Reisebericht Teil 3: Noch einmal das Archäologische Museum

Zuletzt aktualisiert vor 3 Monaten

Auch heute ist trockenes, nicht zu kaltes Wetter. Ich lasse den Tag ruhig angehen und frühstücke in aller Ruhe. Es ist toll, dass ich mir meinen Kaffee selbst machen kann!

Dann mache ich mich gemächlich auf den Weg. Es gibt ja keine längeren Strecken in dieser schnuckeligen kleinen Stadt.

Ich bin schnell beim Archäologischen Landesmuseum. Unterwegs begegne ich einem Waldmops. Klein und allerliebst mit seinem merkwürdigen Geweih.

Waldmops

Ist er nicht niedlich? Ungefähr 20 davon sollen über die ganze Stadt verteilt sein. Die Plastiken wurden von der Künstlerin Clara Walter geschaffen.

„Ein Leben ohne Mops ist möglich, aber sinnlos.“ Loriot

Die Figur des Waldmopses entstammt dem Sketch Tierstunde – Der wilde Waldmops[1] des Humoristen Loriot, den dieser 1972 in der neunzehnten Folge der Fernsehserie Cartoon[2] präsentierte.

In dem Sketch geht es um die fabulierte Zucht des Mopses von einem großen elchartigen und gehörnten Wildtier zum Rasse- und Schoßhund. In deutschen Wäldern habe als Übergangsform nur der „scheue Waldmops“, der als im Grunde mopsähnlich, jedoch ein „kurzes, aber kräftiges Gehörn“ tragend, beschrieben wird, überlebt.

Er richte schwere Schäden an Flora und Fauna an, überwintere zu Hunderttausenden in Südafrika und habe im Frühling an der Mündung der Weser seine Paarungsgebiete. Der Kommentar des von Loriot gespielten Moderators der Sendung Tierstunde Horst Stern wandelt sich dabei von scharfer Kritik an blindem Züchterehrgeiz auf Kosten eines ehemals edlen Tieres, das als „Herr des Waldes“ seine „freiheitliche Würde“ gehabt habe, zu einer widersprüchlichen, ebenso scharfen Kritik an der Untätigkeit der Bundesforstverwaltung angesichts der teuren Waldschäden, bei denen romantische Tierliebe fehl am Platz sei.

Ein Elch verkörpert im Film die wilde Urform und ein mit einem kleinen Geweih versehener Mops stellt den scheuen Waldmops dar. Die allmähliche Veränderung des Körperbaus und die zunehmende Verkümmerung des Geweihs werden mit mehreren Zeichnungen Loriots illustriert.

Wikipedia

Tolle Geschichte, nicht wahr?

Das Museum und weiter

Schließlich bin ich am Archäologischen Museum angelangt. Das Museum ist einfach genial. Ich kann jedem nur raten, es zu besuchen. Dort erfahrt Ihr alles, was in Brandenburg in der Vergangenheit los war.

Auf dem Bambooblog habe ich schon eine Beschreibung des Museums gepostet. Ich habe mich mehrere Stunden aufgehalten, vieles bewundert und einiges gelernt.

Auerochse im Museum
Skelett eines Auerochsen

Dann war es Zeit, etwas zu essen. Was denn nur? In der Nähe des Museums gibt es viele Restaurants mit allen möglichen Küchen. Ich entscheide mich für ein italienisches. Gute Wahl!

Ich gebe meinem Verlangen nach Spaghetti mit Meeresfrüchten nach. Das Restaurant ist minimalistisch und doch typisch italienisch eingerichtet. Die Kellner sind Italiener und ausgesucht höflich. Ich habe ein köstliches Essen und ein Bier. Was machen alleinreisende Frauen, dass sie immer an benachteiligten Tischen im Restaurant landen oder schlechten Service erleben? Ich kann mich nicht erinnern, diese Erfahrung jemals gemacht zu haben.

Es geht weiter: Erstmal der kleine Weihnachtsmarkt, der tatsächlich noch aufgebaut ist. Klein und hübsch. Aber er bietet nichts besonderes, nichts, was man nicht auch auf anderen Weihnachtsmärkten findet.

Das Gotische Haus

Weiter geht’s! Ich komme noch einmal an einem schönen Haus der Backsteingotik vorbei. Es liegt ganz nahe beim Stadtmuseum und nicht weit von meiner Unterkunft. Es wird schlicht das Gotische Haus genannt.

Gotisches Haus Brandenburg
Von Gregor Rom – Eigenes Werk, CC BY-SA 4.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=41291851

Erbaut 1452 hat sich die originale Bausubstanz erhalten. Wie allen bemerkenswerten Gebäuden in Brandenburg gibt es eine Tafel mit einer Erklärung zu dem Haus. Vor allem der Keller, der lange zugeschüttet war, bot bei seiner Ausgrabung eine reiche Fundstätte vergangener Zeiten. Darunter war auch eine Apotheke aus dem 18. Jahrhundert. Man kann das Haus besichtigen, es ist selbständiger Teil des Stadtmuseum. Leider ist es nicht geöffnet, als ich dort vorbeikomme.

Rückfahrt

Nach einer weiteren Nacht fahre ich am Morgen des 29.12.24 zurück. Und es geschieht das Unerwartete erneut: Die Züge sind pünktlich und zwar voll aber nicht überfüllt. Gut erholt und voller Erinnerungen an eine kleinen schönen Ort in Brandenburg kehre ich nach Hamburg zurück.

Links

Brandenburg an der Havel
Ulrike

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