Zuletzt aktualisiert vor 2 Jahren
Wenn man heute von Buxtehude hört, denkt man zunächts an das berühmte Märchen vom Hasen und dem Igel. Ein Tagesausflug führt von Hamburg in die Kleinstadt.
Das Märchen von Hase und Igel
„Eines schönen Morgens macht sich der Hase über die schiefen Beine des Igels lustig, woraufhin ihn dieser zu einem Wettrennen herausfordert, um den Einsatz eines goldenen „Lujedor“ (Louis d’or) und einer Flasche Branntwein. Als das Rennen auf dem Acker beginnt, läuft der Igel nur ein paar Schritte, hat aber am Ende der Ackerfurche seine ihm zum Verwechseln ähnlich sehende Frau platziert.
Als der siegesgewisse Hase heranstürmt, erhebt sich die Frau des Igels und ruft ihm zu: „Ick bün all hier!“ („Ich bin schon da!“). Dem Hasen ist die Niederlage unbegreiflich, er verlangt Revanche und führt insgesamt 73 Läufe mit stets demselben Ergebnis durch. Beim 74. Rennen bricht er erschöpft zusammen und stirbt.“ Das ist die Kurzfassung bei Wikipedia
Die Geschichte gibt es in vielen Varianten. Beliebt ist sie auf plattdeutsch.
Interessant ist auch die Erklärung auf Wikipedia:
Der Igel ist ein „kleiner Mann“, der die Rüben in der Nähe seines Hauses zu essen pflegt, „darum sah er sie auch als die seinigen an“. Der Hase dagegen ist „ein vornehmer Herr und grausam hochfahrend noch dazu“. Die Protagonisten spielen also in etwa die Rolle eines Bauern und eines Grundbesitzers.
Auf diesen sozialen Hintergrund zielen auch die beiden moralischen Schlussfolgerungen ab; für den Hasen: Man soll sich über vermeintlich unterlegene Leute nicht lustig machen – und für den Igel: Wenn man heiratet, soll man sich eine Frau aus dem eigenen Stand aussuchen, am besten eine vom gleichen Schlag wie man selber: „Wer also en Swinegel is, de mutt tosehn, dat siene Fro ook en Swinegel is, un so wieder,“
Die ursprüngliche Geschichte spielte in Bexhövede, rund 70km von Buxtehude entfernt. Sie wurde zunächst von Wilhelm Schröder aufgeschrieben und dann von den Brüdern Grimm 1843 auf plattdeutsch in ihre Märchen aufgenommen.
Geschichte von Buxtehude
Aus einer kleinen Siedlung im 10. Jahrhundert entstand bis 1286 eine Stadt. Es gab eine regelrechte Stadtbefestigung mit einem Fleetgraben.
1363 wurde sie ein Teil der Hanse. Danach gibt es nicht viel über Buxtehude zu berichten. Es hat 21 Hexenprozesse gegeben, an die seit 2017 drei Bronzetafeln am Rathaus erinnern.
Buxtehude hat heute rund 40.000 Einwohner.
Der Fluss, der in der Nähe fließt, ist die Este, 63 km lang und ein Nebenfluss der Elbe.
Ich war in Buxtehude
Von Hamburg nach Buxtehude sind 45 Minuten bis Buxtehude. Das ist genau richtig für einen Tagesausflug.
Vom Bahnhof sind es noch einmal 15 Minuten bis in die Altstadt. Aus dem Mittelalter hat sich so gut wie garnichts erhalten. Im Stadtgrundriss kann man noch die Festungsgräben erkennen.
Es war Samstag und so war die Hauptstrasse geprägt von regem Marktreiben. Auch die Stände der Parteien zur Bundestagswahl waren zahlreich vertreten. Es gibt viele Eiscafes, wo man herrlich Pause machen kann.
Das kleine Museum von Buxtehude habe ich völlig übersehen. Auf der Webseite der Stadt war es nicht erwähnt oder ich habe es nicht gesehen. Es ist klein aber fein: auf Wikipedia gibt es mehr dazu.
St. Petri
Die größte Sehenswürdikeit ist die St. Petri Kirche, die Ende des 13. Jahrhunderts im Stil der norddeutschen Backsteingotik entstand.
Sie hat häufig Umbauten erlebt. Der Turm, der heute das Stadtbild überragt, wurde 1853 durch Blitzschlag zerstört, und im neugotischen Sti neu aufgebaut.
Eine Sonderstellung nimmt die Kirche ein durch ihre in Niedersachsen seltene Anwendung der Basilika und ihrer Verbindung mit den Formen der Hallenkirchen aus Backstein.
Der Altar ist aus dem Barock, geschaffen 1710 von dem Meister Hans Hinrich Römers aus Hamburg.
Am meisten haben mich die bunten Kirchenfenster begeistert, die kurz in derSonne aufleuchteten. Sie scheinen neueren Datums zu sein, denn ich habe so gut wie nichts darüber gefunden.
Fazit
Es lässt sich nichts Spektakuläres über Buxtehude berichten. Aber vielleicht macht das den Reiz des Orte aus.
Bevor es wieder zurück ging, gönnte ich mir ein leckeres Eis.
Links
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Das freut mich. LG Ulrike
Mir gefallen die Informationen über das Märchen vom Hasen und dem Igel sehr. Danke fürs Erzählen.
Das ist ein sehr schöner Beitrag, der mir gut gefallen hat, einschließlich der wunderbaren Fotos. Vielen Dank, Ulrike. LG Marie