Koi Karpfen sind Fische, denen man in China und Asien häufig begegnet. Natürlich habe ich den einen oder anderen Koi schon gesehen, in China und auch anderswo.
Der Koi – ein Fisch
Zunächst einmal ist der Koi ein Fisch wie jeder andere. Zuerst wurde er vor ca. 150 bis 200 Jahren in Japan als Statussymbol gezüchtet. Davor kam er schon vor 2.000 Jahren als Speisefisch nach Ostasien, und zwar aus dem heutigen Iran.
In China wird der Koi-Karpfen schon seit mehr als 2.000 Jahren gezüchtet. Es wird erzählt, dass der Sohn des Philosophen Konfuzius einen mehrfarbigen Karpfen geschenkt bekommen hat. Ob das ein Koi war?
Die Legende vom Drachen
Eine alte Sage erzählt von einem riesigen Schwarm goldener Kois, die den Gelben Fluss in China stromaufwärts schwammen.
Indem sie gegen die Strömung ankämpften, gewannen sie an Kraft und schwammen gemeinsam durch den Fluss. Als sie einen Wasserfall am Ende des Flusses erreichten, kehrten viele der Koi um und ließen sich von der Strömung des Flusses mitreißen.Die verbliebenen Koi weigerten sich, aufzugeben. Sie sprangen aus den Tiefen des Flusses und versuchten vergeblich, die Spitze des Wasserfalls zu erreichen.
Ihre Bemühungen erregten die Aufmerksamkeit der örtlichen Dämonen, die sich über ihre Bemühungen lustig machten und den Wasserfall aus Bosheit vergrößerten. …
Nach hundert Jahren des Springens erreichte ein Koi schließlich die Spitze des Wasserfalls.
Die Götter erkannten den Koi für seine Ausdauer und Entschlossenheit an und verwandelten ihn in einen goldenen Drachen, das Bild der Macht und Stärke.
Japan Box
Bei dem Wasserfall soll es sich um den Hukou, den Wasserfall des Gelben Flusses in China, gehandelt haben.
Chinesisch:
锦鲤 • jǐnlǐ = Brokat + Karpfen = Koi
Der Koi ist ein Karpfen (Cyprinus carpio). Koi oder in Zusammensetzungen auch -goi ist das japanische Wort für Karpfen allgemein.
Für die Chinesen wird schon durch die Namensgebung „Brokat“ die Kostbarkeit deutlich, denn Brokat ist ein spezielles Seidengewebe, in den Fäden aus Gold, Silber und anderes eingewebt werden.
Biologisch
Eigentlich ist der Koi ein Karpfen, ein Süßwasserfisch, der meisten in Seen und Teichen lebt. Er hält sogar eine Winterruhe, wofür das Gewässer mindestens 1,30m tief sein muss.
Ihn gibt es in ungefähr 100 Zuchtformen, die gerne von den Chinesen und auch in zunehmendem Maße auch in Deutschland im Gartenteich gehalten werden. Durch das Aussetzen des Fisches in natürlichen Teichen sind einheimische Arten gefährdet, da der große Koi andere Arten verdrängt.
Er lebt von Insekten, Pflanzen und was sich ihm sonst noch bietet. Dabei kann er 1m lang werden und bis zu 60 Jahre alt. Üblicherweise erreicht er ein Alter von bis zu 35 Jahren
Es wird deutlich, dass ein Aquarium für den großen Karpfen nicht ausreicht. In Österreich ist sogar die Haltung von Kois im Aquarium verboten. In chinesischen Restaurants werden dagegen gerne Goldfische in einem Aquarium am Eingang gehalten.
Fortpflanzung
Wenn sich die Fische in die Haltung wohl fühlen, können sie 400.000 Eier legen. Innerhalb von vier bis fünf Tagen entwickeln sich daraus kleine Kois. Darin unterscheiden sie sich von den einfachen Goldfischen, die nur ein paar Hundert Eier hervorbringen.
Dabei sind längst nicht alle mit den bunten Farben ausgestattet. Deshalb werden die Grauen schnell aussortiert. Die Farben bestimmen den Wert des Fisches.
Was macht den Koi Karpfen so besonders?
1. Die Haltung
Die Haltung der Kois ist überaus anspruchsvoll. Insbesondere die Wasserqualität muss stimmen. Neben bestimmten Mineralien und Sauerstoff müssen im richtigen Wert im Wasser vorhanden sein. Ein perfektes Gleichgewicht zwischen Sonne und Schatten muss ebenfalls vorhanden sein.
Außerdem sollte die Menge und die Zusammensetzung des Futters an die Witterung angepast sein. Koi nehmen ohne Sättigungsgefühl Nahrung zu sich. Finden sie etwas zu Fressen, so tun sie es auch. Fette, Eiweiße und Kohlenhydrate gehören in das Futter hinein. Da bei kühlen Witterungsverhältnissen der Stoffwechsel heruntergefahren wird, sollte die Menge des Futters entsprechend angepasst werden.
2. Die Menge
Es gibt unzählige gezüchtete Unterarten, deren Farbe oder auch Muster sich wesentlich auf den Preis auswirkt. Nicht jeder Koi ist teuer.
Doch die große Menge an Nachwuchs ist ein Symbol für Reichtum und Wohlstand.
3. Die Farben
Doch das herausstechende Merkmal sind die verschiedenen prachtvollen Farben. Von reinweiss bis dunkelrot, einfarbig oder gemustert ist alles möglich. Natürlich ist es das leuchtende Gelb und das intensive Rotorange, das besonders die Assoziation mit Gold und Reichtum entstehen lässt.
Andere Farben: Schwarze Koi repräsentieren Männlichkeit. Es bedeutet auch eine patriarchalische Rolle. Blaue Koi, die oft mit der Rolle des Sohnes assoziiert werden, stehen für Ruhe. Rote Koi stehen für Stärke und Macht. Es wird auch als das Matriarchat Koi anerkannt.
Japan
Besonders in Japan hat ein bestimmtes Muster große Furore gemacht: Ein weisser Koi mit orangen oder roten Flecken am Kopf. Dieser erinnert den Japaner an die japanische Fahne, die 1870 eingeführt wurde, was zu einem Boom der Züchtungen führte.
Was bezahlt man für den Koi?
Die Preise variieren stark. Kleine Fische bekommt man schon für bis zu 100,- €. Da wird es dann teuer, weil man unbedingt mehrere Fische kaufen sollte. Außerdem braucht man einen entsprechend großen Teich und das nötige Equipment.
Je nach Farbe und Muster aber werden große Summen bezahlt. Auch das Alter und die Größe spielen eine Rolle. Ein in Deutschland gezüchteter Koi-Karpfen wird günstiger gehandelt als ein aus Japan stammendes Tier.
Während für eine normale Züchtung im Durchschnitt 5.000,- € für ein Exemplar verlangt werden, rangieren die Preise für Spitzenzüchtungen bei sage und schreibe rund 260.000,- €. Für den bislang wertvollsten Koi der Welt wurden Angaben aus Sammlerkreisen zufolge umgerechnet 1,5 Millionen Euro gezahlt.
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