Baozi sind gedämpfte, gefüllte Hefeklopse aus China.
Irgendwer hat sie auch mal als „Dampfnudeln“ bezeichnet. Eine gewisse Ähnlichkeit mit der süddeutschen Leckerei ist vorhanden. Doch die originalen Dampfnudeln werden gerne süß gefüllt. Der Germknödel gehört zu der Familie der „Dampfnudeln“.
包子 • bāozi = gefüllte Hefeklopse
Aber zurück zu den Baozi. Das Schriftzeichen 包 steht für ein Päckchen, fürs Einpacken und Einwickeln. Ich finde, das kann man dem Schriftzeichen bildlich ansehen: Da umhüllen sich zwei Elemente liebevoll. Die Bedeutung gibt dem Schriftzeichen viele Verwendungsmöglichkeiten wie zum Beispiel bei der Hand- bzw. Tragetasche: 提包 tíbāo.
Zhuge Liang und die Baozi
Einer Legende nach wurde das Baozi von meinem chinesischen Lieblingshelden dem Militärstrategen Zhuge Liang vor rund 1.800 Jahren erfunden.
Zhuge Liang (181-234), ein Militärstratege, war auf einer Expedition ins ferne Südchina, als seine Armee an einer schlimmen Krankheit litt. Ein großes Opfer an den Gott der Medizin war notwendig! Am besten ein Menschenopfer. Doch Zhuge Liang fand einen Ausweg: Er ließ die Baozi in Form eines menschlichen Kopfes aus Mehl, Schweinefleisch und Rindfleisch herstellen, um sie als Opfer darzubringen. Anschließend verteilte er die Baozi als stärkende Nahrung an die kranken Soldaten, die bald darauf gesund wurden.
Ich liebe Baozi!
In Peking gibt es zahlreiche Buden und kleine Restaurants, die Baozi mit unterschiedlichsten Füllungen anbieten. Preiswert ist der Snack angesagt als schnelles, sättigendes Frühstück oder auch mal unterwegs auf die Hand.
Lange habe ich Baozi in Deutschland nur in ganz speziellen Restaurants gesehen. Dann musste man sie meistens vorbestellen. Ja, ich hätte sie auch mal selbst machen können. Aber ich hab da so meine Probleme mit dem Hefeteig. Ist mir zu aufwendig. Auch das Dämpfen ist gar nicht so einfach, wenn man die passenden Gerätschaften nicht hat. Deshalb war ich immer ganz glücklich, wenn ich mir in Peking eine Baozi einverleiben konnte. Oder wenn gerade in den letzten Jahren chinesische Freunde Baozi gemacht haben.
Da, wo ich jetzt arbeite, hat man einen guten Draht zu einem Baozi-Koch. Deshalb gibt es sie jetzt immer donnerstags. Wahlweise mit Fleisch- und mit Gemüsefüllung. Das ist mein persönliches Highlight der Woche!
Da ich so oft davon geschwärmt habe, haben mich Freundinnen um das Rezept gebeten:
Rezept für klassische Baozi
Zutaten
Hefeteig
500 g Mehl
250 ml lauwarmes Wasser
1 Packung Trockenhefe
Füllung
250 g Hackfleisch vom Schwein
1 Ei
je 1 EL helle und dunkle Sojasauce
1 EL Sesamöl
Zucker
Salz
Ingwer
1 Stück Lauch ca. 10 cm
2 EL Pflanzenöl
Zubereitung
Hefeteig
Mehl, Wasser und Hefe zu einem Teig verrühren und einen Teigklumpen daraus formen. Diesen in einer abgedeckten Schüssel an einem warmen Ort aufgehen lassen (ca. 50 Minuten).
Füllung
In der Zwischenzeit kann man sich an die Füllung machen. Aus den Zutaten Fleischbällchen formen. Lauch und Ingwer ganz fein hacken.
Die Vollendung der Baozi
Den Hefeteig noch mal durchkneten, dann zu einer Wurst formen. Dann diese Wurst in rund 20 Teiglinge teilen. Diese dann zuerst mit der Hand zu Talern formen und anschließend mit dem Nudelholz flach ausrollen. Die Mitte des entstandenen Talers sollte dicker sein als der Rand.
Dann einen solchen Teigtaler in die linke Hand legen, ein Fleischbällchen hinein legen und das Ganze verschließen. Das ist der schwierigste Part! Man sollte sich das von einer geübten chinesischen Köchin (oder einem Koch) zeigen lassen. Wichtig ist, dass der Teig sich völlig um die Füllung schließt.
Das Dämpfen der Baozi
Für das Dämpfen eignet sich besonders ein traditioneller Dämpfkorb. Aber es gibt auch Reiskocher mit Dämpfmöglichkeit. Nach ca. 20 Minuten sind die Klopse fertig. Beim Dämpfen unbedingt drauf achten, dass sie nicht zu nahe beieinander liegen und auch nicht im Wasser.
Für weitere Füllungen könnt Ihr gerne Eure Phantasie schweifen lassen! Ich habe schon Baozi mit Spinatfüllung, mit einer Art Rührei und natürlich auch mit der von mir ungeliebten süßen Rotebohnenpaste gegessen. Die vegetarische Variante, die ich im Büro auch gerne esse, besteht aus Glasnudeln, kleingeschnittenem Pak Choi und manchmal auch mit Tofu-Würfelchen.
Übrigens: Es gibt auch eine ungefüllte Variante. Die heißt dann Mantou.
Links
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Davon hatte ich nun noch nichts gehört. Sauerkraut hört sich gut an!
LG
Ulrike
In Niederbayern und der Hallertau isst man Dampfnudeln auch sehr gerne pikant, mit Sauerkraut und geräuchterem Schweinernem. 😉
Das Baozi-Rezept liest sich verführerisch, ich werde das bestimmt mal ausprobieren.
Hallo Peggy,
Ja, versuch es mal. Es ist das einfachste Rezept, das ich gefunden habe. Tante Google gibt noch viele Varianten her. Vor allem das Rezept für den Hefeteig ist einfach und entspricht dem, was eine Chinesin machen würde. Wenn Du es ausprobiert hast, melde Dich mal. Bin gespannt auf das Ergebnis.
Liebe Grüße
Ulrike
Hallo Ulrike,
Baozi sind wirklich super lecker. In einer Firma wo ich früher gearbeitet habe,hat ein chinesische Kollegin diese manchmal gemacht und mitgebracht. Ich mochte am liebsten den Klassiker mit Hackfleisch. 🙂 Ich habe es mit Hefeteig auch nicht so, aber vielleicht versuche ich mich doch mal an deinem Rezept.
Viele Grüße
Peggy
Hintergrundwissen und Rezept – die perfekte Mischung. ^^
Danke dir und eine gute Nacht.