Hafenmuseum Hamburg im Schuppen 50

Das Hafenmuseum Hamburg erzählt von der harten Arbeit in einem der größten Seehäfen der Welt. Wie vor 100 Jahren kreischen die Möwen, fast glaube ich, den Schweiß der Hafenarbeiter zu riechen, der sich mit der würzigen Seeluft und den Abgasen der Frachter und Schlepper vermischt.

Hafenmuseum Hamburg im Schuppen 50

Schuppen 50 – heute das Hafenmuseum Hamburg

Anfang des 20. Jahrhunderts wurde der Hafen erweitert. Es entstanden 1908 bis 1909 längs der Mauer am Bremer Kai die je 271 Meter langen und 48 Meter tiefen Schuppen 50 und 51 sowie 1911 ein Wohnhaus für Kaibeamte. Hier wurden überwiegend Stückgutfrachter be- und entladen.

Hafenmuseum Hamburg Modell der Peking.
Modell der Peking im Hafenmuseum

Seit in den 1960er Jahren die Containerschiffe immer wichtiger wurden und eigene Anforderungen an den Warenumschlag stellten, wurden die Hafenanlagen am Bremer Kai nach und nach aufgegeben und die alten Schuppen abgerissen. Der Schuppen 50 blieb erhalten und das gesamte Gelände 2002 unter Denkmalschutz gestellt.

Im Schuppen 50

Hafenmuseum Hamburg

Nun findet der Besucher im Schuppen viele Erinnerungen an die Geschichte des Hansa-Hafens in den letzten 100 Jahren.

In den noch immer hoch ragenden Regalen stehen alte Teekisten. Dazu kleine und größere Andenken an den Hafen und die Seefahrt. Es herrscht ein erstaunliches Chaos.

Die Sackkarren in einer Ecke lassen mich schauern. Welch eine Anstrengung war es, die Säcke und Kisten damit durch den Hafen zu transportieren! Schnell, schnell! Scheinen noch heute die Rufe nachzuhallen.

Hafenmuseum Käfer

In einem Gang steht ein alter VW–Käfer, einer noch mit Scheitel im Rückfenster. So einen hatten meine Eltern in den 1950ern. Ich kann mich daran nicht wirklich erinnern. Aber die Seefahrt hat fest zu meiner Kindheit gehört.

In den 1960ern sind wir in den Ferien nach Skandinavien gereist. Die Fährfahrt gehörte dazu. Einmal sind wir mit dem Schiff, einem Frachter mit ein wenig Platz für Passagiere. nach Finnland gefahren. Mit großen staunenden Augen konnten wir beobachten, wie unser Auto mittels eines Krans hochgehievt und dann im Bauch des Frachters verstaut wurde.

Die Peking

Fotos und Modelle erinnern an alte Schiffe. Jetzt hat sich eine Ausstellung über die Peking hinzugesellt. Dieser legendäre Segler liegt nun vor dem Schuppen und kann besichtigt werden.

Die Rückkehr der Peking in den Hamburger Hafen war eine Sensation, die gefeiert wurde!

Die Peking bei ihrer Rückkehr
(c) Heinz D. Swoboda-Kirsch
Die Peking
1911 in Hamburg gebaut, fuhr die „Peking“ bis 1932 als Frachtsegler über die Meere. Sie diente von 1911 bis 1932 als Frachtsegler und beförderte bis zu 5.300 Tonnen Salpeter aus Chile nach Europa. Insgesamt 34-mal umrundete sie das gefährliche Kap Horn.  Zusammen mit ihren Schwestern gehörte sie zu den schnellsten Frachtschiffen ihrer Zeit. Ab 1974 lag sie als Museumsschiff in New York. Nun ist die „Peking“ endgültig zurück in ihrem Hamburger Heimathafen.

Der Frachtsegler „Peking“ ist einer von weltweit noch vier existierenden Flying P-Linern der Reederei F. Laeisz. Außer ihr gibt es die Schwesternschiffe „Pommern“ im finnischen Mariehamn, die „Passat“ in Travemünde sowie die ehemalige „Padua“. Sie ist heute als russisches Schulschiff „Kruzenshtern“ unterwegs und als einziges der vier Schiffe noch voll fahrtüchtig. Ein weiteres Schwesterschiff, die „Pamir“, sank 1957 in einem Hurrikan.

Nach drei Jahren perfekter Restaurierungsarbeiten, die ca. 38 Millionen Euro kosteten, war es dann soweit: Umgeben von vielen Begleitschiffen erreichte die Peking am 7. September 2020 den Heimathafen Hamburg, vorbei an ihrer Geburtswerft Blohm & Voss steuerte sie, beglückwünscht von Tausenden Hafenbesuchern, in Richtung Elbphilharmonie.

Der vollständige Artikel: Die Peking von Heinz D. Swoboda-Kirsch

Hamburger Veermaster

Niederdeutscher Text

Ick heff mol en Hamborger Veermaster sehn,
|: To my hooday! |
De Masten so scheev as den Schipper sien Been,
To my hoo day, hoo day, ho – ho – ho – ho!

Refrain
|: Blow, boys, blow, for Californio,
There’s plenty of gold, so I´ve been told,
On the banks of Sacramento. |

Dat Deck weer vun Isen, vull Schiet un vull Smeer.
|: To my hooday! |
Dat weer de Schietgäng ehr schönstes Pläseer
To my hoo day, hoo day, ho – ho – ho – ho!

De Kombüs weer vull Lüüs, de Kajüt weer vull Schiet,
|: To my hooday! |
De Beschüten, de leupen vun sülven al wiet.
To my hoo day, hoo day, ho – ho – ho – ho!

Dat Soltfleesch weer gröön, un de Speck weer vull Modn.
|: To my hooday! |
Un Kööm geeft dat ook blots an Wiehnachtsavend
To my hoo day, hoo day, ho – ho – ho – ho!

Un wullt wi mol seil’n, ick segg ji dat nur,
|: To my hooday! |
Denn lööpt he dree vörut un veer wedder retour
To my hoo day, hoo day, ho – ho – ho – ho!

Die Peking am Kai

As dat Schipp so weer ok de Kaptein,
|: To my hooday! |
De Lüüd för dat Schipp weern ok blots schanghait
To my hoo day, hoo day, ho – ho – ho – ho!

Am Kai des Hafenmuseum

Auf dem Kai vor der Halle des Hafenmuseum werden große Kräne, Greifer für den Schüttgutumschlag von Kohle, Erz und Getreide gezeigt, die an Entladebrücken angebaut waren.

Zum Weitertransport der Güter unverzichtbar war und ist die Hafenbahn. Ein typischer Hafenbahn-Arbeitszug mit Werkstattwagen, ein Kran mit Schutzwagen und Arbeitswagen können besichtigt werden.

Infos 

Das Hafenmuseum 12-2020
Eintritt: 6,50 €

Öffnungszeiten
Montag 10 – 17 Uhr
Dienstag geschlossen
Mittwoch bis Freitag 10 – 17 Uhr
Samstag bis Sonntag 10 – 18 Uhr
Winterpause vom 01.11.2020 bis 28.03.2021

Webseite des Museums

Anfahrt über Elbbrücken

Elbbrücken

Seit Ende 2019 fährt die U-Bahn U4 bis zur interessanten Station Elbbrücken. Die Station ist selbst sehenswert. Außerdem hat man von hier einen weiten Blick auf Hamburg und die Elbe.

Während der Sommersaison fährt an den Wochenenden alle 30 Minuten ein Bus von hier direkt zum Museum.

Übrigens: Das Hafenmuseum gehört zum Hamburger Museum der Arbeit. Die Ausstellungen werden im wesentlich von ehrenamtlichen Fachleuten betreut. Viele haben die Arbeit im Hafen selbst erlebt. Sie sind voller Geschichten und erzählen und erklären gerne!

Ein andere Möglichkeit, zum Museum zu gelangen, sind die Hop-on-hop-off-Schiffe, die auf ihrer Hafenrundfahrt hier anlegen.

Dann war da noch der Tee-Vortrag

2010 hatte ich die Freude, vor der Kulisse des Hafenmuseums bei einer Veranstaltung zum Thema „Tee“ einen Vortrag halten zu können. Tee als Ware aus dem fernen China spielt eine große Rolle im Hafen Hamburg.

Tee verschiedene Sorten

Tee wurde aber nicht nur auf dem Seeweg gehandelt, sondern war auch ein Gut, das über die Seidenstraße nach Europa gelangte. Darüber habe ich in einem speziellen Artikel über Tee geschrieben.

Das letzte Kleinod

Wenige Schritte vom Schuppen 50 entfernt habe ich vor ein paar Jahren ein eindrucksvolles Theaterstück erleben können. Vor der Kulisse des Hafens wurden Geschichten der Seeleute lebendig, die weit entfernt von Zuhause und von der Familie einen schwierigen Alltag erleben.

Mann in Rot
Um uns herum nur nichts – Das letzte Kleinod.

Das kleine Theater „Das letzte Kleinod“ hat mit wenigen Mitteln eine faszinierende Dokumentation geschaffen!

Links

Hamburg Hafengeburtstag Festmacher
Ulrike
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4 Gedanken zu „Hafenmuseum Hamburg im Schuppen 50“

  1. Liebe Wera,
    wusste gar nicht, dass Du für das Hafenmuseum arbeitest! Das ist ein tolles Museum und interessante Arbeit. Um so mehr freue ich mich über Deine lieben Worte. Für das neue Jahr wünsche ich Dir alles Gute! Und wenn die Pandemie überstanden ist, sehen wir uns wieder!
    Ulrike

  2. Liebe Ulrike, hab ganz lieben Dank für Deinen schönen und ausführlichen Beitrag über das Hafenmuseum Hamburg. Es ist ein echtes Kleinod. Ich liebe dieses Museum und habe es erst relativ spät für mich entdeckt, dafür aber in mein Herz geschlossen. Nun bin ich natürlich sehr glücklich für dieses wunderbare Museum arbeiten zu dürfen.
    Ich freue mich schon, Dich mal wiederzusehen!
    Liebe Grüße
    Wera

  3. Ich verstehe zwar nur die englischen Teile aber schön ist das Lied trotzdem. Das Video bringt die Stimmung gut rüber finde ich: https://youtu.be/AWhYlEY03bc
    Danke für den Beitrag, das Museum ist sicher einen Besuch wert. Ich habe lange in der Logistik gearbeitet und entsprechend waren da natürlich immer Verbindungen zum Hamburger Hafen. Eine schöne Erinnerung.

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