Das Mönchsgewand der Buddhisten. Wie sieht es aus? Was trägt der buddhistische Mönch in China und Tibet? Welche (buddhistische) Kleidung trägt die Nonne?
In China begegnet man unterwegs vielen buddhistischen Mönchen. Sie fallen schon durch ihre Robe auf, die immer ein wenig altmodisch wirkt. Das ist eine lange Tradition, denn ein Mönch soll sich nach dem Vorbild Buddhas einfach, ja sogar in Lumpen kleiden.
Im Laufe der Jahrhunderte haben sich viele Möglichkeiten der buddhistischen Kleidung der Ordinierten entwickelt. Mit den unterschiedlichen Farben der Gewänder wollte man die einzelnen buddhistischen Richtungen unterscheiden. Das spielt aber heute kaum noch eine Rolle. So sieht man in China alle Schattierungen von Grau über Orange bis Rot. Wobei die dunklen rotvioletten Roben meistens auf tibetische Mönche und Nonnen schließen lassen.
Das Mönchsgewand in China
Den Regeln entsprechend soll die Mönchsrobe, d.h. die Kleidung der buddhistischen Nonnen und Mönche, aus drei Teilen bestehen: Ein Untergewand für die untere Hälfte des Körpers und eines für die obere Hälfte. Über alles wird ein Obergewand geworfen, das die rechte Schulter frei lässt. Da das in kälteren Regionen nicht wirklich sinnvoll ist, haben sich weitere Gewänder entwickelt.
Allen Roben der Mönche ist es gemeinsam, dass sie ein wenig altmodisch anmuten. Nach Möglichkeit gibt es keine Knöpfe; sondern Schleifen. Gamaschen ersetzen die Strümpfe. Die Schuhe habe eine lange Tradition. Solche Schuhe habe ich auch schon in europäischen Museen gesehen. Dort sind es handgefertigte Sandalen aus prähistorischen und römischen Zeiten.
袈裟 • jiāshā = das Mönchsgewand
An hohen buddhistischen Feiertagen tragen auch die Laien im Tempel mindestens einen Umhang. Ältere Frauen kleiden sich, wenn sie im Tempel beten, in schwarze oder graue Gewänder. Die kennen wir in Europa von den Zen-Buddhisten.
Kasaya
Die Kāsāyas sind die bedeutungsvollsten Gewandteile der Ordinierten. Eine alte Überlieferung besagt, dass der Buddha sie selbst eingeführte, nachdem König Bimbisāra ihn darum bat, zur leichteren Unterscheidung seiner Ordensangehörigen von anderen Asketen ein spezielles Gewand zu schaffen. Im Mahāvagga (VIII, 216), einem Buch des Vinaya-Piṭaka, heißt es, der Buddha habe Ᾱnanda auf ein „in Streifen angelegtes Reisfeld, mit Zugangswegen, Umrandungen und Kreuzungen“ hingewiesen und ihn gefragt, ob er für die Mönche eine derartige Robe anfertigen könne.
Ᾱnanda bejahte dies. Verwendung fanden dabei zunächst brauchbare Stoffteile, die die Mönche aus fortgeworfenen Stoffen heraustrennten und so weiterverwendeten. Dies geschieht allerdings heute in der Regel nicht mehr. Quelle: Deutsche Buddhistische Ordensgemeinschaft
Die drei Teile der Mönchsrobe
Antarvāsa (Antaravāsaka) Das Antarvāsa ist das innere Gewand, das den Unterkörper bedeckt. Es ist somit die Unterwäsche, die unter den anderen Kleidungsschichten liegt. Es hat eine große Oberseite und bedeckt fast vollständig den Oberkörper.
Uttarāsaṅga Das Uttarāsaṅga ist eine Robe, die den Oberkörper bedeckt. Es kommt über die Unterwäsche oder Antarvāsa.
Saṃghāti Der Saṃghāti ist ein zweischichtiges Gewand, das für verschiedene Gelegenheiten als Außenmantel getragen wird. Es kommt über das obere Gewand, den Uttarāsaṅga und die Unterwäsche, de Antarvāsa.[
Die Farben der buddhistischen Mönchsroben
Es gibt uralte Regeln, die sich auf die Verwendung von Farbstoffen für das Mönchsgewand beziehen.
Die Farbe kann aus folgenden Materialien gewonnen werden: Wurzeln, Pflanzen, Rinde, Blättern, Blumen und Früchten. Diese Farben sollen lange gekocht werden, damit sie kräftig genug wird, um eine schöne Farbe zu ergeben. Heutzutage benutzen die Mönche und auch die Nonnen gerne Safran und Ocker, und wenn diese Naturfarben zu teuer sind oder nicht zur Hand die entsprechenden künstlich hergestellten Farben..
Mehr zum Buddhismus
- So verneige ich mich vor Buddha Verhalten im Tempel
- Die fünf Tugendregeln im Buddhismus
- Details zu den unterschiedlichen tibetischen Mönchsroben findet Ihr bei buddhistische-ordensgemeinschaft.de
Anmerkung: Die Regeln für die Roben der buddhistischen Nonnen weichen leicht ab. Deshalb schreibe ich ausdrücklich vom „Mönchsgewand“.
Dieser Artikel erschien zuerst 2014. Ich habe ihn 2021 komplett überarbeitet.
- Backpacker: Hände weg vom Alkohol unterwegs! - 18. Januar 2025
- Archäologie in China – China Nachrichten - 17. Januar 2025
- Frauenmuseum Wiesbaden - 12. Januar 2025
Wann warst Du denn in China? Schon 1987 habe ich so einige Mönche gesehen. Naja, ich hab halt auch viele buddhistische Tempel besucht.
Liebe Grüße
Ulrike
Danke für den Artikel. Als ich in China war, haben wir leider keine Mönche getroffen, dafür aber viele ältere Menschen in der traditionellen Maokleidung. 🙂
Bei mir in der Nachbarschaft wohnen tibetische Mönche. Ich freue mich immer über ihre roten Gewänder und ihre Entspanntheit. Ein Farbklecks im Alltag.
LG Tina