Reisebericht Brandenburg an der Havel

Teil 1: Zwischen Weihnachten und Neujahr 2023 fahre ich nach Brandenburg an der Havel. Wie bin ich nur auf diese Idee gekommen? So viele andere Städte hätten nähergelegen: Wismar, Stralsund oder Hitzacker. Alles Orte, in denen ich noch nie war, die leicht zu erreichen sind und wo ich schon seit langem hinwollte.

Doch ich fahre spontan nach Brandenburg, weil ich eine interessante Abbildung einer alten Fibel gesehen habe. Die passt gut zu meinem Artikel über die Nadel! Dazu befindet sich die Schmucknadel im Archäologischen Landesmuseum Brandenburg, von dem ich bewusst noch nie etwas gehört hatte.

Archäologisches Museum Brandenburg Mittelalterliche Scheibenfibeln
Archäologisches Museum Brandenburg Mittelalterliche Scheibenfibeln

Als ich weiter recherchiere, sehe ich, dass der Direktor des Museums am 27.12. persönlich durchs Museums führt. Hmm, ich gucke mal vorsichtig nach Unterkünften in Brandenburg. Ein Sonderangebot für ein Studio fällt mir sofort ins Auge. Sowas gefällt mir: Ein kleines Appartement mit Küchenzeile mitten in der Altstadt! Ich überlege nicht lange und buche.

Brandenburg an der Havel - Quickfacts
73.609 Einwohnern (31. Dezember 2022), drittgrößte Stadt des Landes Brandenburg, mindestens seit dem 10. Jahrhundert bestehend, 70 km von Berlin entfernt.
Die Stadt liegt am für die Binnenschifffahrt wichtigen Fluss Havel zwischen Potsdam und der Einmündung in die Elbe bei Havelberg. Im Stadtgebiet verzweigt sich die Havel in mehrere Seitenarme und Kanäle, die einige Inseln bilden, die das Stadtbild prägen. Daneben gibt es zehn natürliche Seen, die meist von der Havel durchflossen werden oder mit ihr verbunden sind.
Wegen ihrer langen Geschichte und weil sie namengebend für das ganze Land Brandenburg war, wird sie auch als „Wiege der Mark“ bezeichnet.

Dann sitze ich im Metronom nach Uelzen. Pünktlich um 7:57 Uhr fährt er los! Ich kann es kaum fassen, war ich doch so früh abgefahren für den Fall, dass einer der Züge ausfällt oder sich wesentlich verspätet. Doch, nein, alle Züge sind pünktlich. Sie sind voll, aber nicht zu sehr. Das Umsteigen ist leicht zu schafffen.

Also steige ich voller Tatendrang aus dem Zug. Noch wirkt Brandenburg irgendwie langweilig. Das Wetter ist nicht schön, eher grau in grau, aber trocken.

Ich entdecke die altmodisch aussehende Straßenbahn. Die ist kurz und schön. Leider fährt sie nicht so oft wie die Öffis in Hamburg. Brandenburg ist eine kleine Stadt. Mir gefällt sie auf Anhieb.

Straßenbahn in der Altstadt von Brandenburg.
Straßenbahn in der Altstadt von Brandenburg.

Nach einer kurzen Fahrt, während der ich schon einen Blick auf die idyllische Altstadt werfen. Dann bin ich schon da.

Ankunft in Brandenburg und erster Ausflug

Ich habe ein kleines Studio in einer Anlage mit dem unglaublichen Namen „Hogulu“. Im ersten Stock finde ich das kleine Studio: Ein Bett, zwei Sessel, eine kleine, aber vollständig eingerichtete Küche und eine Dusche. Alles supersauber und zweckmäßig. Nur das Bett ist etwas weich.

Als ich gleich wieder runtergehe, stolpere ich über eine ungekennzeichnete Stufe, die etwas entfernt von der Treppe ist, und falle schmerzhaft auf mein Knie. Ich schüttele mich ein wenig und bin gleich wieder auf den Beinen, nichts gebrochen, nichts zerrissen, nur wohl ein großer blauer Fleck. Egal! Das kann mich nicht abhalten vom Besichtigen!

Jetzt ist erstmal die Führung im Landesmuseum für Archäologie dran! Unterwegs merke ich, dass hier alle Wege mit Kopfstein gepflastert sind. Das macht das Gehen etwas mühsam. Ich wünschte, ich hätte meinen Stock mitgenommen!

Die Wege sind kürzer als gedacht. In 20 Minuten langsamen Gehens bin ich einmal quer durch die Stadt und damit schon beim Museum.

Brandenburg Ritterstrasse

Das Museum ist in einer alten Kirche mit Kloster der Dominikaner aus dem 13. Jahrhundert. Durch die Führung bekomme ich nicht nur die umfangreiche Sammlung Frühgeschichtlicher Funde zu sehen, sondern kann auch einen Blick auf die Kirche werfen. Über Kirche und Museum werde ich später noch berichten.

Dann nutze ich das letzte Tageslicht, um mir das hübsche Brandenburg anzusehen. Und natürlich noch ein paar Dinge einzukaufen.

Die Straßen sind geprägt von einigen Bauten der Backsteingotik und vielen ein- und zweigeschossigen Gebäuden, die bis zu 400 Jahrre alt sind. Manch ein Kirchturm und sogar alte Stadttore sind zu sehen. Jetzt zwischen den Feiertagen ist alles ruhig. Nur am kleinen Weihnachtsmarkt ist etwas Leben.

In kurzer Zeit bin ich wieder an meiner Unterkunft. Vorsichtig gehe ich Treppe hinauf und sinke dann aufs weiche Bett. Ich bin kaputt und schlafe fast sofort ein.

Teil 2: Backsteingotik

Andere kleine alte Orte, die ich besucht habe:

Ulrike

1 Gedanke zu „Reisebericht Brandenburg an der Havel“

  1. Euer Reisebericht über Brandenburg an der Havel hat mich regelrecht auf eine virtuelle Entdeckungstour mitgenommen! Die lebendige Beschreibung eurer Erlebnisse und die wunderschönen Bilder lassen mich förmlich in die Geschichte und Atmosphäre dieser charmanten Stadt eintauchen.

    Liebe Grüße,
    Barbara

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