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Hamburg hat eine besondere U-Bahnstation – die Legienstraße. Eigentlich ist es ja eine ganz gewohnliche Station.
Sie liegt an der Strecke Hauptbahnhof – Billstedt der Hamburger Hochbahnlinien 2 und 4 und ist 6. Station vom Hauptbahnhof und eine vor Billstedt. Keine Besonderheit, nichts was Touristen ansprechen könnte, möchte man meinen. Doch sie hat etwas spannendes zu bieten. Wartet ab!
Ein wenig Geschichte der U-Bahn-Station Legienstraße
Am 24.9.1967 wurde sie eröffnet. Ursprünglich fuhr hier die U3, die dann 2009 diese Strecke mit der U2 tauschte. 2012 kam die neue U4 hinzu. Die Zeiten der U4 sind ab 2024 vorbei, denn dann fährt sie ab Horner Rennbahn eine andere Strecke. Doch noch sind die Umbauarbeiten an der Horner Rennbahn in vollen Gange.
Wer war Carl Legien?
Carl Legien lebte 1869 bis 1920. Er war sehr am Aufbau der Gewerkschaften engagiert und war jahrelang Gewerkschaftsvorsitzender und von 1893 bis 1898 sowie von 1903 bis 1920 Reichstagsabgeordneter.
Legien hatte im Weltkrieg den Beschluss auf Streikverzicht unterstützt und sah den Krieg als nationale Aufgabe, für die er jedoch Gegenleistungen des Staates erwartete. Er war bereits gegen Ende des Ersten Weltkriegs führend an den Verhandlungen um die Zentralarbeitsgemeinschaft mit Vertretern der Industrie beteiligt.
Aufgrund dieser Verhandlungen wurden durch das Stinnes-Legien-Abkommen die Gewerkschaften in Deutschland erstmals von der Unternehmerschaft offiziell als Interessenvertreter der Arbeiter anerkannt. Als für die Arbeiterschaft bahnbrechendes Hauptergebnis dieser Verhandlungen, an denen Legien maßgeblich beteiligt war, ergab sich die Einführung des Achtstundentages.
U-Bahn-Station
Die Station liegt überirdisch und ist mittlerweile barrierefrei zu erreichen. Wobei die Fahrstühle am äußersten Ende liegen. Die Gleise öffnen sich zu einem Betriebshof mit Abstellgleisen und einem Wartungsgebäude.
Durch die neue Waschanlage können pro Tag bis zu 18 Fahrzeuge durchfahren. Zusätzlich entsteht eine neue Werkstatt zwischen den Haltestellen Legienstraße und Billstedt.
Die Freaks
Die neue Waschanlage wird kaschiert von Hamburg größtem Streetart-Werk: Den 66 Freaks des Künstlers Rebelzer. Auf 260m tummeln sich die kantigen Typen, Matrosen, erkennbar an ihrer Mütze und manche lachen den Betrachter mit Zahnlücken an. Einer hält ein Schild in die Höhe „Gute Laune“, ein anderer eins mit der Aufschrift „Moin“. Und im Hintergrund sieht man Hamburgs Skyline angedeutet. Die Freaks sind überwiegend in Schwarzweiß gehalten.
Rebelzer hat seine Kunstwerke in ganz Hamburg verteilt, wobei die Freaks vom Millerntor und eben die von der U-Bahnstation Legienstraße die bekanntesten sind.
Nur: Wo sind die Frauen? So wie ich das sehe, hat er nur Männer dargestellt, oder?
Links
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