Weihnachten am Strand? Für mich ist das nichts!
Weihnachtsträume
Die Nächte werden länger, die Tage trüber. Da sehnt sich so mancher Europäer nach einer Auszeit an einem tropischen Strand, mit leuchtender Sonne und zärtlicher Wärme. Da fantasiert man vom leichten Rauschen der Brandung und dem warmen Wind in den Palmen.
Wenigstens ein paar Tage will man sich am Strand entspannen. DIE Traumreise scheint nur zu warten! Das Internet ist voller verlockender Angebote. So nah: schon auf den Kanarischen Inseln kann man im Winter noch im Meer baden. Weiter weg? Kein Problem! Vor allem im Internet findet man eine reiche Auswahl.
China steht da bei den meisten nicht ganz oben auf der Wunschliste für einen Strandurlaub im Winter. Doch die Tropeninsel Hainan im Südchinesischen Meer hat da durchaus einiges zu bieten: Schöne Strände, tolle Hotels und eine exotische Umgebung.
Strand und Meer bei Reisebloggern
Auch die Bloggosphäre ist gerade jetzt voller Träume und Heilsversprechen: “Steigt aus aus Eurem Hamsterrad!” “Nur wer reist, kann wirklich glücklich sein!”. Dazu wunderschöne Fotos von hübschen Mädchen am Palmen bestandenen Strand mit dem Laptop auf den Knien: so soll das Leben als Digital Nomad aussehen.
Lasst Euch nicht veräppeln! Mit dem Laptop am Strand geht gar nicht, denn der Sand kriecht zwischen die Tasten, zerstört die empfindlichen Innereien. Alleine mit dem Schreiben über die Reisen, die man gerade macht, kann niemand leben. Wenn man genauer hinguckt, sieht man, dass die meisten, die das behaupten, viel Zeit mit Vorträgen, Coaching und Unternehmensberatungen verbringen.
Ich selbst stelle immer wieder fest, dass ich unterwegs vor lauter Unternehmungen kaum Zeit habe zum Schreiben, manchmal auch keine Lust. Das kommt dann erst, wenn ich wieder Zuhause bin. Dann habe ich Zeit für ausführliche Recherchen und einen Schreibtisch. Ja, den brauche ich, um vernünftig schreiben zu können!
Weihnachten am Strand?
Weihnachten 1991 am Strand in Krabi, Thailand.
Ein Traum sollte man meinen: feiner Sand, Palmen, das Meer glasklar und angenehm. Dann kam Heiligabend. Ich saß gemütlich an der Strandbar mit einem Mekong-Whiskey in der Hand, meine beste Freundin an meiner Seite. Alles wunderbar sollte man meinen. In den Palmen leuchteten Weihnachtslichter, auf dem Tresen lagen Plastik-Tannenzweige.
Dann geschah es: aus den Lautsprechern, die schon den ganzen Tag Weihnachtslieder gedudelt hatten, tönte Bing Cosby’s “I am dreaming of a White Christmas”! Und plötzlich träumte ich auch davon, von einer Weißen Weihnacht. Ach, mir hätte schon das kalte norddeutsche Schmuddelwetter gereicht! Ich brach in Tränen aus. Ich war nun fast neun Monate unterwegs, hatte noch nie Heimweh empfunden. Aber hier packte es mich mit aller Macht: Heimweh schüttelte mich! Nein, das war kein Weihnachten! Nie wieder! mehr
Weihnachten in Peking
1992 verbrachte ich Weihnachten bei meinen Eltern in Niedersachsen. Mit Weihnachtsbaum, Lebkuchen und norddeutschem Schmuddelwetter. Herrlich!
Doch schon 1993 war ich wieder weit weg in Peking. Damals gab es nicht viel Weihnachtliches in China zu sehen. Dekorationen in der Öffentlichkeit waren verboten. Trotzdem fühlte ich mich wohl und ein wenig an Deutschland erinnert. Denn es war knackig kalt und dunkel.
Doch als ich meine Freude darüber meiner australischen Zimmergenossin ausdrückte, stach ich in ein Wespennest. Sie war empört, warf mir Egoismus und Europazentrismus vor. Sie würden in Australien, in Brisbane, Weihnachten immer am Strand feiern! Im Bikini und mit Weihnachtsbaum – am Strand. mehr
Strandurlaub im Winter
Ich mache gerne im Winter mal eine Woche Urlaub an einem Strand. Besonders gerne hier in Norddeutschland. Dann sind die Strände fast menschenleer. Ich liebe lange Strandspaziergänge! Baden kann ich ja in einem der schönen Thermalbäder.
Aber Weihnachten an einem exotischen Strand? Für mich ist das nichts!
Links
- Weihnachten in Peking
- Li Dong – Winteranfang in China
- Weihnachten 1991 am Strand in Thailand
- Was mich das Reisen gelehrt hat
- Archäologie in China – China Nachrichten - 30. Oktober 2024
- Spannende Tiere auf dem Bambooblog – Übersicht - 29. Oktober 2024
- Fledermäuse, weltweit geliebt, gefürchtet oder verabscheut - 27. Oktober 2024
Es gab damals nur in einigen internationalen Hotels ein paar Weihnachtskugeln. Und zur großen Verwunderungen der Chinesen haben die westlichen Studenten den Unterricht am 1. und 2. Weihnachtstag verweigert.
LG
Ulrike
Kaum zu glauben, dass in den 90ern Weihnachtsdeko in China noch verboten war – wenn man bedenkt, wie wild heute zum Teil geschmückt wird!
Hmm, für mich ist Weihnachten in der Ferne als solches kein Problem. Ich merke nur, dass ich die ausgeprägten Jahreszeiten brauche. Naja, und dann habe ich eben auch sehr schöne Erinnerungen an Weihnachten als Kind.
Ich wünsche Dir noch eine schönen Dezember
Ulrike
Ich habe Weihnachten noch nie außerhalb Deutschlands verbracht. Da ich ohnehin weder christlich bin noch von diesen Feiertagen viel halte, wäre das aber wohl kaum ein Problem für mich. 😉
Liebe Grüße!
Ja, das ist genau das, was ich meine! Jetzt muss man doch die Zeit gemütlich genießen. Aber an den Strand fahre ich auch gerne, wenn nicht gerade Weihnachten ist. 😉
Ich war vor Jahren mal im Dezember eine Woche auf Lanzarote, das habe ich tatsächlich sehr genossen, obwohl ich im Moment auch das stürmische Wetter genieße, denn wenn man bei Kerzenschein mit einer Katze auf der Couch liest, kommt das auch ganz gut 😉
Klar! Das Biest mischt Amerika auf. 😉
Wir werden dieses Jahr über Weihnachten nicht in Deutschland sein. Amerika, wir kommen! Traumstrand, Gay Pride, Regenbogen, das Land der unbegrenzten Möglichkeiten lockt.
Für mich auch nicht, da bin ich wohl eher traditionell. 🙂 und die Strände in Dänemark sind auch kalt. Allerdings geht es mir bei Weihnachten um anderes – Gemeinschaft, Spiritualität, Tischgemeinschaft und Zeit für einander, Geschenke … die Palette ist lang. Es ist wohl etwas wie eine Atempaus eim Alltag und ein Ausblick auf das, was kommt im neuem Jahr. Allerdings denke ich, dass unsere Vorstellungen von Weihnachten sehr von unseren kulturellen Wurzeln geprägt sind. Da gibt es schon grosse Unterschiede zwischen Deutschland und Dänemark und viele heilige Küche, die das plötzlich grasen! Es gibt da kein besser oder schlechter – mich nervt nur, dass man die Adventszeit zur Weihnachtszeit macht und das Fest leider oft kommerzialisiert, ohne es mit Inhalt zu füllen. Als Christ bedeutet das für mich, dass ich mcih erst mal an meine Nase packen muss und zeigen, wie man es anders und besser machen kann. 🙂 Dir eine frohe Advetnszeit und später dann frohes Fest!
Hallo, Eva!
Du hast sehr recht mit deinem Kommentar! Ich mache schon lange nicht mehr mit bei all den kommerziellen Spielchen zur Weihnachtszeit. Als Buddhistin hat das Fest für mich keine Bedeutung mehr, ist nur noch Nostalgie. Ich helfe bei der Weihnachtsfeier in der Bahnhofsmission. Da bekomme ich genug Weihnachtsgeschichte und Lieder für das ganze Jahr. Auf Weihnachtsmärkte gehe ich eher selten. Aber das Dunkle, Kalte hier in Deutschland, das brauche ich zu Weihnachten! Am strand leuchten die Kerzen nicht so schön und heimelig.
Dir auch eine schöne Zeit!
Liebe Grüße
Ulrike