Boberger Dünen, herrliche Natur

Ein Sonntag im Januar. Strahlender, die Augen blendender Sonnenschein. Klirrend kalt. Ich entschließe mich spontan zu einem Spaziergang in den Boberger Dünen, einem Naturschutzgebiet nur wenige Minuten mit dem Bus entfernt.

Boberger Dünen und Weg: Ideal für einen Sonntagsspziergang in Hamburg.

Ein paar Schritte hinein und die Großstadt scheint weit weg zu sein. Ringsum Bäume, weite Heideflächen und die Dünen.

Die Wege sind asphaltiert und bequem zu gehen. In der Sonne spüre ich die Kälte nicht. Kein Wind bläst mir schneidend ins Gesicht. Über allem liegt ein zarter Reif, den die sanfte Wintersonne zum Glitzern bringt. Ich bin umgeben von Millionen von leuchtenden Tropfen, eine verzauberte kostbare Winterwelt.

Tropfen glitzern im Sonnenlicht.

Die Luft umhüllt mich kühl wie Seide. Zarter modriger Pflanzenduft weht mir entgegen. Ah, es ist auch Moorlandschaft. Der komme ich allerdings nicht nahe auf meiner Wanderung.

Seltene Pflanzen wachsen hier. Auch jetzt im Winter kann ich einige sehen: Wollgras ist leicht zu erkennen. Einige andere Gräser sind sicher auch selten, aber ich weiss die Namen nicht. Von Ferne höre ich Enten schnattern. Gänse fliegen über mich hinweg.

Gras das im Gegenlicht glitzert.

Linker Hand sehe ich das Dünengebiet. Viele Flachen sind mit Heidekraut bedeckt. Ich nehme mir vor, im Sommer wiederzukommen, wenn die Heide blüht. Dazwischen leuchten die Sandfelder auf. Kleine Wälder und Büsche machen die Landschaft sehr abwechslungsreich.

An diesem Sonntag sind viele Menschen unterwegs. Aber es hält sich im Rahmen. Viele Eltern mit ihren Kindern und Kinderwagen. Dafür sind die Wege gut geeignet. Das Einzige, was mir fehlt, sind hin und wieder mal Bänke, damit sich alte Leute mal ausruhen können. Auch möchte man ja auch mal die Landschaft und die frische Luft in Ruhe genießen.

Informationen

Im Naturschutzgebiet Boberger Dünen bzw. Boberger Niederung unterscheidet zwischen mehreren Bereichen:

Boberger Dünen: Weg, Heidekraut und Bäume.

Geesthang

In diese Gebiet, wo früher Ton für die zahlreichen Ziegeleien abgebaut wurde. Das ist schon lange vergangenheit. Aber die Terrasen blieben und bieten heute aufgrund ihres vor allem durch Kalk geprägten Böden vielen Orchideenarten eine ideale Wiese.

Achtermoor

Das Moor ist eine spezielle schützenwerte Landschaft. Es ist über Jahrmillionen entstanden und jetzt eine wertvolle CO2-verarbeitende Ressource. Es liegt am Rand des ElbeUrstromtals, jener Landschaft, die vom Schmelzwasser der letzten Eiszeit geformt wurde.

Der See im Bereich des Boberger Moores hat sich bereits gegen Ende der Jüngeren Dryaszeit gebildet. Aus dieser Zeit stammt die knapp 1 m mächtige Seekreide an der Basis des Moores.

Es ist Heimat für unzählige Libellen und Schmetterlinge, die eine Wanderung auf dem ausgeschriebenen Weg rund um das Moor im Sommer sehr interressant machen. Auch viele seltene Pflanzen und Vögel findet man hier. Der Moorweg.

Dünen und Heide

Es ist vieleicht die ungewöhnlichste Landschaft nicht weit von der Großstadt: Die Dünen- und die Heidelandschaft. Hier hat man die Gelegenheit, feinen Sand unter den nackten Füssen zu spüren. Natürlich nur im Sommer! Jetzt ist es zu kalt, wie man unschwer denken kann.

Marschland

Auch dort führt ein Wanderweg hindurch, den ich in Teilen gegangen bin. Es ist ein teilweise beweidetes Land und manchmal eingezäunt. Er führt bis an die Bille heran, die hier als wilder Bach plätschert. Mit ein wenig Glück kann man im Fluss Fische wie Brassen, Rotaugen oder Karpfen beobachten.

Segelflugplatz

Ich kann einen Blick auf den Segelflugplatz werfen, der jetzt einsam daliegt. Das Segelfluggelände Boberg ist ein Segelfluggelände in der Boberger Niederung im Osten Hamburgs und beheimatet den Hamburger Verein für Luftfahrt und den Hamburger Aero Club Boberg.

Schafe und Ziegen

Jedes Jahr weidet eine Schaf- und Ziegenherde in der Boberger Niederung. Gewöhnlich von Mitte April bis September hält sie die Heide- und Trockenrasenflächen von den immer wieder aufwachsenden Bäumen und Sträuchern frei. Die Hütehunde sind die einzigen, die im Naturschutzgebiet ohne Leine laufen dürfen. Sie führen die Befehle des Schäfers exakt aus und lenken so die Herde von Fläche zu Fläche.

Boberger Dünenhaus

Im Boberger Dünenhaus gibt reichlich Informationen die geoloigische Landschaft, die Entstehung der Moore und über die Tier- und Pflanzenwelt. Man kann auch Führungen oder Klassenausflüge dort buchen.

Öffnungszeiten
Dienstag bis Freitag 9–13 Uhr,
Sonn- und Feiertage 11–17 Uhr

Boberger Furt 50
21033 Hamburg
040 73931266

Anreise

Mit der S 21 bis Mittlerer Landweg, von dort mit dem Bus 221 bis Boberger Furtweg, dann zwei Minuten zu Fuß.

Der Metrobus 12 fährt bis Schulredder, von dort 15 Minuten zu Fuß (über den Schulredder bis Boberger Furt).

Mit dem Auto verlassen Sie die B5 in Lohbrügge und folgen den Straßen Am Langberg, Schulredder und Boberger Furt.

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Zuletzt aktualisiert vor 3 Monaten

Ulrike

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