Vorweg: Ich habe in China keine Schlangen gesehen, Überhaupt habe ich nur wenig Erfahrung mit diesen unheimlichen Kriechern gemacht. Aber das nächste chinesische Jahr, das am 29. Januar beginnt, ist das Jahr der Schlange, genauer der Holzschlange. Also gibt es jetzt auf dem Bambooblog etwas über Schlangen in China.

Das Jahr der Schlange in China
Vom 29. Januar 2025 bis zum 16. Februar 2026 bewegt die Holz-Schlange unser Schicksal. Das zu den chinesischen Tierkreiszeichen gehörende Reptil wird als ruhiger als der Drache (2024) gesehen. Durch das Zusatzelement Holz werden die posiven Eigenschaften des Jahres sind von langanhaltender Dauer sein. Wohlstand, Besinnung und Ästhetik werden im Jahr 2025 besonders wichtig.
Die Legende von der Schlange und den 12 chinesische Tierkreiszeichen
Einst wurde ein Rennen veranstaltet, um einen großen Fluss zu überqueren und die Reihenfolge der Tiere im Zyklus festzulegen.
Die Schlange war keine gute Schwimmerin und als es darum ging, den Fluss zu überqueren, hängte sie sich an die Hufe des Pferdes an und kam heil am anderen Ufer an. Da sah das Pferd die Schlange, erschreckte sich und warf sie ab. Die Schlange wurde dadurch vor dem Pferd sechste.
Dieselben 12 Tiere werden auch verwendet, um den Zyklus von Stunden am Tag zu symbolisieren, wobei jedes mit einem Zeitraum von zwei Stunden verbunden ist.Die „Stunde“ der Schlange ist 9:00 bis 11:00 Uhr, die Zeit, in der die Sonne die Erde erwärmt und Schlangen aus ihren Löchern gleiten.
Die positiven Eigenschaften der Schlange sind in den asiatischen Ländern, und besonders in China, für uns Europäer sehr gewöhnungsbedurftig.
Sie ist ein Symbol für scharfsinnigen Verstand und strategisches Denken, geprägt von einer ausgeprägten Beobachtungsgabe. Schlangen sind ruhig, nachdenklich und kreativ, können jedoch auch von Misstrauen und Eifersucht begleitet werden.
Lassen wir uns überraschen!

„Schlange“ auf Chinesisch
蛇 • shé = Die Schlange
Die Schlange, ein Reptil
Schlangen (Singular Schlange, von mittelhochdeutsch slange; zu slingen, sich winden, sich krümmen, schlingen, schleichen; altgriechisch ὄφεις ópheis; lateinisch serpentes, verwandt mit altgriechisch ἕρπειν herpein, deutsch ‚kriechen‘) sind eine Unterordnung der Schuppenkriechtiere.
Wikipedia
Sie stammen von echsenartigen Vorfahren ab. Gegenüber diesen ist der Körper stark verlängert und die Extremitäten wurden fast völlig zurückgebildet. Heute sind fast 4000 Arten beschrieben. Mit Ausnahme der Arktis, Antarktis, Permafrostgebieten und einigen Inseln sind sie weltweit in allen Lebensräumen anzutreffen.
Schlangen gibt es schon seit ca. 160 Millionen Jahren. Damals hatten sie noch vier Beinchen. Sie überlebten die Dinosaurier, die vor 65 Millionen Jahren ausstarben.
Insgesamt soll es knapp 4.000 Arten von Schlangen geben. Aus China sind 133 bekannt.
Besondere Merkmale
Schlangen besitzen einen länglichen und dünnen Körper. Sie können zwischen 7 Zentimeter und 7 Metern je nach Art lang sein.
Sie hat keine Ohren, kann aber ein Beutetier schon von weitem durch Vibrationen im Boden wahrnehmen. Dabei ist auch die Zunge hilfreich, die mit ihrem Züngeln Duftstoffe aufnehmen. Einige Schlangenarten haben sogar Wärmerezeptoren, die die Wärmeausstrahlung des Beutetieres aufnahmen können.
An Augen gibt es viele Varianten bei den Schlangen. Sie dienen vor allem dem Erkennen von anderen Schlangen als Fresskonkurrenten oder auch von Geschlechtspartnern.
Zur Fortbewegung dient das Schlängeln. Dabei drückt sich die Schlange mit ihren kräftigen Muskeln von verschiedenen Gegenständen, wie Stein(ch)en und Ästen auf dem Boden schräg nach vorne ab. Weil sie sich immer von beiden Seiten nach vorne drückt, kompensieren sich die Seitenkräfte und es entsteht eine gerichtete Vorwärtsbewegung. Im Dschungel können sich Schlangen so mit einer Geschwindigkeit von bis zu 6 Kilometer pro Stunde fortbewegen.
Schlangen sind nicht in der Lage, ihre Körperthemperatur selbst zu regulieren. Sie sind dauf angewiesen, dass sie sich aufwärmen. Das kann z.B. auf einem von der Sonne bestrahlten Felsen sein. Auch sonst haben sie Möglichkeiten entwickelt, die Körperwärme zu halten.
Sie vermehren sich durch Eier mit weicher Schale. Aber das gilt nicht für alle, genauso wenig wie die o.g. Eigenschaften für alle Schlangen zutreffen. Sie sind komplex und vielschichtig.
Häutung
„Weil Schlangen, wie alle Reptilien, auch nach erreichter Geschlechtsreife lebenslang weiterwachsen, ihre Haut jedoch nicht kontinuierlich abgeschuppt wird, wie zum Beispiel bei den Säugetieren, müssen sie sich regelmäßig komplett häuten. Dabei dringt Luft unter die absterbende Hornschicht und löst sie dadurch langsam vom Rest ab, was an einer Trübung beziehungsweise Mattfärbung der Tiere und besonders der Augen zu erkennen ist.
Darunterliegende Hautzellen wachsen, bilden eine neue Hautschicht und verhornen kurze Zeit später. Hierdurch steht das Tier nie eventuellen Einwirkungen von außen schutzlos gegenüber. Ist die Verhornung der neuen Haut abgeschlossen, beginnt die Schlange ihre Schnauze an einem scharfen oder spitzen Gegenstand zu reiben.
Die alte Haut reißt auf und die Schlange versucht, sich beim Kriechen durch enge Spalten oder Astgabeln sowie um Äste oder Ähnliches herum, von ihr zu befreien. Nach der Häutung besitzen die Tiere wieder eine feste und klar gefärbte Haut. Auch die Hornhaut der Augen, die mit abgeschuppt wird, ist jetzt wieder klar. Die alte Haut, die Exuvie, auch „Natternhemd“ genannt, bleibt zurück.“ Wikipedia
Meine Begegnungen mit Schlangen auf Reisen
Der Python im Chitwan-Nationalpark
Während meiner grossen Asienreise 1991/92 war ich auch im Chitwan-Nationalpark an der F´Grenze zwischen Indien und Nepal. Während einer Wanderung durch die Weiten des Parks habe ich viele Tiere gesehen: Nashörner, Gabiale (Krokodilart), Affen und eben diese riesige Schlange.
Eingerollt lag sie in der Sonne am Ufer eines kleinen Bachs. Sie wirkte riesig, selbst zusammengekringelt! Ich versuchte, näher an sie heranzuschleichen, verlor sie zeitweilig aus den Augen. Und als ich dann nahe genug dran war, war sie weg! Schade!

Die Schlange in Südkorea
Auch in Korea war ich auf meiner Reise und natürlich bin ich auch dort gewandert. Nur habe ich dort nicht so viele Tiere gesehen. Korea ist sehr dicht besiedelt und doch haben sie Platz für die Natur.
Der Namsan-Berg ist sehr schnell von Kyongju zu erreichen, und so war ich ein paar Mal dort. Dort findet sich viel Wald, abgelegene Tempelchen und Einsiedeleien.
Eines Tages ging ich bei herrlichem Sonnenschein am südlichen Namsan spazieren. Die Luft war angefüllt vom Gezwitscher der Vögel, die Wege waren leicht zu gehen. Ich kam an einigen Buddha-Skulpturen vorbei.
Als ich mich umsah, wie ich nun weitergehen sollte, sah ich sie! Auf einem Felsen, der hell von der Sonne beschienen war, lag eine Schlange und döste. Fasziniert beobachtete ich sie eine Weile. War das nun eine giftige oder eine ungiftige Schlange? Der Wirt meiner Unterkunft hatte gesagt, es gäbe 2 Arten hier, eine gefährliche und eine ungefährliche. Diese ist weit genug weg, um mir gefährlich zu werden. Ich gehe langsam weiter.
Fazit
Tja, das waren meine Begegnungen mit Schlangen in der Wildnis. Natürlich habe ich in Zoos noch viel mehr gesehen. Ich habe keine Angst vor Schlangen, sie sind auch nicht schleimig oder unangenehm. Ich bin fasziniert von der Vielfalt. Sie haben sich fast alle Gegenden der Erde erobert, können in Wüsten und im Dschungel überleben. Auch im Wasser von Seen und Ozeanen gibt es sie!
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