Mitten in der berühmten Speicherstadt in Hamburg findet Ihr ein wunderbar verspieltes Gebäude: Das Fleetschlösschen. Mit seinen Türmchen und runden Fenstern wirkt das Gebäude wirklich wie ein Mini-Schloss inmitten der vielen zweckmäßigen Bauten der hanseatischen Lagerhäusern.
Das Fleetschlösschen
Das Fleetschlösschen fällt schon wegen seine geringen Größe vor den mächtigen Lagerhäusern auf. Es stammt aus den Anfangszeiten der Speicherstadt Ende des 19. Jahrhundert, als der Zoll ein Dienstgebäude brauchte, um die Schuten (niedrige Lastkähne) zu kontrollieren und die Waren zu registrieren, die aus den Großseglern zu den Speicherböden der Kaufleute transportiert wurden.
Die Zöllner müssen es hier recht gemütlich gehabt haben, denn die zwei Säulen im Raum sind eigentlich Ofenrohre, für muggelige Wärme.
So liegt das kleine, mit Zierleisten geschmückte Haus an einem jetzt großen und freien Platz mit Blick auf die Hafencity und die Fleete. Wenn man mit dem Rücken zu dem „Schlösschen“ steht, sind zwei markante Punkte da, die einem sofort ins Auge fallen: Das Internationale Maritime Museum und das Denkmal für Klaus Störtebeker, der an dieser Stelle hingerichtet worden sein soll.
Zur anderen Seite seht Ihr eine Anlegestelle für die Boote vor dem Zoll, die verziert sind mit drei beeindruckenden Säulen.
Das hübsche Häuschen wurde zeitweilig als Toilettenhäuschen genutzt, auch als Brandwache der Feuerwehr diente es.
Das Speicherstadtrathaus
Das prachtvolle Haus hinter dem Fleetschlösschen ist das Speicherstadtrathaus, erbaut 1904. Das Gebäude wurde für die Hamburger Freihafen-Lagerhaus-Gesellschaft, heute Hamburger Hafen und Logistik AG, als Hauptverwaltung errichtet.
Der Glockenturm ist der markanteste Teil und überragt die umgebenden Gebäude. Die Fassade kombiniert Romanische Rundbögen und Renaissance-Fenster mit barocken Zierelementen. Zusätzlich wurde die Backsteinfassade aus sächsischem Edelbackstein durch Sandstein-Streifen aus grauem Oberkirchener Sandstein aufgelockert. Und im stark verzierten Giebel befindet sich das Wappen der HFLG.
Es wurde im 2. Weltkrieg nicht zerstört. Auch das Innere, das in feinstem Jugendstil erbaut wurde, ist erhalten.
Das Fleetschlösschen heute
Eigentlich zu klein für eine größere Nutzung, doch seit 2017 Julian Haarstrich hier Chef der Küche. Er hat es für das Hamburger Traditionsunternehmen Daniel Wischer als Restaurantleiter übernommen. Fish & Chips und andere Hamburger Spezialitäten bietet das Bistro und Cafe an.
Auch wenn es innen sehr eng ist, so sind doch draußen genügend Plätze, um einen Kaffee oder ein Bier zu trinken und den Ausblick und eine Pause vom Sightseeing zu genießen. Im Fleetschlösschen kann man sogar eine vegane Currywurst essen!
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