Augustus

Ich liebe Latein!

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Zuletzt aktualisiert vor 9 Monaten

Gerade habe ich meine Liebe zur lateinischen Sprache wiederentdeckt. Ich gebe jetzt sogar Nachhilfe in Latein. Auch wenn ich vieles vergessen habe, seit ich das Große Latinum gemacht habe. Damals 1974.

Lstein

„Jeder lateinische Satz ist eine Denksportaufgabe. „, habe ich auf der Seite der St. Ursula Schule in Hannover gelesen. Das trifft es genau! Sorgfalt, Konzentration und Scharfsinn braucht man, wenn man die Sätze verstehen will. Dort gibt es noch mehr Argumente fürs Lateinlernen.

Warum solltet Ihr Euch der Herausforderung Latein stellen?

Es ist die Sprache, auf der die europäische Kultur aufgebaut ist. Sie ist der Ursprung vieler Sprachen wie z.B. Spanisch, Italienisch und Rumänisch. Auch das Französische beruht auf dem Latein.

Jahrhundertelang war Latein die Sprache der Gebildeten und vor allem der Kirchenleute. Gebete und Gesänge waren auf Latein zu hören. Erst 1970 wurde diese Praxis katholischer Liturgie aus den Gotteshäusern verbannt. Es war ein Umbruch sondergleichen, als die Kirchenoberen im Zuge des II. Vatikanischen Konzil (1962 bis 1969) beschlossen, die bis dahin offizielle Gottesdienst-Sprache Latein abzuschaffen. Trotzdem wird in einigen Gemeinden zumindest manchmal die Messen noch heute in Latein abgehalten.

Aber das soll hier nicht das Thema sein. Unterwegs auf Reisen war es viele Male sehr nützlich, wenn ich aufgrund meiner Lateinkenntnisse ein wenig Spanisch oder sogar Italienisch verstand. Auch wenn in den Ländern, in denen ich reiste, Spanisch nicht gesprochen wurde.

Die Grammatik

Aber manch einer hatte Spanisch als Fremdsprache gelernt und nicht Englisch. Ich konnte auch ein wenig Spanisch und so konnte ich mich verständlich machen, kleine Unterhaltungen verstehen und führen.

Außerdem hatte mich Latein in die Grundsätze der Grammatik geführt. Diese sind zumindest für die europäischen Sprachen gleich oder ähnlich. Aufgrund meiner Latein-Kenntnisse fiel mir das Lernen von Französisch und Spanisch leicht.

Nur Chinesisch war ganz anders und doch, bei der Grammatik half mir Latein. Subjekt, Prädikat, Objekt war auch hier die korrekte Reihenfolge in einem einfachen Satz.

Fremdwörter

Viele deutsche Wörter habe ihren Ursprung im Lateinischen. Fenster z.B. kommt von Fenestra oder Mauer von Murus. Oder Familia… Faszinierend, nicht wahr?

Nun wird es schon schwieriger. Unsere Grammatik (!) besteht auf Wörtern aus dem Lateinischen: Präsens, Nomen, Verb….

Und dann gibt es noch die spezifischen Fremdwörter wie Prähistorisch. Oder in der Medizin, wo die einzelnen Körperteile überwiegend auf Lateinisch benannt werden: z.B. Tibia (Schienbein) und Fibula (Wadenbein). Wenn man die kennt, versteht man beim Arzt gleich, worum es geht.

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Diese Wörter werden in vielen Sprachen als Fremdwörter verwendet. So verstand ich den Arzt in Südchina sofort, als er eine Gastroenteritis bei mir diagnostizierte. Er sprach sonst kein Wort Englisch, half sich im Übrigen mit einem Wörterbuch. Ich war beruhigt, dass die höllischen Bauchschmerzen sich mit Diät und Ruhe wieder legen würden.

Latein und ich

Vielleicht hat Latein meine Liebe und Interesse an Sprachen geweckt. Es ist wahr, dass Sprachen einem fremde Kulturen nahe bringen. Wie jemand mit Sprache umgeht, welche Wörter er benutzt, ist wichtig.

Ein Buch in der Muttersprache von anderen zu lesen, ist ein besonderes Erlebnis. Ich erinnere mich, wie ich Ovids Metamorphosen laut deklamierte und mich berauschte an dem Rhythmus und dem Klang der Worte.

Jetzt hat das Mandarin, das Chinesische übernommen. Aber ich gebe Nachhilfe in Latein. Ich merke, wie ich mich an vieles erinnere, mit der Zeit immer mehr. Ich bin sehr erstaunt, dass es noch viele Schüler lernen.

Die Zeiten sind vorbei, wo mir eine Sinologie-Studentin aus Göttingen erzählte, dass sie ihre Doktorarbei in Latein oder Deutsch schreiben durfte, aber nicht in Chinesisch!

Was meint Ihr? Latein ja oder nein? Schreibt mir einen Kommentar!

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Ulrike
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