Museumsdorf Volksdorf, ländliche Idylle ganz nah

Das Motto des Museumsdorf Volksdorf ist „erleben, gestalten, erhalten“.

Dass das Gebiet schon vor langer Zeit besiedelt war, habe ich in meinem Artikel über die Sueben in Farmsen schon beschrieben. Aber man hat noch sehr viel ältere Werkzeuge, die bis zu 300.000 Jahre alt sind, ausgegraben.

Die Bezeichnung Volksdorf stammt von Volcwardesdorpe ab und wird auf den Dorfgründer Volkward zurückgeführt. Erstmalig wurde Volksdorf urkundliche erwähnt im Jahr 1296.

1437 verpfändete der damalige Grundherr Volksdorf zusammen mit anderen Dörfern an Hamburg, das Pfand wurde jedoch niemals ausgelöst. Volksdorf wurde somit eines der Hamburger Walddörfer.

Spiekerhus im Museumsdorf Volksdorf

Volksdorf, pure Idylle

Den Charakter eines Dorfs hat sich Volksdorf bis heute bewahrt. Viele Einfamilienhäuser reihen sich um das Zentrum, den Platz der Weissen Rose. Es ist ein modernes Zentrum mit Supermärkten, Cafes und kleinen Läden.

Ja, und wenige Schritte von diesem Dorfplatz findet sich ein Dorf, als wenn die Zeit stehen geblieben wäre. Reetgedeckte Bauernhäuser, Ställe und Vieh wie vor vielen Jahren: Das Museumsdorf Volksdorf.

Das Museumsdorf Volksdorf

Das Ensemble gleicht einem kleinen Weiler mit allem, was man auf dem Dorf so brauchte: eine Bäckerei, eine Schmiede und auch ein Seilerei.

Diese Häuser standen entweder schon lange an dieser Stelle oder sie wurden zusammengestellt und aufgebaut von Ehrenamtlichen seit den 1960er Jahren. Es entstand das Museumdorf direkt im Ort.

Ein Beispiel aus dem Museumsdorf Volksdorf: Das Hallenhaus

Ein Hallenhaus im Museumsdorf Volksdorf.

„Das Hallenhaus kann als Zweiständer- oder ab dem 18. Jahrhundert als Vierständerkonstruktion ausgeführt sein. Das Gerüst bedingt die „Dreischiffigkeit“ des Gebäudes sowie die Nutzung des Dachbodens zur Erntelagerung.
In der Mitte der Giebelseite befindet sich die Toreinfahrt für die Wagen, dahinter liegen seitlich die Pferdeställe. In den Abseiten (Zweiständerbau) oder den Seitenschiffen (Vierständerbau) ist das Vieh untergebracht.“ Museumsdorf Volksdorf

ich betrete das kleine Freilichtmuseum und finde mich in einer anderen Welt wieder. Der moderne Straßenlärm scheint am Eingang zu bleiben und die grauen Wände der Häuser des heutigen Volksdorf weichen zurück. Eingerahmt wird das Gelände von Bäumen und Feldern.

Hühner scharren im Boden, Gänse schnattern. Ein wunderschöner Hahn stolziert vor mir in all seiner Pracht. Ich begegne Ziegen und Rindern. Sie gehören zu alten Haustierrassen, die hier ein ein geschütztes Plätzchen gefunden haben.

Alte Haustierrassen, graue Kühe.

Ich schlendere von Haus zu Haus und entdecke „Kleinigkeiten“ am Wegesrand. Ein gusseiserner Backofen, ein Insektenhotel, Milchkannen. In der Seilerei kann ich Werkzeuge, die man zur Herstellung von Tauen und Seilen verwendet hat. Auch eine Schmiede finde ich.

Diese Werkstätten kommen an sog. Gewerketagen zum Einsatz. Dann kann man beobachten, wie die Bauern vor langer Zeit lebten. Auch das ist ein Ziel des Museums, zu zeigen, wie das Leben auf so einem Bauernhof und in einem ländlichen Dorf war.

Ein Hahn wie aus dem Bilderbuch.

Die Ruhepause

Natürlich darf ein Krämerladen und ein Cafe nicht fehlen. Ich setze mich auf eine Tasse Kaffee hin und lasse die Eindrücke noch einmal durch den Kopf gehen. Dabei beobachte ich den stolzen Hahn, der sich mit stolzem Haupt den Gästen präsentiert.

In dem Kramerladen kann man Holzgeräte und Geschirr aus Keramik kaufen. Auch guten Honig kann man hier erwerben. Ich habe mir eine feste Shampoo-Seife gekauft. Herrlich, dierser feine Duft! Zum Sortiment erfährst Du mehr auf der Webseite des Museumsdorfs.

Cafe und Krämerladen

Ach, dieser Duft, die frische Luft! Schon das alleine lohnt den Ausflug. Wann hat man schon frische Landluft in Hamburg?!

Und sonst so?

Es gibt noch viel mehr zu sehen. Aber ich will ja keinen Museumsführer schreiben, sondern Euch neugierig auf das Dorf machen.

Eines noch: Vor einigen Jahren hat man einen Urnenfriedhof, der mehr 2200 Jahre alt ist, ausgegraben. Eines haben Schüler rekonstruiert und im Dorf sichtbar gemacht.

Urnengrab

Infos

Das Gelände des Museumsdorfes ist kostenlos geöffnet:
dienstags bis sonntags von 10:00 bis 17:00 Uhr.
An Veranstaltungstagen und Feiertagen gelten abweichende Öffnungszeiten.

Emmis Krämerladen und die Kaffeestuuv sind
sonnabends und sonntags von 13:00 bis 17:00 Uhr geöffnet.

So kommst Du hin:
UBahn U1 bis Volksdorf

Weitere Dörfer und Spaziergänge auf dem Bambooblog:

Impressionen

Milchkannen
Insektenhotel
Insektenhotel
Giebel eines alten Bauernhauses
Ulrike

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