Die Hortensie – eine urchinesische Pflanze

Wusstet Ihr, dass die Hortensie aus China stammt? Nein? Dabei ist sie ursprünglich fast ausschließlich dort zu finden.

Hortensie in China
Hortensie in Longcheng China

Erst um 1770 kam sie nach Europa. Der Abenteurer Banks, der mit James Cook die Welt umsegelte, brachte sie aus Japan nach England mit, wo sie erstmals in den Kew Gardens gezeigt wurde.

Der Franzose Philibert Commerson hat sie von seinen Reisen nach Fernost nach Deutschland mitgebracht. Sie stieß hier auf schnelles Interesse, da sie mit ihren großen dekorativen Blüten wunderschön war. Auch überzeugte die Pflegeleichtigkeit die Hortensie.

Die Namensgebung der Hortensie

Der offizielle, d.h. botanische Name ist Hydrangea, was vom lateinischen „Hydra“, aus hydor abgeleitet wird und Wasser bedeuter. „Angea“ wird von angeion abgeleitet, was als Krug oder Gefäss übersetzt werden kann. Das hat zu dem Namen „Wasserschlürfer“ geführt, wie das Abendblatt mal schrieb.

Der chinesische Name lautet

绣球属 • xiùqiúshǔ = sticken, bestickt + Ball, Kugel + die Gattung

Übrigens heißt noch eine Pflanze im Chinesischen ganz ähnlich 天蓝 绣球属 . Da ist nur ein „himmelblau“ vor den Namen gestellt und schon heißt diese Pflanze Pflox. Sie sieht der Hortensie auch sehr ähnlich.

Hortensie Strauch.

Warum heißt sie nun allgemein Hortensie? Eine Erklärung wäre, dass Commerson sie in einem Garten des Königs von Mauritius sah und von dort mitbrachte, „aus dem Garten (lat. hortus)“.

Aber es gibte auch eine Reihe von Geschichten, in denen sie nach jungen Frauen benannte wurde, denn Hortense war damals ein beliebter Frauenname.

Hortensie in Südchina.
Hortensie in Südchina

Die Hortensie

Viele wunderschöne Sorten machen sie heute wieder beliebt in unseren Gärten. Die großen doldenartigen Blütenstände fallen durch ihre Zyme auf, also einem Blütenstand auf, an dessen Rande sterile Schaublüten stehen, im Inneren zahlreiche fruchtbare Blüten.

Die Hortensie ist ein winterharter Strauch, der sogar manchmal immergrün sein kann.

„Wegen ihrer farblichen Veränderung steht die Hortensie in der japanischen Kultur als ein Symbol für stetigen Wandel und Vergänglichkeit. Daher auch ihr Spitzname shichi henge (auch nana henge), was so viel wie “sieben Veränderungen” bedeutet.“ Quelle: Japandigest

Daher ist sie wohl auch in Japan im Zentrum vieler Geschichten, während sie in China hinter der Päonie oder der Chrysantheme zurücktritt.

In deutschen Gärten wird sie jedenfalls wieder beliebt.  Generell gilt die Hortensie heute als pflegeleichte Pflanze für Haus und Garten, die eine große äußerliche Vielfalt sowie eine gute Haltbarkeit kennzeichnet.

Die Überwinterung ist je nach Sorte auch außer Haus möglich. Ein entsprechender Winterschutz der Pflanzen ist je nach Art empfehlenswert. Die Vermehrung erfolgt durch Ableger und durch Stecklinge.

Die Hortensien-Sträucher werden am besten Ende Februar und im März kräftig zurückgeschnitten.

Ich habe die Hortensie als wildwachsene Pflanze in Südchina gesehen.

Funfact: Die Hortensie soll auch eine Droge mit einer cannabisähnliche Wirkung sein. Das ist aber nicht nachgewiesen.

Die Hortensie ist nicht attraktiv für Bienen

Bauernhortensien schmücken mit ihren großen Blütenbällen so manchen Garten. Allerdings sind die Zierpflanzen meistens geschlechtslos und liefern den Bienen daher keine Nahrung. Sie sind ein weiteres Beispiel dafür, dass Pflanzen mit hübschen Blüten nicht zwangsläufig auch bienenfreundliche Gewächse sind. Das Gleiche gilt für die bei Menschen ebenfalls beliebte Ballhortensie (Hydrangea Annabelle). Quelle: https://bienen.info/welche-pflanzen-moegen-bienen-nicht/

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Ulrike

2 Gedanken zu „Die Hortensie – eine urchinesische Pflanze“

  1. Das hab ich gleich mal gegoogelt. Es ist tatsächlich so. Ich habe meinen Artikel entsprechend ergänzt. Ändert ja nichts an der Attraktivität der Hortensie.

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