Die Chinesische Kamelie (Camellia sinensis) ist in Ostasien eine Jahrtausende alte Kulturpflanze. Denn der Tee-Baum eine Kamelienart. Seit über 4.000 Jahren werden aus ihren Blättern der Grüne und der fermentierte Schwarze Tee gewonnen.

Das spiegelt sich auch im chinesischen Namen wider:
山茶花 • shancháhuā = Berg + Tee + Blume = Kamelie
Als Zierpflanze ist die Camellia Japonica wegen ihren frühen und üppigen Blüte sehr beliebt. Doch die Pflanze ist nur begrenzt winterhart. Sie braucht viel Feuchtigkeit und Licht, aber nicht zuviel Hitze oder Kälte.

Die Heimat der Kamelie ist Ostasien (Nepal, Vietnam, das südliche China, Korea und der Süden Japans), wo sie wild in den ostasiatischen Lorbeerwäldern vorkommt.
In chinesischen und japanischen Gärten ist die Kamelie sehr beliebt und sie spielte bei Hof- und Teezeremonien eine Rolle. Besonders die einfachblütigen Arten stehen symbolisch für Freundschaft, Eleganz und Harmonie.
Sie wächst meistens als Strauch oder kleiner Baum. Auch das macht sie für Gärten interessant.
Die Gattung Camellia wurde von Karl von Linné nach Jesuiten Georg-Joseph Kamel benannt. Kamel war im 17. Jahrhundert auf den Phillipinen Apotheker und Botaniker und betreute seine Missionrsbrüder.
Die ersten Kamelienpflanzen kamen 1739 nach England; nach Deutschland gelangten sie im Jahre 1770. Das Hauptaugenmerk war auf den Teestrauch (Camellia sinensis) gerichtet, denn bereits um 1800 hatte der Handel mit Tee große Bedeutung.

Auch wenn die Pflege nicht ganz einfach ist, so können sie doch sehr alt werden. Die gegenwärtig ältesten Kamelien (Camellia japonica) in Europa befinden sich im Garten von Casa dos Condes de Campo Belo in Vila Nova de Gaia (Portugal), Caserta (Italien) und Dresden-Pillnitz (Deutschland), wo sie vermutlich aus der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts stammen.
Die Kamelie kann man essen!
Es gibt vielfältige Möglichkeiten, die verschiedenen Sorten bei Getränken und Speisen zu verwenden. Den Tee habe ich schon erwähnt.

Einige Kamelienblüten duften wunderbar. Bei herzhaften Speisen verfeinern sie das Aroma und wirken sehr dekorativ. Salaten, Gemüse-, Reis- und Fleischgerichten verleihen sie ebenso eine aparte Note wie Desserts und Gebäck. Darüberhinaus wird in Japan Fisch im Kameliendampf gegart und die Blüten werden frittiert.
Kamelien Tempura Rezept
Zutaten
4 Kamelienblüten
800 g gemischtes Gemüse (Möhren, Brokkoli, Zwiebeln)
450 ml eiskaltes Wasser
200 g Mehl
1 Eigelb
1 l Sonnenblumenöl
Für den Dip:
2 EL Sake
1-2 EL Sojasauce
2 EL Zucker
2 EL Wasser
1 EL geschälte Sesamsamen
Zubereitung:
- Kamelienblüten und Gemüse waschen und ggf. klein schneiden.
- Eiswasser in eine Schüssel geben und dann das Mehl hineinsieben und gut vermischen. Anschließend das Ei untermischen.
- In der Zwischenzeit Backofen auf 75 °C erhitzen.
- In der Fritteuse oder einem schweren Topf das Sonnenblumenöl auf 190 °C erhitzen.
- Jeweils eine Portion Gemüse in den Teig geben und im heißen Öl etwa 1 bis 2 Minuten frittieren. Auf etwas Küchenpapier abtropfen lassen und im Backofen warm stellen. Kamelienblüten einzeln mit Hilfe von Schaschlik-Spießen frittieren.
- Für den Dip alle Zutaten gut vermischen. Gemüse und Kamelienblüten zusammen mit dem Dip servieren.
TCM und die Kamelie
Kamelienöl überreichten schon die japanischen Botschafter an den chinesischen Höfen der Sui- und Tang-Dynastien. Diese Geschenke wurden wegen der heilenden Kräfte sehr geschätzt (Shoku Nihongi, 796 n. Chr.).
Das Öl soll bei folgenden gesundheitliche Problemen helfen
- Vorbeugung hohen Blutdruckes
- Senkung des Cholesteringehaltes im Blut
Die Kamelie enthält Antioxidantien, die Krebs verhüten, und wirkt antibakteriell.
Die Wurzeln der Camellia oleifera Abel werden zur Behandlung von gebrochenen Knochen genutzt. Ebenso sollen sie bei Brandwunden Anwendung finden.

Das erste Shiseido Parfum
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Hanatsubaki wurde bereits im Jahr 1917 in Japan lanciert. Das blumige Parfum basiert auf dem Duft der Kamelie – eine Herausforderung, denn die Kamelie hat einen sehr sanften Duft. Shiseidos Hanatsubaki war, wie viele asiatische Düfte zu der Zeit ein schwerer und süßer Duft. Die Kamelien Komponenten schenken diesem Duft eine ganz eigene, extravagante Note.
https://www.shiseido.de/de/de/die-geschichte-der-kamelienbluete.html
Die elegante Komposition von traditionellem Japan und Moderne fand sich nicht nur im Duft sondern auch im Flakon wieder. Der Deckel war mit eingravierten Blumen verziert. Dieser absolute Kult-Duft ist das Vorbild für alle späteren Shiseido Düfte.
Die Bedeutung
Wie das in Asien so gerne gemacht wird, hat man der Kamelie viele Bedeutungen zugeordnet.
Wegen der Eleganz und ausgeprägten, fast unwirklich erscheinenden Blüten bei einigen Sorten wird die Kamelie als Symbol für Vollkommenheit gesehen.
Statt Rosen, zu der die Blüte in Konkurrenz steht, schenkt man sie gerne an die Geliebte.

Die weiße Kamelie steht dagegen für den Tod, denn weiß ist die Farbe der Trauer in China.
Im Buddhismus enthält die Blüte eine Botschaft der Erhabenheit, Freiheit und den Triumph des Geistigen über das Materielle.
Was ist bei der Pflege zu beachten?
Die Kamelie verträgt in der Regel keinen Frost. Deshalb ist ein geschützter Standort wichtig und die Pflanze sollte nicht austrocknen.
Am besten achtet man beim Kauf darauf, eine bereits 3 bis 4 Jahre alte Pflanze zu kaufen.
Camellia japonica lässt sich gut mit anderen säureliebenden Pflanzen wie Koniferen, Rhododendron kombinieren.
Wenn man sich mit Liebe und Aufmerksamkeit um sie kümmert, belohnt sie mit ihren prachtvollen Blüten schon im Februar/März
Die Kameliendame
Die Kameliendame (La Dame aux camélias) ist ein Roman des französischen Autors Alexandre Dumas d. J. Er erschien 1848 in Paris und wurde zu einem der größten Erfolge. Er spielt in der Pariser Halbwelt und enthält autobiografische Elemente.
Schon 1853 vertonte Guiseppe Verdi den Roman und komponierte die großartige Oper „La Traviata“.
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Danke für den Kommentar! Kamelien sind wunderschön. Berichte mal von Deinem Versuch, sie zu essen!
Liebe Grüße
Ulrike
Kamelien liebe ich. Vor unserem Haus habe ich eine wunderschöne Kamelie mit weiß-rosa Blüten. Jedes Jahr freue ich mich über die Blütenpracht.
Doch gegessen habe ich sie noch nie. Ein Versuch wird im nächsten Frühjahr gestartet.
Liebe Grüße
Martina