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Meine Schwester hat während des Hafengeburtstag eine Fahrt mit dem Segelschiff Artemis mitgemacht. Hier ist ihr Bericht.
Seit Tagen habe ich im Internet nachgesehen, wie das Wetter am 6. Mai wird. Es wechselte von sonnig bis zu regnerisch. Letztendlich war es, wie es in Hamburg üblich ist, kalt und windig. Aber es war trocken.
Wir, mein Mann und ich, hatten zum Hafengeburtstag eine Fahrt auf der Artemis gebucht, einem alten Walfänger, der jetzt, nach mehreren Umbauten, als Dreimastbark auf den Meeren des nördlichen Europa Touristen ein unvergleichliches Erlebnis beschert. Vier Stunden konnten wir eine Fahrt auf der Elbe, vom Hafen bis nach Blankenese genießen.
An der Fischauktionshalle ging es los. Mehrere Großsegler lagen dort schon und warteten auf ihre Passagiere. Die Artemis kam etwas später. Es war keine der großen Paraden. Aber alles, was Segel setzen konnte, fuhr auf der Elbe . Auch die Raddampfer und alte und neue Sportboote waren dabei. Die großen russischen Viermaster (Mir, Krusenstern), die früher immer dabei waren, fehlten aus nachvollziehbaren Gründen. Der normale Betrieb im Hafen ging natürlich weiter. Normale Frachter und ein riesiges Containerschiff begleiteten uns elbabwärts.
Die Fahrt geht los!
Gegen 11:00 ging es los. Mit einem Gläschen Sekt wurden wir empfangen. Kurz hinter Teufelsbrück wurden Segel gesetzt. Einfach nur toll. Langsam zog das Ufer vorbei. Bei einem guten Brunch konnten wir uns stärken und uns in der Kajüte etwas aufwärmen. Der Wind war auf dem Wasser doch sehr kalt. Vor uns fuhr die Alexander von Humboldt. Das ist der Dreimaster mit den grünen Segel, aus der Bierreklame. Um uns herum kleinere Gaffelschoner* und Sportboote.
Auf einmal gab es einen lauten Knall. Eines der ganz kleinen Boote war gegen das riesige Containerschiff gefahren. Wie geht so etwas? Das Riesenschiff ist ja kaum zu übersehen. Glücklicherweise ist nicht viel passiert, jedenfalls am Containerschiff. Ein paar Kratzer und ein paar Beulen. Das kleine Boot konnte aus eigener Kraft wieder in den Hafen humpeln. Personen kamen nicht zu Schaden.
Hinter der Airbuswerft wurde gewendet. Mit Motorkraft fuhren wir wieder in den Hamburger Hafen ein. Die Elphi begrüßte uns schon von weitem.
Viel zu früh war unser Ausflug zu Ende. Wer ein besonderes maritimes Erlebnis haben möchte, sollte sich überlegen, ob so eine Fahrt nicht auch etwas für ihn ist. Wir werden auf jeden Fall noch oft an diesen besonderen Tag denken.
D.W.
* Ein Gaffelschoner ist ein Schoner, der an allen Masten Stag- oder Gaffelsegel führt und keine Rahsegel hat. Die Mehrzahl der Schiffe hatte zwei bis drei Masten, zum Ende der Frachtsegelschifffahrt in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts aber auch bis zu sieben (Thomas W. Lawson).
Segelschiff Artemis
Die Artemis wurde 1926 als Walfänger in Norwegen gebaut. Sie verfügt über einen Stahlrumpf. Das Segelschiff wurde bis Ende der 1940er Jahre in der Arktis und Antarktis zum Walfang eingesetzt.
In den 1950er Jahren wurde das Schiff zu einem Frachtschiff umgebaut und bis in die 1990er Jahre genutzt.
2001 kaufte eine niederländische Investorengruppe das Schiff. Die neuen Eigentümer brachten den Traditionssegler unter die niederländische Flagge und begannen eine aufwendige Restaurierung. Das komplette Innenleben, alle technischen Systeme sowie der Antrieb wurden erneuert. Für Passagiere wurden 16 Kabinen eingebaut. Wikipedia
Links
- Hafengeburtstag 2014
- Landungsbücken Tor zur Welt