Wo kann man in China den Großen Panda sehen? Welches sind die interessantesten Panda-Aufzuchtstationen?
Zunächst einmal: Fast jede chinesische Megametropole hat einen Zoo und dort natürlich auch ein Gehege für die Großen Pandas, das schwarzweiße Wappentier des WWF und Nationaltier der Chinesen. Da die Chinesen den Panda lieben und sich der Bedeutung als Sympathieträger bewusst sind, sind die Gehege groß, grün und gepflegt. Das gilt dann leider nicht für den überwiegenden Teil der übrigen Tiere eines Zoos. Deshalb habe ich mal geschrieben „Ein Zoobesuch in China – besser nicht!“
Panda-Aufzuchtstation Chengdu
Den Besuch einer Panda-Aufzuchtstation dagegen kann ich sehr empfehlen. Eine solche Aufzuchtstation widmet sich im Gegensatz zu den Zoos vor allem der Erforschung und der Arterhaltung. Außer den Großen Pandas sind nur wenige andere Tierarten zu sehen.
Da man sehr an Zuchterfolgen interessiert ist, gibt man sich besonders große Mühe mit einer artgerechten Haltung. Die Gehege sind sehr abwechslungsreich gestaltet. Die Panda werden umsorgt und gepäppelt. Dabei legt man Wert darauf, dass es weder zu viel noch zu wenig wird und sich die Pandas wohl fühlen.
Die Aufzuchtstation, die man am einfachsten erreichen kann, ist die in Chengdu. Nur rund 10 Kilometer vom Stadtzentrum entfernt liegt der mehrere Quadratkilometer große Park. Dichte Bambuswälder prägen das Gelände. Als ich die Anfang Mai doch recht ruhigen Wege entlang ging, hatte ich gleich das Gefühl, dass die Luft hier frisch und angenehm ist. Der Bambus verzaubert mit seinem Grün.
Der Park ist wie ein großer Botanischer Garten mit vielen verschiedenen Bambus-Arten und anderen subtropischen Pflanzen und Bäumen. Der Bambus wird natürlich auch angepflanzt, um den Tieren ihre gewohnte Nahrung servieren zu können.
In Chengdu legt man auch großen Wert auf die Unterrichtung und Aufklärung der Bevölkerung über Tierschutz im allgemeinen und vor allem über die Lebensweise der Großen Pandas. Deshalb gibt es ein Museum, das mit seiner interessanten Ausstellung einen Besuch wert ist. Hier findet auch Forschung statt mit einer umfangreichen Bibliothek.
Die Großen Panda-Bären
Zentrum der Besucherströme sind natürlich die Gehege für die Bären selbst. Die erwachsenen Bären sind von Natur aus Einzelgänger und werden überwiegend in Einzelgehegen gehalten. Doch für die Kleinen gibt es gemeinschaftliche Landschaften, wo sie spielen und tollen können. Das ist natürlich die Attraktion! Dabei sollte man bedenken, dass die meisten der in der Aufzuchtstation gehaltenen Tiere irgendwo hinter den Kulissen gehalten werden. Dort leben sie weit ab von den Menschen. Vor allem für die Tiere, die ausgewildert werden sollen, ist es wichtig, keinen zu engen Kontakt zu Menschen zu haben. Man versucht es sogar, einzelne Pandas so aufzuziehen, dass sie Menschen nur als Panda verkleidet erleben. Fotos
Zu den Großen Pandas findet Ihr mehr auf meinem Blog: Gute Nachricht! Es gibt wieder mehr Pandas
Andere Tiere
Auch andere seltene Tiere wie z.B. den Roten oder Kleinen Panda kann man in Chengdu sehen.
Weitere Panda-Aufzuchtstationen
Westlich von Chengdu erreicht man die ersten Ausläufer des Osthimalayas. Rund zwei Stunden braucht man mit dem Bus bis zum Naturschutzgebiet Bifengxia. Dort gibt es auch eine riesige Panda-Aufzuchtstation, die man besuchen kann. Außerdem kann man in dem Gebiet wunderbar wandern. Mehr über meinen Besuch in Bifengxia im September 2016.
Infos
(Stand Sept. 2019)
Chengdu Panda-Aufzuchtstation
Eintritt: RMB 58 pro Erwachsener
Öffnungszeiten: 7:30 – 18:00 Uhr
Die beste Zeit für einen Besuch ist bis 10:00 Uhr. Dann frühstücken die Tiere und sind sehr lebhaft. Da die Bambus-Nahrung allerdings nicht sehr viel Energie mitbringt, liegen die Pandas gerne den größten Teil des Tages rum und schlafen.
Hier geht es zur Webseite der Chengdu Panda-Aufzuchtstation.
Anmerkung
Es war früher möglich, sich mit Pandas fotografieren zu lassen oder auch in einer der Panda-Stationen als Freiwilliger zu helfen. Seit einem Fall von Hundestaupe bei Pandas in Xi’an hat man diese Möglichkeiten eingestellt. Neuerdings soll es die Freiwilligen-Programme wieder in Wolong geben (2017).
Links
- Panda-Aufzuchtstation von Bifengxia
- Ein Zoobesuch in China – besser nicht!
- Der Große Panda in China
- Tier- und Umweltschutz in China – Nachrichten
- Sehenswürdigkeiten in Chengdu
- Kaffee in China – eine erstaunliche Entwicklung - 6. Oktober 2024
- Der Orient: Länder der Seidenstraße - 29. September 2024
- Shanghai Pass für ganz China! - 22. September 2024
Ja, asiatische Zoos sind immer problematisch. Hast meinen Artikel gelesen: Ein Zoobesuch in China – besser nicht!. Es ist ja nicht immer nur der Zoo, sonder eben auch die Besucher, die kein Verständnis für die Tiere haben. Mir kommen die Chinesen immer wie kleine Kinder vor, keine Gedanken daran verschwenden, dass Tiere auch Empfindungen haben. Aber das ändert sich glücklicherweise langsam. Und die Panda-Aufzuchtstation in Chengdu ist wirklich schön.
LG
Ulrike
Oh wie flauschig!
Wir haben im Zoo hier auch zwei Pandas, aber als ich die das erste Mal gesehen habe (da waren sie noch ganz frisch), waren sie in einem nicht sehr artgerechten Gehege (wahrscheinlich damit alle Leute sie auch wirklich sehen können). Das finde ich an Japan immer wieder unglaublich ärgerlich, dass Tiere in viel zu kleinen Gehegen gehalten werden und es irgendwie niemanden stört. 🙁