Heute war ich im Wald, in einem herrlichen Wald mit hoch hinaufragenden Bäumen, vorwiegend Eichen und auch Buchen, blühenden Erdbeeren und einem bequemen Weg. Ein Waldspaziergang war genau das Richtige nach dem vielen Pflastertreten in Ulm und Blaubeuren.

Der Weg ist nicht lang, nur rund 4 km. Der Waldparkplatz liegt zwischen Müllheim und Badenweiler. Da ich zunehmend mit einer gewissen Gehunsicherheit zu kämpfen habe, war der Weg ideal für mich. Zeitweilig fühlte ich mich wie im tiefen Wald. Es begegneten mir nur eine Spaziergängerin mit iherm Hund und ein Fahrradfahrer.
Das schöne Wetter mit überraschenden Sommertemperaturen machte den Spaziergang zu einer wahren Freude. Die Sonne schaffte es nur manchmal den Durchbruch durch die lindgrünen Baumkronen auf den breiten, mit ein wenig Restlaub bedeckten Spazierweg.

Es war Ende April und der Frühling gerade auf seinem Höhepunkt. Überall sangen die Vögel aus vollen Kehlen und die Schmetterlinge tanzten.
Ich hatte die Gelegenheit, meine neue App Birdnet (Werbung ohne Entgelt) auszuprobieren. Die ist einfach phantastisch! Nun machte das Gezwitscher ringsum einen eigenen Sinn: Ich konnte die Vogelstimmen um mich herum identifizieren! Mönchsgrasmücke, Kohlmeise, Amsel und mehr waren zu hören. Auch das Klopfen eines Spechts war zu hören. Aber das zu erkennen. brauchte ich die App nicht.
Der Wald
Der Schwarzwald war eine gefürchtete Wildnis, die von den Römern Silva Nigra genannt wurde. Nur in den Randgebieten, der oberrheinischen Tiefebene ließ man sich nieder.
Dort war das Klima so angenehm, dass man gleich den Weinanbau etablierte. Noch heute wird in zahlreichen Kellereien ein angenehm milder Wein hergestellt.

Am Ölberg, in Sichtweite des Schwarzwaldes, wachsen überwiegend Eichen und auch Buchen. So wie im Schwarzwald auch, bevor man dort Fichten und Tannen anpflanzte.
Hier kann man verschiedene Biotoptypen sehen: traditionelle, kleinparzellierte Rebflächen mit Trockenmauern, Steintreppen und Gebüsch, naturnahe, teilweise alte und totholzreiche Wälder, Kalkfelsen mit Höhlen und Schutthalden sowie Gebüsche und Brachflächen.

Leider habe ich erst im Nachhinein erfahren, dass Archäologen hier vor allem in und an den Höhlen, Artefakte von Steinzeitmenschen (ca. 10.000 Jahre alt) gefunden haben.
Ein kleiner Teich lässt meine Phantasie in alte Zeiten gleiten. Jetzt kann ich mir auch vorstellen, wie die Menschen am Feuer saßen und sich das frisch erlegte Reh schmecken ließen.

Auch Erdbeeren hat es. Sie blühen jetzt klein, zart und weiß. Und bringen die Erinnerung an meine Kindheit mit oder auch an den kleinen Tibeterjungen, der mir in Xiahe seine Hand entgegenstreckte und mir die kleinen süßen Walderdbeeren anbot.
Woher kommt der Name „Ölberg“
Die Bezeichnung bezieht sich auf den Ölberg in der Bibel, der für die Olivenbäume bekannt ist, in denen Jesus vor seinem Tod verweilte. Die Einzellage „Ölberg“ in Ehrenstetten ist vermutlich auch wegen der olivenähnlichen Bäume dort so benannt. Eine Kappelle macht eine kurze Pilgerfahrt dorthin naheliegend.
Das ist ein Waldspaziergang ganz nach meinem Herzen!
Links
- Kleine Ölbergrunde (Schwarzwald Tourismus)
- Mein Waldspaziergang im Sachsenwald
- Eiszeitjäger im Ahrensburger Tunneltal
- Wandern am Qingchengshan


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Ja, da war auch ein Hinweis für eine Reitstrecke. LG Ulrike
Der Beitrag über die Ölberg-Runde hat mich total begeistert! Der Wald klingt wirklich wie der perfekte Ort für einen entspannenden Spaziergang, besonders mit all den Eichen, Buchen und den blühenden Walderdbeeren. Das klingt nach einer herrlichen Auszeit inmitten der Natur. Besonders spannend finde ich die Mischung aus alten, fast mystischen Orten und der Frühlingsatmosphäre – das muss ein wunderbares Erlebnis gewesen sein!
Ich kann mir gut vorstellen, dass dieser Wald auch eine tolle Route zum Reiten ist, gerade im Herbst, wenn die Farben sich ändern. Ich werde nämlich um diese Zeit bei meinem Pferd sein, für das ich eine Reitbeteiligung habe. Vor kurzem habe ich mir nämlich eine Trainingsdecke für mein Pferd besorgt, die ich dann dort sicher gut verwenden kann. Der Wald würde sich also hervorragend für eine ruhige Reittour anbieten. Es gibt viele Orte, die sich gerade bei dieser Jahreszeit besonders gut für Ausritte eignen, und ich liebe es, neue Strecken zu entdecken! Danke für die Idee!
Es gibt auch längere Wege. Ist jedenfalls sehr schön. LG Ulrike
Ein toller Wanderweg. Leider zu writ entfernt für einen Tagesausflug. Aber wenn ich mal in der Gegend bin, werde ich ihn nachlaufen.
Liebe Grüße
Liane