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Fast jede europäische Hauptstadt hat ein Ostasiatisches Museum. In Paris ist es das Musee Guimet. Der Begründer des Museums und Namensgeber Emile Guimet (* 26. Juni 1836 in Lyon; † 12. Oktober 1918) ist häufig in den Fernen Osten gereist. Seine Sammlung bildet den Grundstock der Ausstellung.
Geschichte des Musee Guimet
In den 1920er und 1930er Jahren unternahmen von den Staaten Europas gesponserte Expeditionen zahlreiche Vorstöße nach Zentralasien und China. Sie schleppten alles aus so beeindruckenden Orten wie den buddhistischen Mogao-Grotten im westchinesischen Dunhuang mit, was sich irgendwie transportieren lies. Da wurden kostbare Freskoes aus den Wänden geschnitten, Schriften eingesackt und Skulpturen mitgenommen. Berühmt sind die Turfan-Expeditionen von Albert Grünwedel und Albert von Le Coq.
Weniger bekannt ist in Deutschland die Expedition von Paul Pelliot (1906 – 1908). Weitere französische Expeditionen folgten. Reiche Sammler sorgten für noch mehr Ausstellungsstücke in Paris. Zeitweise waren diese Sammlungen in unterschiedlichen Museen in Paris untergebracht, unter anderem auch im Louvre. Seit 1960 und 1991 wurden die Sammlungen konsequent zusammen gelegt. So bietet das Musee Guimet heute eine der umfangreichsten Ausstellungen aus Fernost.
Meine Highlights des Musee Guimet
Im Eingangsbereich kommt man zuerst auf eine große Skulptur einer mehrköpfigen Schlange zu, einer Naga, die einst in Angkor (Siem Reap) eine Brücke bewachte. Die Verbindung zu Kambodscha ist klar, denn das Land gehörte einst zu den Französischen Kolonien. Da ich schon in Angkor gewesen bin, habe ich die sehr typischen Gesichter der Skulpturen wie alte Bekannte begrüßt.
Das Musee Guimet ist ganz klassisch nach Zielgebieten organisiert und innerhalb dessen gibt es eine zeitliche Reihenfolge. So konnte ich in Ruhe von China nach Korea und Japan wandern. Dann in die Ausstellung mit Kunstwerken aus Zentralasien. Skulpturen, die deutlich von Ghandara geprägt sind, Fresken aus buddhistischen Grotten Westchinas. Oder Dämonen aus Tibet.
Insgesamt ein Traum dieses Museum! Dazu kommt, dass es nicht viele Besucher/Touristen anzieht. Es herrscht weit weniger Gedränge als im Louvre. Die englischen Beschriftungen sind leider nicht sehr umfangreich, eigentlich muss man Französisch können, um den vollen Genuss zu haben.
Infos
Öffnungszeiten: Jeden Tag außer Dienstag: 10:00 – 18:00 Uhr
Eintritt für die ständige Ausstellung: € 8,50
Bei Sonderausstellungen kommt ein Aufschlag hinzu
Webseite: http://www.guimet.fr
Die Tang-Dynastie (618 – 907) begeistert mich mit ihren wunderbaren bunten Pferden und lebendigen Figuren. Nicht ohne Grund sagt man, dass die Tang-Zeit eine Blütezeit der Kunst in China war.
Ein Blick in die Abteilung für chinesisches Porzellan
Links
- Musee Cernuschi, Museum für Ostasiatische Kunst, Paris
- Seidenstraße – Geschichte und Geschichten
- Turfan – Oase in der Taklamakan-Wüste
- Zun, ein antikes Weingefäß
- Tausenbuddha-Grotten von Beziklik
- Die Taklamakan-Wüste
- Buddha-Statue in Ägypten ausgebraben
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