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Eigentlich bestehen die Herrenhäuser Gärten aus mehreren zu unterschiedlichen Zeiten entstandenen Gärten und Parkanlagen:
Berggarten
Aus einem Gemüsegarten entwickelte sich mit der Zeit ein Botanischer Garten. Die mit seltenen Pflanzen geschmückten Schauhäuser sind immer einen Besuch wert!
Dazu gibt es einen eigenen Artikel „Berggarten bei Regen“.
Georgengarten und Welfengarten
Hierbei handelt es sich um Parks im Stil von englischen Landschaftsgärten.
1835 bis 1841 wurden unter der Leitung von Christian Schaumburg umfangreiche Veränderungen bei der Zusammenlegung der Landsitze vorgenommen und der Garten in einen Landschaftspark nach englischem Vorbild umgestaltet. Die schmalen Wasserläufe ehemals einzelner Gärten wurden zu größeren Teichen erweitert und der dabei ausgehobene Boden diente zur Modellierung des Geländes. Der neu gestaltete Garten wurde zu Ehren Georg IV. in Georgengarten umbenannt und das Wallmodenschloss wurde zum Georgenpalais, dem heutigen Sitz des Wilhelm Busch Museums – Deutsches Museum für Karikatur und kritische Grafik.
Geschichte des Georgengartens auf hannover.de
Aus diesen Anfängen des Großen Gartens ist heute noch die Große Kaskade erhalten.
Großer Garten
Doch die meisten denken bei den Herrenhäuser Gärten an den Großen Garten, den bedeutendsten Barockgarten in Europa. Seine Ursprünge reichen bis ins 17. Jahrhundert zurück, als der damalige Herzog Georg von Calenberg zuerst einen Küchengarten und dann ein Schloss bauen ließ. Zu einem Schloss gehört natürlich ein Park.
Nachdem der Große Garten 1710 fertig gestellt worden war, wurde er noch einige Male erneuert und umgestaltet. Von der Mitte des 19. Jahrhunderts bis Anfang des 20. Jh. tat sich nicht mehr viel. Schließlich waren die Könige von Hannover nun auch Herrscher von Großbritannien und hielten sich lieber in London auf. Dadurch verwahrloste der Große Garten teilweise und behielt seine ursprüngliche Form.
Doch so original der Große Garten erscheint, sind doch zahlreiche Teile der Anlage erst im Laufe des 20. Jahrhunderts eingerichtet worden. So unter anderem der Irrgarten und der Rosengarten.
Das Schloss selbst wurde im 2. Weltkrieg zerstört und erst in den letzten Jahren nach alten Plänen wieder aufgebaut. Außen also ganz das alte barocke Schloss, innen ein modernes Veranstaltungszentrum.
Die Grotte der Niki de St Phalle
Eine neue Addition ist auch die Grotte der Niki de St Phalle, ein buntes lebendiges Kunstwerk.
Zu der Grotte der Niki de St Phalle schreiben die Herrenhäuser Gärten:
„Den Raum der Spiritualität betritt man durch den Eingang zur Grotte im Großen Garten. Der Spiegelraum mit dem Thema Tag und Leben zeigt mit über 40 Relieffiguren Beispiele aus fast allen Schaffensperioden der Künstlerin. Der blaue Raum ist der Nacht und dem Kosmos gewidmet. Bunte Frauenfiguren tanzen in den nachtblauen Himmel und greifen nach den Sternen. Die Fenster und Türen der Grotte sind mit speziell von Niki de Saint Phalle entworfenen Gittern versehen, die ebenfalls mit Glas und Spiegeln beklebt wurden.„Ich arbeite im Dunkel eines geheimen Tunnels, suche immer nach der Sonne, verstecke mich vor dem Mond und huldige den Sternen.“Niki de Saint Phalle erschuf in Herrenhausen einen Ort des Staunens und der Inspiration. „
Bummel durch die Gärten
Ein Bummel durch die weitläufige Anlage, die vorne den barocken Garten und viele Seitengärten und weiter hinten immer mehr zu einer Waldlandschaft mit stattlichen alten Bäumen wird, ist ein Entdeckungsspaziergang. Hinter jeder Ecke, bei jeder Abzweigung kann man Neues und Schönes entdecken. Und wie immer ist es so, dass es, je weiter man sich vom Eingang entfernt, desto ruhiger wird.
Infos
(Stand 05-2020)
Eintrittspreis: € 8,- (inklusive Berggarten und dem Museum Schloss Herrenhausen)
Zu den Öffnungszeiten
Es werden jedes Jahr zahlreiche Veranstaltungen im Großen Garten durchgeführt:
Kleines Fest im Großen Garten
Feuerwerkswettbewerb
Wer nach einem ausführlichen Spaziergang durch den Großen Garten noch nicht müde ist, der sollte unbedingt noch den Berggarten besuchen. Vor allem im Mai, wenn es dort überall blüht und Rhododenron prachtvoll leuchtet, ist es ein Genuss!
Und anschließend durch die schöne Lindenallee des Georgengartens, einem weiteren alten Teil der Herrenhäuser Gärten, zum Stadtzentrum wandern! Im Georgengarten liegt das Wilhelm-Busch-Museum (Deutsches Museum für Karikatur und Zeichenkunst) für den Fall, dass noch ein Museumsbesuch passt.
In Richtung Stadt gesehen, liegt links dann das Hannoversche Uni-Viertel mit netten Kneipen und Biergärten.
Links
- Kaffeemuseum Burg in Hamburgs Speicherstadt - 13. Oktober 2024
- Frau und Gesellschaft – China Nachrichten - 10. Oktober 2024
- Kaffee in China – eine erstaunliche Entwicklung - 6. Oktober 2024
Liebe Marie, Hannover ist viel schöner als sein Ruf! Danke für Deinen Kommentar!
LG
Ulrike
Ein sehr schöner und interessanter Artikel mit vielen wunderbaren Fotos. Es lohnt sich demnach wirklich, nach Hannover zu fahren – so weit ist es ja von Köln aus nicht – und Deinen Tipps zu folgen. Vielen Dank für den schönen Beitrag mit den vielen Anregungen.
LG Marie
Danke, liebe Moni,
Ich mag die Gärten auch sehr, wobei ich eigentlich mehr im Berggarten oder im Georgengarten bin.
Doch Hannover hat mit dem Herrenhäuser Gärten eine einzigartige Sehenswürdigkeit zu bieten.
LG
Ulrike
Ich betrachte Hannover auch als meine Heimatstadt, auch wenn ich jetzt schon seit Jahren in Hamburg lebe.
Hannover ist eine schöne Stadt.
Liebe Grüße
Ulrike
Meine schöne Heimatstadt 🙂 Und ich konnte sogar noch Infos abgreifen. Wie der Garten genau angelegt ist, war mir bisher auch unklar. Sehr zu empfehlen ist aber auf jeden Fall der Feuerwerkswettebewerb. Davon hat auch immer die ganze Stadt etwas, da man das Feuerwerk natürlich auch außerhalb der Gärten sieht. In meiner alten Dachgeschosswohnung konnte ich damals auch das Farbenspiel beobachten.
Liebe Grüße,
Lynn
Herrlich! Darin lässt sich’s gewiss so richtig schön lustwandeln. 🙂
Liebe Moni,
danke für Deine Begeisterung.Hab jetzt den Artikel auch mit meinem kurzen Bericht zur Niki de Saint Phalle-Grotte verlinkt.
Liebe Grüße
Ulrike
Liebe Ulrike,
was für eine wunderbare Anlage. Ich finde es nicht schlecht, wenn nicht alles aus Vorvorvor-Jahrhunderten stammt. Ich finde es sehr wichtig, dass solche Anlagen gepflegt, gehegt und nötigenfalls immer wieder restauriert wird. Das kostet zwar Geld, aber es lohnt sich doch, auch für die Bürger mal etwas zu investieren.
Danke für diesen herrlichen Rundgang, die Kaskaden finde ich besonders beeindruckend.
Lieben Gruß
moni