeehaus eröffnet. Kaffee hatte endlich in Europa eine Beliebtheit gefunden, die bis heute anhält.

Der Kaffeehandel erreicht einen Höhepunkt Ende des 19. Jahrhunderts. 1887 eröffnete in der Hamburger Speicherstadt die Hamburger Kaffeebörse, nach London und Le Havre der drittwichtigste Handelsplatz für Rohkaffee der damaligen Zeit. 

In den Speichern des Block R, St. Annenufer, heute Genuss Speicher genannt, wurde schon seit 1896 im Kaffeespeicher von Hansen & Studt Kaffee gelagert und bearbeitet.

Kaffeemuseum

Für den immer wichtiger werdenden Handel u.a. mit Kaffee baute man Ende des 19. Jahrhunderts in der neu gegründeten Freihandelszone die Speicherstadt. Noch heute bilden die Speicher mit ihren roten Ziegeln, historischen Kränen und schmalen Fenstern entlang einiger Kanäle, den sog. Fleets, ein einheitliches Bild.

Auch heute noch ist Kaffee ein wichtiges Umschlagsgut in Hamburg, obwohl man die meisten Handelshäuser nach außerhalb verlagert hat. 700.000 Tonnen Kaffee werden jedes Jahr im Hamburger Hafen umgeschlagen. Das macht die norddeutsche Metropole zum größten Umschlagplatz für Rohkaffee in Europa. Weltweit übertreffen nur Brasilien und China diese Zahl.

Kaffeebohnen

Café und Kaffeemuseum

Über eine schmale Treppe betrete ich den Genuss-Speicher. Zuerst betrete ich das weitäufige Café. Lange Holztiche und Bänke erwarten mich. Der kleine Tresen lockt mit Kuchen und Torten. Die merke ich mir schon mal für später vor.

Erstmal steige ich die Treppe in den alten Gewölbekeller hinunter, in dem sich das Museum befindet. Es öffnet sich eine Tür wie ein Tor zu einer anderen Welt. Entzückt bestaune ich das bunte Sammelsurium an Kaffeeröstmaschinen, Kaffeemühlen und Geschirr.

Ja, es ist alles nach verschiedenen Themen geordnet. Am Anfang steht natürlich die Pflanze und die Bohne des Kaffees, dann der Anbau und die Verarbeitung, sprich Röstung des Kaffees.

Es wird angenommen, dass die Region Kaffa im Südwesten Äthiopiens das Ursprungsgebiet des Kaffees ist. Dort wurde er bereits im 9. Jahrhundert erwähnt. Von Äthiopien gelangte der Kaffee vermutlich im 14. Jahrhundert durch Sklavenhändler in den Jemen auf der Arabischen Halbinsel. In der heute üblichen Zubereitungsart mit gerösteten, gemahlenen oder zerstampften und gekochten Bohnen wurde er dort aber wahrscheinlich erst ab der Mitte des 15. Jahrhunderts getrunken. Der Kaffeeanbau brachte Arabien eine Monopolrolle ein. 

Wikipedia

Kaffeemuseum

Das (private) Kaffeemuseum mit seiner herrlichen Anhäufung von Geräten und Zubehör ist ein Erlebnis! Es ist so anders als die schönen modernen aber unpersönlichen Museen. Jedes Teil zeigt die Sammelleidenschaft und Liebe zum Detail des Kaffeehändler und Röster Jens Burg,

Achtung Rassismus

Dabei sind auch viele frühe Emaileschilder ausgestellt, die vor allem in der Kolonialzeit vor allem die Herkunft aus Afrika und anderen exotischen Ländern zeigen. Weil damals Rassismus irgendwie ganz normal war, sind die Bilder mit lustig lachenden Afrikanern oder Mexikanern mit großen Sombreros dargestellt. In einer Virtrine ist deshab auch ein Warnhinweis zu sehen.

Warnung

Wir sollten auch nicht vergessen, dass die Arbeit in den Kaffeeplantagen früher Sklavenarbeit war. Auch heute ist die Arbeit nicht leicht und der Verdienst der einfachen Arbeiter gering.

Melitta

Kaffee ist seit Jahrhunderten ein auf der ganzen Welt beliebten Getränk. Doch bis 1908 war das Brühen eines klaren Kaffees eine echte Herausforderung.

Kaffeemühlen

Melitta Bentz war mit den bisherigen Methoden der Kaffeezubereitung unzufrieden. Wer mochte schon seinen Morgenkaffee mit Kaffeesatz trinken?

Die Lösung war einfacher als gedacht: Ein perforierter Messingbecher und ein Blatt Löschpapie2r aus dem Schulheft ihres Sohnes. Als sie ihr neuartiges Filtersystem im Jahr 1908 beim Kaiserlichen Patentamt in Berlin anmeldete, hätte sie sich nie erträumt, wie sehr sie die Kaffeekultur verändern würde.

Der Kaffee, der mit ihrem Filter gebrüht wurde, war nicht nur klarer, sondern auch aromatischer. Es war eine Revolution in der Welt des Kaffees. Nach der Präsentation ihrer Kaffeefilter auf der Leipziger Messe im Jahr 1909 stieg die Nachfrage rasant an.

Kaffee heute

Heute gibt es viele Varianten der Kaffeezubereitung: Cappuccino, Latte Macchiato usw. Jeder kann ihn genießen wie er will. Ich trinke ihn als Filterkaffee, schwarz, frisch gebrüht.

Kaffeemuseum

China hat sich vom Land, wo Kaffee fast unbekannt war, zu einem der größten Anbauer und Exporteure der Welt entwickelt. Und an Kaffeetrinkern fehlt es in China auch nicht.

Nicht nur Kaffeemuseum

Zum Schluss muss ich mir einen wahrhaft kostlichen Kaffee aus Papua Neuguinea gönnen. Aus China war keiner im Angebot. Dazu ein leckeres Stück Rabarber-Streuselkuchen. Genial!

Aber es gibt nicht nur das Café, sondern man kann natürlich auch die verschiedenen Kaffeesorten kaufen. Dazu gibt es Marmeladen, Kaffeetassen und alles mögliche, was mit Kaffee zu tun hat. Auch das eine oder andere Buch über Hamburg und den Kaffee kann man in einer gemütlichen Ecke lesen.

Cafe

Schaut es Euch an! Ich kann es nur empfehlen!

Es gibt regelmässige Führungen durch das Museum. Auch Seminare und sonstige Veranstaltungen.

Info

Öffnungszeiten:
Dienstag – Sonntag
10:00 – 18:00 Uhr

Eintrittspreis: € 8,00 pro Erwachsenem

St. Annenufer 2
20457 Hamburg

Links

Kaffeemuseum

Zuletzt aktualisiert vor 3 Monaten

Ulrike
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