Den Kuckuck gibt es auch in China

„Kuckuck“, ruft es in dem lichten Wald. Ich kann es kaum fassen. „Kuckuck!“ Immer wieder. Laut und deutlich. Das hier! Bei den Östlichen Qing-Gräbern in der Nähe von Peking.

„Kuckuck!“ Wie um mich an meine Heimat Deutschland zu erinnern. Nie hätte ich gedacht, ausgerechnet so weit weg von Zuhause diesen markanten Ruf zu hören.

Kuckuck, ein weitverbreiter Vogel.

Wie ich später herausgefunden habe, gibt es zahlreiche Arten in China. Auch in den großen Städten sollen sie vorgekommen sein.

Der Kuckuck biologisch

Klassifizierung

Klasse: Vögel (Aves)
Ordnung: Kuckucksvögel (Cuculiformes)
Familie: Kuckucke (Cuculidae)
Gattung: Kuckucke (Cuculus)
Art: Kuckuck
Wissenschaftlicher Name: Cuculus canorus

In Nordchina kommt eine Art vor, die sich ganz wie unserer anhört. In Südchina ist der Indische Kuckuck verbreitet, der bekannt ist für seinen viersilbigen Ruf. Dieser Ruf „bo-ko-ta-ko“ wird gerne von Nichtchinesen mit „One more bottle“ übersetzt.

Der Kuckuck ist bei einer Spannweite von 55 bis 60 Zentimetern und einer Körperlänge von 32 bis 34 Zentimetern fast so groß wie eine Turteltaube, jedoch zierlicher und schlanker. Das Gewicht des Männchens liegt bei 110–140 Gramm, das des Weibchens bei 95–115 Gramm. Die Flügel sind spitz und der abgerundete Schwanz ist 13 bis 15 Zentimeter lang.

Die Jungvögel sind schiefergrau, teilweise mit rostbrauner Tönung. Das gesamte Gefieder ist dünn dunkel quergebändert. Die kleinen und großen Flügeldecken haben schmale weiße Säume. Die Iris ist dunkelbraun, der Lidring ist blassgelb, und die Schnabelbasis ist hell. Jungvögel können am weißen Fleck im Nacken erkannt werden.

Kuckuck auf einem Ast sitzend.

Er ist ein Zugvogel und überwintert in Afrika. Ja, auch von China führt seine Flugroute zum Überwintern nach Ostafrika. (Quelle: Birding Beijing) Seine Nahrung besteht fast aufschließlich aus insekten wie Raupen oder Käfer.

LieblingsChinesisch

布谷鸟 • bùgǔ niǎo = Stoff oder verkünden + Getreide + Vogel

Wobei „bu“ auch „übersät sein“ bedeuten kann. Quelle: Pons

Das ist sicherlich lautmalerisch gemeint, und bezieht sich auf den Ruf des Vogels genauso wie unser „Kuckuck“.

Die berühmte Seite des vielseitigen Vogels

Der Kuckuck ist extrem anpassungsfähig. Kein Wunder also, dass er so weit verbreitet ist.

Das Aussehen des Kuckucks ähnelt dem des Sperbers oder des Turmfalken und ist eine Form von Mimikry, um den Wirtsvögeln die Anwesenheit eines Greifvogels vorzutäuschen und diese so von ihrem Nest zu vertreiben. Er kann seine Eier in Farbe und Form an die im jeweiligen Nest legenden anpassen.

Er schleicht sich an das Nest eines kleines Singvogels an. Wenn der die Eier verlässt, legt er sein Ei hinein und macht sich davon. Die schon im Nest liegenden nackten Küken werden gefressen. Falls das nicht geklappt hat, ist das Küken kräftig genug, die Eier oder Küken aus dem Nest zu schubsen. Danach ist sein Ei bzw. das Küken konkurrenzlos.

Kuckuckbaby wird gefütter.Bevorzugte Wirte des Kuckucks sind Rohrsänger, Grasmücken, Pieper, Bachstelzen, Braunellen, Neuntöter, Zaunkönig und Rotschwänze.Bevorzugte Wirte des Kuckucks sind Rohrsänger, Grasmücken, Pieper, Bachstelzen, Braunellen, Neuntöter, Zaunkönig und Rotschwänze.

Die „Pflegeltern“ merken in aller Regel nichts von dem Austausch. Wenn das Kuckucksküken geschlüpft ist, wird es liebevoll umsorgt und gefüttert, obwohl es meistens sehr viel größer ist als seine Pflegeeltern..

Bevorzugte Wirte des Kuckucks in Deutschland sind Rohrsänger, Grasmücken, Pieper, Bachstelzen, Braunellen, Neuntöter, Zaunkönig und Rotschwänze.

Doch es gibt auch Vögel, die das hinterhältige Verhalten erkennen. Sie reagieren aggressiv und haben in manchen Gebieten dafür gesorgt, dass keine fremden Eier mehr bei ihnen abgelegt werden. Manche Vogelarten lassen ihre Nester im Stich, wenn sie merken, dass ein fremdes Küken darin sitzt. Je nach Vogelart passiert das bei fast jedem dritten Nest.

Feldversuch in China

Forschende des Max-Planck-Instituts für biologische Intelligenz, der Beijing Normal University und der Beijing Forestry University in Peking beobachteten ein bemerkenswertes Beispiel für eine solche Taktik. Kuckucke im Nordosten Chinas nutzen häufig die Nester des Spiegelrotschwanzes für ihre Fortpflanzung. Der Sperlingsvogel brütet zweimal pro Saison – einmal vor und einmal nach der Ankunft der Kuckucke in der Region.

Nun fanden die Wissenschaftler heraus, dass die Spiegelrotschwänze ihre Nester für die zweite Brutperiode näher an menschliche Siedlungen verlegten. Vermutlich versuchten sie so die Kuckucke fernzuhalten, denn Kuckucke meiden im Allgemeinen den engeren Kontakt zu Menschen. Den Wissenschaftlern gelang es, dasselbe Verhalten während der ersten Legeperiode hervorzurufen, indem sie Kuckucksattrappen in der Gegend aufstellten und Kuckucksrufe abspielten, um die Anwesenheit des Brutparasiten zu simulieren.

“Wir konnten zum ersten Mal experimentell zeigen, dass Spiegelrotschwänze ihr Nistverhalten ändern, wenn sie Kuckucke in der Umgebung bemerken“, sagt Jinggang Zhang, Postdoktorand in der Abteilung von Bart Kempenaers am Max-Planck-Institut für biologische Intelligenz. Die simulierte Anwesenheit der Kuckucke veranlasste die Spiegelrotschwänze, ihre Nester näher an Gebäude zu verlegen oder sogar in Gebäuden zu brüten. Dies entspricht ihrem natürlichen Verhalten während der zweiten Brutperiode, wenn Kuckucke tatsächlich zugegen sind.

Kurier Österreich

Chinesisches Gedicht

Dufu (712-770 Tang-Dynastie)

Der Kuckuck
Yün-an-hsien liegt in den Schluchten
(gorges) des Yangtzu;
die Dächer der Gebäude am Ufer des Stromes
springen alle gleich weit vor.
Auf beiden Ufern des Stromes
sind die Felswände von Bäumen bedeckt;
in diesen Bäumen schreit
von Morgen bis Abend der Kuckuck.
Zur Zeit des sanften Wehens
des Frühlingswindes erscheint der kleine Vogel,
im nächtlichen Rauschen der Bäume erklingt
seine traurige Stimme.
Wie kann man, wenn man voll Kummer
in der Fremde sitzt,
diese traurigen Laute ertragen?
Er scheint sich aber vorsätzlich
recht nahe von mir niederzulassen

Die Kuckucksuhr

Auch bei chinesischen Touristen ist die Kuckucksuhr als Souvenir sehr beliebt. Die teil aufwändige Schnitzerei wird als typisch Deutsch gesehen. Und dann erst der putzige Vogel, der mit der vollen Stunde in einem Fensterchen über dem Ziffernblatt erscheint und laut „Kuckuck“ruft!

Kuckucksuhren als Souvenir.

Die Uhren mit dem typischen Ruf sind wahrscheinlich seit Mitte des 18. Jahrhundert im Schwarzwald bekannt. Wie der Kuckucksruf mit zwei Pfeifen mechanisch nachgeahmt werden konnte, hatte der Mechaniker Salomon de Caus schon 1615 beschrieben. (Wikipedia)

Links

Baby Kuckuck
Ulrike
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