Das Ridgemount Hotel in London – typisch britisch!
Als ich Ende Februar 2017 in London war, habe ich im Ridgemount Hotel übernachtet. Und das, obwohl ich dort nur ein Einzelzimmer ohne eigene Dusche und WC buchen konnte. Ich hätte für den Preis (ca. € 80,- pro Nacht inkl. Frühstück 2023) auch ein anderes, vielleicht sogar ein Zimmer mit Dusche/WC bekommen können. Warum also habe ich ausgerechnet das Ridgemount Hotel gewählt?
Die ideale Lage des Ridgemount Hotel
Das Hotel befindet sich in der Gower Street, einer alten Straße mit Georgianischen Häusern im Fitzrovia Bezirk in der Bloomsbury Area. Diese Gegend ist besonders interessant für mich, da es nur wenige Schritte zum Britischen Museum sind. Darüberhinaus sind zahlreiche nützliche U-Bahn-Stationen nicht weit.
Die Station Russell Square liegt an der Picadilly Line, die den Flughafen Heathrow anfährt. Dies ist die optimale Station, wenn man zum Britischen Museum möchte.
Station Tottenham Court Road: Optimal für einen Besuch im Harry Potter-Theatre, einen Bummel durch Soho und Chinatown.
Goodge Street: Hier fährt die U-Bahn nach Camden. Auch sehr optimal
Vor dem Hotel liegt gleich eine Bushaltestelle, von wo aus man einen Bus zur Victoria Station bekommt. Damit kann man auch die Oxford Street, den Hydepark usw. erreichen.
Also optimal für einen kurzen Besuch in London. In der Gower Street befinden sich übrigens weitere Hotels, eine wirklich gute Lage!
Das Ridgemount Hotel
Mich hat besonders die lange Geschichte des Hauses fasziniert. Die Häuser in der Gower Street sind Ende des 17. Jahrhunderts entstanden. Schon seit mehr als Hundert Jahren befinden sich hier zahlreiche kleine Hotels. Davor waren es Wohnhäuser der oberen Mittelklasse. Man sieht es den engen Räumlichkeiten an, dass hier nie die wirklich Reichen gewohnt haben.
Doch gab es ein Untergeschoss für die Dienerschaft. Dort befinden sich heute der Frühstücksraum und die Küche. Das Hotel wird von der Familie Reed geführt. Insgesamt machte die Webseite des Hotels einen sehr positiven Eindruck auf mich: Zur Webseite des Hotels
Die Einrichtung des Hotels scheint noch aus den 70er Jahren zu stammen. Die Möbel sind dunkel, die Teppichböden bunt und altmodisch.
Mein Zimmer
Hatte mein Zimmer 10 qm? Oder vielleicht nur 8 qm? Ich weiß es nicht, Es war jedenfalls winzig. Ein schmaler Schlauch, in dem sich links ein Schrank, ein kleiner Schreibtisch und das Bett eng aneinanderreihten. Auf der anderen Seite gab es ein schmales Brett mit einem kleinen Waschbecken. Dazwischen kaum Platz, um einen kleinen Koffer abzustellen.
Das Bett war der Hit! Ich bin wohl zu sehr verwöhnt durch meine komfortablen Unterkünfte in China in den letzten Jahren. Und ich mag die harten chinesischen Betten. Das Bett hier in London war nur 90 cm breit und mit einer dicken weichen Matratze ausgestattet. Da hatte ich kaum Platz, um mich umzudrehen. Am ersten Abend, als ich noch mal aufstehen wollte, gab die Matratze so unter mir nach, dass ich auf den Fußboden plumpste mit der Gefahr, mich an der Waschablage zu stoßen. Nichts passiert. aber ich bin dann vor lauter Sorge, dass ich aus dem schmalen Bett falle, ein paar Mal in der Nacht aufgewacht.
Dusche und WC befanden sich auf „halber“ Treppe. Da sich anscheinend nur zwei oder 3 Zimmer zwei WCs und zwei Duschen teilten, gab es keinen Stau vor der Toiletten-Tür. Es war fast, als hätte ich beides für mich alleine. Alles war porentief sauber. Sehr angenehm. Aber was richtig dicke Menschen in der engen Dusche machen, ist mir ein Rätsel. Wahrscheinlich kommen die kaum durch die Tür.
Übrigens: Anders als ich es in London erwartet hatte, gab es keinen Wasserkocher auf dem Zimmer. Den gab es dafür im Kaminzimmer im Erdgeschoss. Dort gab es auch preiswerte Softdrinks aus dem Automaten.
Die Leistungen, die es mir besonders angetan hatten
Ein weiterer Grund, das Ridgemount Hotel zu buchen, war für mich, dass WLan und Britisches Frühstück nichts extra kosteten. Meine Suche nach einem Hotel in London hatte nämlich ergeben, dass WLan häufig nur für eine halbe Stunde kostenlos ist. Danach muss man zahlen, und das gar nicht mal so wenig.
Bei den meisten Mittelklasse-Hotels ist üblicherweise ein Kontinentales Frühstück eingeschlossen. Das besteht in der Regel aus Toast, Butter, Marmelade. Wenn man ein Englisches Frühstück mit Eiern und Bacon haben will, muss man zuzahlen.
Im Ridgemount Hotel gab es zwar kein Frühstücksbuffet aber doch ein Englisches Frühstück inklusive. Neben den üblichen Toast und Marmelade wurde auch ein Spiegelei serviert. Den einen Tag mit Röstis und Bacon, den anderen mit Baked Beans und Bacon. Man konnte auch Cornflakes oder Müsli bekommen. Ich war mit dem Toast und dem Spiegelei sehr zufrieden.
Links
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Ich hätte auch lieber ein Zimmer mit eigener Toilette gehabt. Aber irgendwie hat es sich so ergeben. Es überwogen einfach die anderen Vorteile des Hotels. Und ich habe es nicht bereut!
LG
Ulrike
Solche Hotels habe ich auch gerne, allerdings bestehe ich neuerdings auf ein eigenes Bad und WC — so bequem bin ich geworden.