Mitten in Paris feiern die Chinesen das neue Jahr mit einer farbenprächtigen Parade
Von Heike/ Linie5
Wenn ich schon nicht nach China reisen kann, dann schaue ich mir wenigsten die Neujahrsparade in Paris an. Und ehrlich, ich habe es nicht bereut, dass ich am 29. Januar morgens mit dem Zug hin- und abends wieder zurückgefahren bin.
Paris hat die größte Chinatown von Europa. Zum chinesischen Neujahr findet im 13. Arrondissement immer eine große und farbenprächtige Parade statt.2023 haben sich – nach drei Jahren Corona-Pause – mehr Gruppen denn je angemeldet. Mit viel Trommelwirbel und Geböller startet die Parade. Den Umzug führen die Drachen- und Löwentänzer an. Was folgt, ist ein Spektakel der Farben.
Chinesische Neujahrsparade in Paris
Chinesische, vietnamesische , kambodschanische , tibetische und mongolische Trachten ziehen an mir vorüber. Gold, Gelb, Rot und Pink dominieren. Und immer wieder ertönt Trommelwirbel und Geböller. Bei besonderen Tänzen und Schwert-Vorführungen applaudieren die Zuschauer und rufen „Bravo“. „Bonne année santé“ schallt es zurück. Die älteren Männer schauen meist würdevoll und ernst, die jungen Mädchen lächeln freundlich. Ein bisschen ist es wie Karneval und doch ganz anders: Die teilnehmenden Gruppen präsentieren ihre Kultur und würdigen ihre Herkunft und Wurzeln.
Flucht und Immigration haben die Menschen aus allen Teilen Asiens in den Pariser Süden gebracht. Das Quartier Chinoise im 13. Arrondissement ist zu ihrer zweiten Heimat geworden. Sie wohnen in den Hochhäusern von „Les Olympiades“, die ursprünglich in den 1970er-Jahren für junge, aufstrebende Franzosen gebaut worden sind. Die wollten dort aber nicht einziehen, also ließen sich in ihnen Immigranten aus den chinesischen Provinzen und die „Boatpeople“ aus Vietnam und Kambodscha nieder. Im Lauf der Jahre entstand das größte Chinatown Europas.
Nach der Neujahrsparade stürmen alle in den Supermarkt von Tang Frères. Die Brüder Tang betreiben den ältesten und größten asiatischen Supermarkt in Paris. Er befindet sich auf der Innenfläche eines der Hochhäusercarrées von „Les Olympiades“. Die Tang Brüder sind ein Paradebeispiel für asiatische Geschäftstüchtigkeit. 1976 fing ihre Erfolgsgeschichte an, inzwischen betreiben sie über zehn Supermarkt-Filialen und sechs Gourmet-Imbisse in der Ille-de-France. Und wahrscheinlich auch deshalb sind sie der Hauptsponsor dieser Neujahrsparade.
Heike und die Linie5
Wie ich den Tag erlebt habe und welche Fotos ich mitgebracht habe, kannst du auf meinem Reiseblog unter www.linie5.com nachlesen. Wo immer ich unterwegs bin, folge ich der Nr. 5.
Bus, Tram, U-Bahn oder Metro – der Nahverkehr in den Städten bildet das Herzstück dieses Blogs. Mein Traum ist es, einmal mit der 5 um die Welt zu reisen. Also, wenn dir in Asien und China, schon einmal eine 5er-Bus- oder Eisenbahn-Linie begegnet sind, dann melde dich gerne bei mir.
Und klar: Das Quartier Chinoise in Paris erreichst du ab den Bahnhöfen Gare du Nord oder Gare de L‘ Est mit der Metrolinie 5. Du fährst bis zur Endhaltestelle Place d‘ Italie. Von dort sind es nur ein paar Minuten zu Fuß die Avenue de Choisy hinab – und schon bist du mittendrin im Chinatown.
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