China Visum – ein Rückblick

Zuletzt aktualisiert vor 2 Wochen

Deutsche brauchen bei Reisen bis 30 Tage kein Visum für China!

Vom 30. November 2024 bis zum 31. Dezember 2025 können deutsche Staatsbürger mit einem gültigen gewöhnlichen Reisepass für geschäftliche und touristische Reisen, akademischen und kulturellen Austausch sowie für Besuchsreisen und zum Transit ohne Visum nach China einreisen und sich maximal 30 Tage aufhalten.

Für alle anderen, die die oben erwähnten Voraussetzungen nicht erfüllen, bleibt weiterhin eine Visumpflicht für die Einreise nach China. Chinesische Botschaft vom 22.11.2024.

Falls Ihr noch Fragen zum Visum habt, schaut mal auf der Seite der Chinesischen Botschaft nach!

Visum für China

Das Touristenvisum für China zu beantragen und zu erhalten war an zahlreiche Regeln gebunden, die ich hier erkläre.

Wo beantragst Du das Visum für China?

Visa für China beantragte man übrigens nicht über die Konsulate, sondern über speziell von den Konsulaten dafür eingerichtete Visa Service Center. Diese nehmen die Anträge nur online an, prüfen, ob die Unterlagen vollständig und korrekt sind, und leiten diese an die Konsulate weiter, wo letztendlich das Visum genehmigt wird.

China Visum

Welche Unterlagen brauchst Du für das Touristenvisum für China?

Für die Beantragung eines Touristenvisums (Kategorie L) für die VR China benötigtest Du:

Online einreichen:

  • Visaantrag, online ausgefüllt. Nach dem Ausfüllen ausdrucken und unterschreiben!
  • 1 Passfoto (wird zur Zeit vom VSC Hamburg verlangt, auch wenn das Foto problemlos in den Antrag hochgeladen wurde)
  • Kopie des Reisepass (Bildseite)
  • Kopie der Flug- und Hotelbestätigung

Bei Abholung:

  • Reisepass, noch 6 Monate über die Reise hinaus gültig
  • Der Reisepass muss 2 leere Seiten enthalten für das Visum
  • Bestätigte Ein- und Ausreise (Flugticket)
  • Bestätigte Hotelbuchungen für die gesamte Reisedauer
  • Oder Einladungsschreiben, wenn Du Freunde besuchst.
  • Unterschriebene Datenschutzerklärung (gibt es auf der Seite des VSC zum Runterladen)

Den Visaantrag für China findet Ihr zum online ausfüllen bei den Visa Service Center.

Beim online Ausfüllen des Visaantrags war folgendes zu beachten:

✔️ Folgt den Informationen auf der Seite des Visa-Centers Schritt für Schritt!

✔️ Der Visaantrag ist in Deutsch verfügbar. Und sollte in Deutsch ausgefüllt werden.

✔️ Gleich zu Beginn entscheiden, welches Visa-Center man wählt. Entsprechend werden die Auftragsnummern vergeben.

✔️ Das Formular erst abschließen, wenn Du alles gründlich geprüft hast. Wenn Du nach dem Abschicken gemerkt hast, dass ein Fehler gemacht wurde, dann musst Du den Antrag neu ausfüllen bzw. versuchen, den alten Antrag unter der ersten Auftragsnummer korrigieren.

✔️ Die Reiseroute kann man auch erstmal stichwortartig skizzieren. Hauptsache, man hat beim Einreichen alle Bestätigungen parat.

✔️ Wenn es nicht gelingt, ein Passfoto hochzuladen, geht es nach dem 3. oder 4. Versuch auch ohne weiter! Dann aber auf jeden Fall ein Passfoto bei der Visa Beantragung im VSC dabei haben!

✔️ Das Visum für China kannst Du frühestens 3 Monate vor Einreise beantragen. Die Bearbeitung dauert in der Regel 3 – 4 Werktage. Das Visum ist vom Tag der Ausstellung 3 Monate zur Einreise gültig. Die Aufenthaltsdauer ist auf maximal 30 Tage begrenzt.

✔️ Für Kinder, die nicht mit ihren beiden Eltern reisen (z.B. Schüleraustausch), wird zusätzlich eine schriftliche Erlaubnis der Eltern verlangt. Das gilt auch, wenn das Kind nur mit einem Elternteil reist. Dann muss diese Einwilligung vom nicht mitreisenden Elternteil vorliegen.

Übrigens müssen Chinesen, die ein Visum für Deutschland beantragen, schon lange ihre Fingerabdrücke abgeben. Es ist bereits üblich, dass bei Einreise auf den internationalen Flughäfen in China die Fingerabdrücke gescannt werden.

Sonderregelungen

Tibet: Eine Reise nach Tibet ist nur mit einer Zusatzerlaubnis, dem Tibet-Permit, möglich. Diese bekommt man, wenn die Reise von einem dazu lizenzierten Reisebüro organisiert wird. In Tibet ist das individuelle Reisen westlichen Touristen nicht erlaubt. (Das gilt auch 2024))

Xinjiang: Wegen der immer wieder aufflackernden Unruhen in diesem muslimisch geprägten Teil Chinas ist es schwierig, ein Visum zu bekommen, wenn man als Reisegebiet Xinjiang angibt.

Journalisten erhalten nur über offizielle Pressestellen ein Journalistenvisum. Sollten sie ein Touristenvisum für China benötigen, wird dies von den chinesischen Konsulaten genau geprüft. Meistens reicht eine eidesstattliche Erklärung darüber, dass man in China nicht als Journalist tätig wird.

Mein Touristenvisum als Journalistin 2016

Während meiner Zeit als Redakteurin der Deutsch-Chinesischen Allgemeinen Zeitung wollte ich natürlich mal wieder nach China reisen, nicht als Journalistin sondern als ganz normale Touristin. Da der Chef des Visa Center mich als Journalistin kannte – ich hatte ihn mal interviewt – war das nicht so einfach. So kam ich an einem heißen Sommertag in den Genuss, mit dem Chef eine Tasse Tee zu trinken.

Mir stand der Schweiß auf der Stirn, nicht nur wegen der Hitze. Würde ich nicht nach China reisen dürfen? Ich schwor, dass ich nie etwas tun würde, was verhindern könnte, dass ich jemals wieder ein Visum für mein geliebtes China erhalte. Doch die Atmosphäre war sehr nett und entspannt. Schließlich schrieb ich eine kurze Erklärung, dass ich ausschließlich als Touristin unterwegs sein würde. Das Visum erhielt ich wenige Tage später. Was für eine Erleichterung!

Wo ist die Beantragung möglich?

Das China Visum soll offiziell nur noch im Heimatland des Antragstellers beantragt werden können. Manchmal hört man von Reisenden, die ihr Visum in Ulan Bator, Mongolei, oder in Hongkong erhalten haben. Dafür gibt es keine Garantie. Außerdem ist das dann mit einem erheblichen bürokratischen Aufwand verbunden.

Deutsche, die einen ständigen Wohnsitz in einem anderen Land als Deutschland nachweisen können, können in der Regel auch dort ihr Visum beantragen.

Staatsangehörige von Schengenstaaten können ihr Visum in Deutschland beantragen, sofern sie hier gemeldet sind und eine gültige Aufenthaltsgenehmigung haben. Möglicherweise werden dann weitere Unterlagen vom Konsulat angefordert.

China-Reisende aus anderen Ländern mit einem ständigen Wohnsitz in Deutschland können in der Regel ihr Visum auch in Deutschland beantragen. Der Nachweis des Wohnsitzes in Deutschland wird mittels einer Kopie des Aufenthaltstitels erbracht.

Was kostete das Touristenvisum für China?

Das Touristenvisum (einmalige Einreise, 30 Tage Aufenthalt) kostet für deutsche Staatsangehörige zur Zeit (August 2023) beim Visa-Service-Center € 105,45 pro Visum.

Eine ausführliche Liste findet Ihr hier. Bitte beachtet, dass die reine Visagebühr jetzt 40,- € sind

Für Hongkong benötigt man kein China Visum
Für Hongkong braucht man kein China Visum

Andere Visa

Für die Beantragung von Visa für eine Geschäftsreise oder einen Verwandtenbesuch gelten andere Regelungen. Auch Staatsangehörige anderer Länder sollten sich nach den für sie spezifisch geltenden Regeln bei dem VSC erkundigen.

Konntest Du das China Visum online beantragen?

Nein!.

Endlich in China

Impfungen sind nicht vorgeschrieben. Ich empfehle, sich vorher gegen Hepathitis und Tetanus impfen zu lassen.

Unterwegs in China solltest Du Deinen Reisepass immer dabei haben. Neben der Vorlage in der Unterkunft wird er u.a. bei der Besorgung einer Zugfahrkarte benötigt. In den Bahnhof kommt Ihr nur, wenn Ihr zusammen mit der Fahrkarte auch den Reisepass vorzeigt!

Auch viele Museen und Sehenswürdigkeiten geben Eintrittskarten nur heraus, wenn sie den Reisepass sehen. Das ist keine besondere Kontrolle der Reisenden. Das wird auch von allen Chinesen verlangt. Letztere haben den Vorteil, dass die Ticketautomaten die chinesischen Ausweise erkennen und vorbestellte Eintrittskarten und Fahrkarten schnell ausdrucken. Westliche Reisende müssen noch an einen menschlich besetzten Schalter, auch wenn die Tickets online gebucht wurden.


Ich wünsche eine tolle und interessante China-Reise!

Die andere Seite

Wie sieht es eigentlich aus, wenn Chinesen ein Visum für die Schengen-Staaten beantragen? Wieviel kostet das Schengen Visum?

Was ist überhaupt ein Schengen-Visum?
„A Schengen visa is a short-stay visa awarded to persons wishing to travel to one or many of the countries that make of the 26 European country Schengen Area. It grants each holder entry to all the countries in the area on a single visa. Successful applicants are granted access to the area for tourism or business purposes and are given up to up to 90 days to stay.“

Alle Infos in einem Artikel der China Daily vom 05.02.2020

Links

Der Artikel wurde im November aktualisiert.

Wichtige Informationen für die China-Reise
Ulrike
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17 Gedanken zu „China Visum – ein Rückblick“

  1. Moin!
    Danke fpür die Frage! Es reicht das Visum für einmalige Einreise. Die 2,5 Stunden in Peking auf dem Rückflug ist eine reiner Transit. Ihr werdet den Transitbereich nicht verlassen.
    Gute Reise
    Ulrike

  2. Liebe Ulrike,

    mit großem Interesse lese ich deine Informationen und Berichte über China. In 5 Wochen soll es für uns losgehen. Peking-Guilin- Hongkong. Wir freuen uns sehr darauf.
    Unser Rückflug geht von Hongkong über Peking nach Frankfurt. In Peking bleiben uns 2,5h zum Umsteigen.
    Nun möchte ich die Visa beantragen, bin mir aber unsicher, ob das Visum für einmalige Einreise das richtige ist, da der Heimflug wieder über Peking geht. Kannst du mich diesbezüglich aufklären?

    Liebe Grüße von einer treuen Leserin

    Simone

  3. Hallo Ulrike,
    das sind wirklich nützliche Informationen über das neue Online-Visaverfahren seit Mai 2019. Nur ein kleiner Hinweis noch: Der obige Link zum Visa Service Center in München funktioniert nicht. Ist wohl noch im alten Format und sollte korrigiert werden. Ansonsten ist Dein Überblick hier einer der Hilfreichsten und Übersichtlichsten im Netz. Danke dafür!
    Viele Grüße aus München
    Michael

  4. Hallo,
    das ist reine Augenwischerei. Es sind die gleichen Unterlagen und Buchungsbestätigungen wie überall nötig. Und ob man den Visaantrag auf dem Computer ausfüllt oder per Hand ist kein großer Unterschied. Das Prozedere ist das Gleiche wie bei der Einreichung über irgendeine Visa-Agentur oder den Reiseveranstalter.
    LG
    Ulrike

  5. Mein Visum hatte ich online bei einer Online-Agentur (Link entfernt – die Redaktion) gebucht. Das war überhaupt kein Problem. Online geht halt alles unbürokratischer 🙂

  6. Hallo Kerstin, schon, von dir zu hören. 2001 ist 18 Jahre her. Da hat sich viel getan. Tibet geht gar nicht mehr auf eigene Faust. Spontan den Flug von Lhasa nach China buchen ist nicht ratsam. Ausnahmen bestätigen die Regel. Auch in China hat sich einiges getan. Willst Du nach China reisen? Wir können gerne mal telefonieren
    LG
    Urike

  7. „In Tibet ist das individuelle Reisen westlichen Touristen nicht erlaubt. (Oktober 2018)“
    Ist das Neu? 2001 bin ich mit einem China Visum und ein in Nepal besorgtes Permit für Tibet mit einer Gruppe nach Lahsa gereist. Ab Lahsa habe ich dann 3 Wochen lang mein eigenes Ding gemacht, mir meine Unterkünfte gesucht und bin alleine im Land gereist. Ein kurzfristig in Lahsa gebuchter Flug nach Chengdu in China beendete mein Tibet Aufenthalt. Meinst du, das ist heute nicht mehr möglich?

  8. Danke für deinen Kommentar!
    Taiwan hab ich nicht wirklich vergessen… wenn ich über alle Möglichkeiten schreiben würde, wäre es ein Buch geworden!
    Zu Tibet: Da man für Tibet ein Permit benötigt und dafür den Aufenthalt für Tibet komplett vorplanen muss, besorgt das buchende Reisebüro in China auch alle anderen nötigen Genehmigungen.
    Nein, von Peking mit der Transsib ausreisen, geht (noch) nicht. Ich habe gehört, dass man daran arbeitet. aber ich glaube nicht, dass das 2019 noch was wird. Sobald es geht, werde ich das entsprechend in den Artikel einbinden.
    Beste Grüße
    Ulrike

  9. Tolle und umfängliche Zusammenfassung Ulrike. Danke dafür.

    Damit weiß ich nun auch, dass es (bisher) noch nicht ohne Visum geht nach Peking zu Fliegen und die Transsib zurück zu nehmen. Wäre praktisch. 🙂

    Zwei kleine Ergänzungen noch:
    1) Du hast Taiwan vergessen. Für Taiwan brauchen wir Deutsche auch kein Visum und es kann auch als Drittland für die 72/144-Stunden Visageschichte genutzt werden.
    2) In Tibet gibt es mehrere Visas/Permits. Für die Einreise brauchst du die TTP (Tibet Travel Permit), wie von Dir oben beschrieben.
    Wenn man weiter Richtung Everest Base Camp oder Mount Kailash will, braucht man zusätzlich die ATP (Alien Travel Permit), die aber kurzfristig in Lhasa durch den Guide besorgt werden kann.

  10. Toll! Wenn es reicht könntest du die 144 Stunden-Regelung nutzen. Falls Du in Zukunft öfters nach China musst, gibt es auch Geschäftsvisa, die mehrere Jahre gelten und für mehrfache Einreise.
    Viel Erfolg!
    LG
    Ulrike

  11. Ja, da hat sich in 30 Jahren einiges geändert! Als ich im Oktober 1987 in China war, kam man gar nicht nach Tibet rein.
    Da es jetzt immer mehr Möglichkeiten für einen visafreien Transitaufenthalt gibt, hoffe ich, dass man vielleicht irgendwann ganz auf Visa verzichtet.
    Hast Du über Deine China-Reisen damals berichtet – im Internet?
    LG
    Ulrike

  12. Irgendwie haben die Chinesen sich die deutsche Bürokratie angesehen und diese noch verfeinert.

    Es ist zwar wirklich extrem lange her, das ich in China war. Schon damals war das Visum ein Problem. Entweder 160 DM für die Profis oder immer wieder auf der Botschaft anrufen.

    Am Ende habe ich die Kosten für mein Visum (19 DM) zwei mal bezahlt und das Visum kam 2 Wochen vor dem Abflug. Die Telefonkosten nicht mitgerechnet.
    Aber wenn ich mir das jetzt ansehe war es damals noch ein kostengünstiges Kinderspiel.
    Damals war sogar freies Reisen in den Tibet möglich, zumindest ausgerechnet in der Zeit, wo ich dort war (August/September 1987). Aber Drei Wochen nach meinem Tibet-Besuch sind die nächsten Aufstände ausgebrochen.

  13. Das kann sein. Habe leider überhaupt keine Erfahrung damit. Aber warum willst Du nicht nach China? Die Peking-Oper wäre doch eine neue interessante Erfahrung!
    LG
    Ulrike

  14. Als Amerikaner mit Wohnsitz in Deutschland hätte ich wohl Schwierigkeiten, ein Visum für China zu bekommen, zumal ich mein Heimatland seit fast dreißig Jahren nicht mehr betreten habe. (Da ich weder China noch Amerika in nächster Zeit besuchen will, ist dies aber nur theoretisch ein Problem.)

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