Peking: Der hippe Wudaoying Hutong

Zuletzt aktualisiert vor 1 Jahr

Wudaoying Hutong ist eine schmale (fast) autofreie Gasse nördlich des Konfuzius-Tempel in Peking. Er liegt gerade so noch innerhalb der 2. Ringstraße nicht weit von Andingmen. Andingmen war einst eines der Tore der Pekinger Stadtmauer, die sich auch im Verlauf der Ringstraße wieder findet.

Das bedeutet auch, dass der Wudaoying Hutong in einer Gegend liegt, die schon früh zu den am dichtesten besiedelten Wohnvierteln gehörte. Der Hutong ist seit rund 700 Jahren bekannt.

Karte

Am Anfang des 17. Jahrhunderts siedelten hier vor allem Angehörige des Gerahmten Gelben Banners, dem führenden und einflussreichsten Banner. Die Banner waren zunächst militärische Einheiten der Mandschu. Sie verloren nach und nach ihre kriegerische Bedeutung. Doch waren einige Familien des Gerahmten Gelben Banners, zu denen auch Han-Chinesen gehörten, noch lange sehr einflussreich.

In der Nähe des Wudaoying Hutong

Die Nähe zu den wichtigsten Tempeln der Hauptstadt wie dem Lama-Tempel und dem Konfuzius-Tempel machte die Gegend attraktiv für Reiche und Adlige. Wenn man in den Hutongs rund um die Tempel spazieren geht, wird man zahlreiche große Wohnhöfe finden. Manche sind heute kleine Museen, die sehr interessant sind.

Zum Beispiel
Songtang-Museum, das Heim eines Mannes, der sich der Bewahrung alter Relikte aus dem Viertel gewidmet hat.

Songtang Museum
Songtang Museum

Dadu Art Gallery, Museum für zeitgenössische Kunst

Natürlich lohnen auch der Konfuzius-Tempel und die angeschlossene Kaiserliche Examenshalle einen Besuch. Interessant zu sehen, wie ganze Schulklassen durch die Hallen geführt werden und ihnen die Prinzipien der Konfuzianischen Lehre erklärt werden.

Da nicht viele Touristen die wenigen Schritte vom berühmten Lama-Tempel hinüber zum Konfuzius-Tempel schaffen, sind die großen Anlagen weniger besucht. Eine Möglichkeit, den Touristenmassen zu entgehen!

Imperial College
Imperial College

Wenn Du nun die großen Tempel und kleinen Museen gesehen hast, lohnt es sich, durch die umliegenden Gassen zu spazieren und auf Entdeckungstour zu gehen. Am Anfang manch einer alten Straße findet sich heute ein Schild, in dem die Geschichte und Bedeutung der Umgebung auf Chinesisch und Englisch erklärt wird. Eine gute Idee!

Wudaoying Hutong
Wudaoying Hutong

Zum Schluss erreichst du den Wudaoying Hutong, eine Wohnstraße, die sich mit vielen kleinen privaten Restaurants und Gallerien zu einem „hippen“ Viertel entwickelt hat.

Schaufenster gucken

Schaufenster gucken, einen exzellenten Cappucchino trinken oder bei einem Bier auf das bunte Treiben schauen – hier bist du genau richtig! Dazwischen kannst du auch immer wieder einen Blick auf das typische Peking werfen. Da treffen sich die Anwohner zum Frühsport in einem kleinen Park, hängen ihre Wäsche vor dem Fenster auf und gehen zum Gemüseladen, um für das Mittagessen einzukaufen.

Aber Achtung: Die Preise in den Restaurants und Cafes sind der Popularität angepasst. Ein Bier für umgerechnet € 8,- (Stand Juni 2016): OK, das ist belgisches Bier. Trotzdem – ich fand es happig. Nicht viele Pekinger können sich die Preise leisten.

Bierkarte
Bierkarte

Trotzdem fand ich es sehr interessant und angenehm. Die Mischung aus altem Peking und modernen, geschmackvollen Galerien und Restaurants hat was! Letztere bemühen sich sehr darum, sich nicht mit Plastik und Neon-Farben zu präsentieren.

Dazwischen kann man die Einheimischen bei ihren Turnübungen beobachten oder die mit Blumentöpfen vollgestellten Fenster bewundern.

Impressionen vom Wudaoying Hutong

Wudaoying Hutong
Wudaoying Türschwelle.
Wudaoying Schaufenster
Cafe im Wudaoying Hutong
Buddha
Bierbar
Tor
Fitness
Ulrike
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