Welche Bedeutung hat das Hamburger Wappen?

Das Hamburger Wappen: Eine faszinierende Geschichte und seine Bedeutung

Dem Hamburger Wappen begegnet man überall, denn die Hamburger sind sehr stolz auf ihre Stadt. Wehe dem, der widerspricht, wenn gesagt wird „Hamburg ist die schönste Stadt der Welt!“

Hamburger Wappen
Das ist die Hamburger Fahne, die jeder frei nutzen kann.

Was ist dargestellt?

Das Zeichen auf der Fahne, das zugleich das Wappen ist, zeigt eine starke Befestigsung. Eine massive Mauer, über der zwei hohe Wachtürme und ein Kirchturm ragen, zwei Sterne, ein geschlossenes Tor in der Mitte. Alles in weiss auf rotem Grund.

Die Mauer und die Wachtürme auf dem Wappen sind leicht als die Hammaburg, die Keimzelle Hamburgs, zu idenfizieren. Bei der Kirche wird es schon etwas schwieriger. Aber allgemein wird sie als der Mariendom interpretiert und die Sterne damit als „Mariensterne“.

Interessant ist das Tor. Im Laufe der Zeit wurde es mal offen, mal geschlossen dargestellt. Erst 1835 wurde das Hamburger Wappen in seiner heutigem Form festgelegt. Mit geschlossenem Tor und weiss auf rotem Grund.

Große Freiheit
Große Freiheit am Abend (c) Cubus

Warum ist das Tor im Hamburger Wappen geschlossen?

Das ist in meinen Augen die spannendste Frage.

Zum Einen ist sicherlich die Wehrhaftigkeit der Stadt dargestellt. Mindestens seit dem 11. Jahrhundert wird die Stadt so dargestellt. Das ist in Zeiten der Hanse wichtig.

Doch ich sehe die verschlossenen Tore der Stadt, und dass man sich dafür entschieden hat, als deutlches Zeichen, dass man sich in Hamburg schon früh gegen alles, was fremd oder nicht-hamburgisch ist, verschließt.

Bis 1937 gab es zwei Städte: Altona und Hamburg. Erst dann kam es zu der Vereinigung. Bis dahin gab es eine Zone dazwischen, deren Bedeutung besonders in dem Straßennamen „Große Freiheit“ zu sehen ist. Hier verlief früher die Grenze zwischen beiden Städten, und zwar außerhalb der Stadtmauern.

In Altona herrschte Glaubens- und Gewerbefreiheit, in Hamburg nicht. Diese „große Freiheit“ zog die Menschen an. Ist das durch das geschlossene Tor im Hamburger Wappen gemeint?

Ich finde es merkwürdig, dass eine Stadt und deren Einwohner. die doch eigentlich durch den Hafen und durch die Hanse sehr viele internationale Kontakte hat, sich so abschottet.

Auch ich habe, als ich vor 20 Jahren nach Hamburg zog, die Zurückhaltung und Arroganz der Hamburger zu spüren bekommen. Natürlich wird man einer direkten Ausländerfeindlichkeit selten begegnen.

Doch die Arroganz des „So tun wir das in Hamburg nicht!“ tut weh. Ich bin diesem Satz öfters begegnet. Glücklichweise war ich an meinem Arbeitsplatz mit Menschen aus vielen Ländern zusammen und wir verstanden uns gut.

Heute denke ich, dass Hamburger nicht mehr oder weniger fremdenfeindlich sind als Menschen in anderen Orten. Doch das Hamburger Wappen erinnert mich immer wieder daran.

Überraschend: Das Hamburger Wappen im Harz

Als ich für die Recherche das erste Mal „Hamburger Wappen“ googelte, fand ich als erste Antwort nicht Hamburg sondern ein Ausflugsziel im Harz.

Hamburger Wappen, Felsen im Harz
Hamburger Wappen / Bild von Carsten auf Pixabay

Es handelt sich um eine Felsformation aus drei Felstürmen in der Teufelsmauer bei Timmenrode, die auch die Drei Zinnen genannt wird.

Die drei steilaufragenden Felsnadeln der Sandsteinformation ähneln dem Wappen der Hansestadt Hamburg mit dessen drei Türmen. Unterhalb der Felsformation erstreckt sich auf der Südseite ein kleiner Talkessel. Auf seiner Südseite liegen die Kuhställe genannten Felshöhlen.

Gegenüber, am südöstlichen Rand des Kessels, erstreckt sich die Höhle Teufelsloch, an deren Außenseite die Rittertreppe entlangführt. Auf der Nordseite führt ein Pfad bis an die Zinnen heran. Über die in den Fels geschlagene 15-stufige Zinnentreppe ist ein Aufstieg zwischen die Zinnen möglich.

Wikipedia

Da muss ich wohl mal hin fahren!

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Ulrike

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