Das Polizeimuseum in Hamburg

Jetzt habe ich auch endlich das Polizeimuseum in Hamburg besucht. Eigentlich ist der Besuch für mich schon lange fällig, da ich ein großer Krimi- und True Crime-Fan bin.

Auf dem Programm der „Langen Nacht der Museen“ stand ein Polizeimuseum in Hamburg. Da mich die anderen Museen nicht so sehr interessierten und ich die meisten übrigen Museen schon kannte, beschloss ich, das Polzeimuseum individuell und alleine zu besichtigen.

Polizeimuseum Eingang.

Ich hatte schon das Polzeimuseum in Peking gesehen und war nun gespannt, wie sowas in Deutschland aussieht.

Am nächsten Morgen machte ich mich auf den Weg. Es war ein schöner, sonniger Tag im April. Auf den Bäumen zeigte sich erstes zartes Grün. Krokusse und Narzissen blühten. Ein Tag wie Samt und Seide! Und ich ging ins Museum, noch dazu in ein Museum voller düsterer Geschichten!

Egal! Auch mehr als eine halbe Stunde U-Bahn-Fahrt konnten mich nicht aufhalten. Die Bahn war voller fröhlicher Menschen. Als ich an der Station Alsterdorf ausstieg, sah ich warum. Der Hamburg Marathon!

Erfreulicherweise war das Polizeimuseum gut ausgeschildert und ich fand das Gelände der Polizeiakademie. Bevor ich das betreten konnte, musste ich meinen Personalausweis vorzeigen. Ein kurzer Weg vorbei an blühenden Büschen und schon war ich da!

Ich steige ein in 200 Jahre Kriminalgeschichte. Im Erdgeschoss begrüßt mich als erstes ein Nachtwächter mit Tröte und Laterne. So begann die Geschichte. Vor 200 Jahren war es besonders wichtig, die Stadt und deren Menschen nachts zu schützen. Dazu gehörte es auch, die Stadttore zu schließen.

Wappen von Hamburg.

Bis heute symbolisiert das Wappen Hamburgs mit dem geschlossenen Tor die Wehrhaftigkeit der Stadt.

Egal wie man das geschlossene Tor interpretiert, auf mich macht es den Eindruck einer abweisenden, gegen alles Fremde von aussen abgeschotteten Stadt.

Der Besuch des Polizeimuseums

Im Erdgeschoß wird die Geschichte der Polizei von diesen Anfängen bis heute dargestellt. Uniformen, Waffen und anderes aus 200 Jahren. Die Polizei ist anfangs sehr militärisch organisiert. Erst Anfang der 1980er Jahre öffnet sich die Polizei für die Einstellung von Frauen. Auch die Rolle der Polizei während des 3. Reichs wird kritisch gezeigt.

Polzeimuseum Eine Wache 1960
Eine Polizeiwache

In der ersten Etage wird die Kriminaltechnik präsentiert. Von den Beginnen der Daktyloskopie bis zur DNA-Analyse kann man sich alles ansehen. Oder auch nicht. Denn manches ist nur schwer anzusehen: Maden in halbverwesten Leichen (es sind nur Fotos) oder die Blutspurenauswertungen.

In der zweiten Etage begegne ich den spektakulärsten Kriminalfällen des letzten Jahrhunderts. In einem dunklen Raum werden der Lord von Barmbek, der Kaufhauserpresser Dagobert, der St. Pauli-Mörder und viele andere Verbrechen vorgestellt.

Ich fand es besonders gut, dass man sich den einzelnen Fällen ganz individuell widmen kann. Es gibt jeweils einen Überblick, auch die ausgestellten Stücke sind kurz erklärt, doch für weitere detaillierte Informationen gibt es Karten, die man sich nehmen kann und weiterlesen.

Die große Flut 1962

Ein kleiner Raum ist der Flutkatastophe von 1962 gewidmet. In einem Dokumentarfilm wird das ganze Ausmass der Katastrophe gezeigt. Zeugenaussagen schildern sehr eindringlich persönliche Erlebnisse. Ich habe mich lange dort hingesetzt und gelauscht.

Ein einschneidendes Erlebnis, das zumindest die Älteren geprägt hat.

Infos

Stand 2023

Das Polizeimuseum ist dienstags, mittwochs, donnerstags und sonntags (11 – 17 Uhr) geöffnet. An Feiertagen wie Ostern, Himmelfahrt und Pfingsten bleibt das Polizeimuseum geschlossen.

Erwachsene: 8,00 €
Schüler und Auszubildende über 18 Jahre: 6,00 €
Sozialhilfeempfänger und Arbeitslose: 6,00 €
Studenten bis 30 Jahre: 6,00 €
Schwerbehinderte mit Ausweis: 6,00 €
Rentner: 6,00 €

Webseite Polizeimuseum

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Wart Ihr schon mal in einem Polizeimuseum? Was hat Euch besonders beeindruckt? Schreibt es mir in einem Kommentar!

Links

Eine Haftzelle.
Eine alte Haftzelle
Ulrike
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6 Gedanken zu „Das Polizeimuseum in Hamburg“

  1. Liebe Gaby,
    es war meine Absicht, das Museum nur anzuteasen und die Leser neugierig zu machen. Das is mir anscheinend gelungen. Wie schön!Viel Spass! LG Ulrike

  2. Liebe Ulrike,
    dein schwarzer Humor ist beeindruckend. Sehr spannend beschrieben das Museum!Ich war dort vorher auch noch nicht. Aber du hast mein Interesse geweckt, so dass ich es bald mal besichtigen werde. Nicht weit weg vom Santa Fu, der JVZ in Fuhlsbüttel.
    Freue mich auf weitere Artikel von dir.
    LG Gaby

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