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Einst stand hier das Dammtor, eines von sechs Stadttoren, die von 1616 und 1625 in den Wallanlagen erbaut wurden. Diese riss man 1814 wieder ab. Sie bilden heute mit ihrem westlichen Teil den schönen Park Planten und Blomen.
Nachdem bereits ein Bahnhof 1866 gebaut worden war, wurde er schnell zu klein und 1903 wieder abgerissen. Der Dammtor-Bahnhof wurde am 7.06.1903 mit einer großen Feier, zu der auch Kaiser Wilhelm ii erschien, eröffnet.

Deshalb nannte man ihn auch Kaiser-Wilhelm-Bahnhof. Doch wieso brauchte Hamburg noch einen dritten Bahnhof? Er hat auch nur zwei Bahnsteige: Einen für Züge und einen fur S-Bahnen. Dazu kommt, dass es keine Umsteigeverbindungen gibt.
Nun, der Bahnhof liegt nahe der Hamburger Messe und des Kongresszentrums. So hat man einen repräsentativen Bahnhof, an dem man die Besucher begrüßen kann. Überhaupt wird ein wichtiger Stadtteil, nämlich das Universitätsviertel, angefahren. Deshalb hat er 2019 den Zusatz “Universität” bekommen.
Architektur des Dammtor Bahnhofs
Die Kombination auf Bahnhof und Empfangshalle wurde 1903 nach Plänen des Architekten Ernst Moeller errichtet und ist 112 Meter lang, 25 Meter breit und 23,5 Meter hoch.

Zwischen 1999 und 2002 wurde der Bahnhof nach Planung von Studio & Partners aus Mailand aufwändig restauriert. Der Architekt Stefan Rimpf war für die Detailplanung und Bauausführung zuständig. Dabei baute man die Bahnhofshalle um und überdachte den Fernbahnsteig auf einer Länge von 200 m außerhalb des Hallenschiffs.
Zusätzlich verlegte man Treppen im Bahnhof und ein weiterer Abgang am Fernbahnsteig (Richtung Kongress-Zentrum) errichtet. Die Gesamtkosten von rund 24 Millionen Euro brachten überwiegend die Deutsche Bahn AG (21,85 Millionen) sowie der Bund (2,15 Millionen Euro) auf. (Quelle: Wikipedia)

Seht euch in der beeindruckenden Halle um. Der Bahnhof ist überschaubar und elegant, frei von der Hektik des Hauptbahhnhofs. Trotzdem halten hier jeden Tag über 300 ICE und mehr als 500 S-Bahnen!
Die dunklen Zeiten
Der Dammtor-Bahnhof spielte eine tragische Rolle im Schicksal der Hamburger Juden. Denn von hier aus starteten die Transporte in den Tod.
Aber es gab auch die Kinder, die von ihren Eltern in Sicherheit geschickt wurden. Rund 500 Kinder traten von hier ihre Reise nach England an. Wie viele Tränen müssen damals geflossen sein! Wie viele Kinder haben ihre Eltern nie wieder gesehen?!

An diese Kindertransporte erinnert ein Denkmal am Dammtor-Bahnhof.
“Das Denkmal hat der international renommierte Bildhauer Frank Meisler geschaffen – auch er hatte einst einen Platz in den Kindertransporten. In Danzig geboren kam er im August 1939 nach England – im Alter von zehn Jahren. Von London aus wanderte er später nach Israel aus, wo er heute lebt. Meisler hat auch die Kindertransport-Denkmäler in London, Berlin, Danzig und Rotterdam entworfen. Die Hamburger Skulptur heißt “Der letzte Abschied”. Denn die meisten Kinder sahen ihre Eltern nie wieder. In vielen Fällen waren sie sogar die einzigen aus ihren Familien, die den Holocaust überlebten.” Quelle: NDR
Mein Dammtor
Meistens nutze ich den Dammtorbahnhof nur, wenn ich eine Veranstaltung im Kongresszentrum besuche. Doch auch Ausflüge nach Planten und Blomen oder ins lebhafte Grindelviertel nehmen hier ihren Anfang.

Doch manchmal nehme ich mir die Zeit und bewundere die schöne Architektur.
Links


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Danke, das mit Denkmälern ist ein interessanter Hinweis.
LG Ulrike
Früher bin ich oft am Dammtor ausgestiegen, wegen der kleinen Hotels im Dammtorpalais. Auch das Opernhaus ist in der Nähe.
Dass der Bildhauer Frank Meisler auch am Dammtor ein Kindertransport-Denkmal geschaffen hat, wusste ich nicht. Ich kenne aber seine Denkmäler in Berlin und London. https://operasandcycling.com/hope-square-at-liverpool-street-station/