Chinesen essen alles! Wirklich?

Zuletzt aktualisiert vor 5 Monaten

„Chinesen essen alles, was schwimmt, außer Holz. Sie essen alles, was fliegt, außer Flugzeuge. Und sie essen alles was Beine hat, außer Tische und Stühle.“ So lautet das gängige Vorurteil über Chinesen. Stimmt das?

Hainan Mittagessen Chinesen essen alles. Ihr seht diverse Fleischgerichte, aber auch viele Gemüse.

Chinesen essen alles – wirklich?

Bei der Google-Suche wird einfach ergänzt, dass Chinesen Hunde essen, Affenhirn oder gar Menschenfleisch (so ein Quatsch! Wer sucht sowas im Internet???)

Chinesen essen
Google 2016
Google Juni 2023

Ich wundere mich doch, was Tante Google als Antwort auf die Suche „Chinesen essen…“ alles vorschlägt! Interessant finde ich, was Google 2023 anderes antwortet. Mir fällt auf, dass das Hundefleisch fehlt. Aber die „embryos“ finde ich gruselig. Wer sucht sowas?

Der Mythos vom Affenhirn

Dem Mythos mit dem Affenhirn ist der bekannte Sinologe und Autor Kai Strittmatter nachgegangen und kam zu dem Ergebnis, dass es sich eben um genau das handelt: einen Mythos. Genaueres kann man hier nachlesen:
Wird in China Affenhirn gegessen? Der Artikel stammt aus dem Jahr 2013.

Chinesen essen alles: Foodstall mit Tierchen am Spieß.
Auf einem Nachtmarkt in Peking: Gerne werden dort Skorpione und Kakerlaken am Spieß angeboten. Oder sind es Zikaden? Die gelten nämlich als Delikatesse.

Strittmacher schreibt darin zum Schluss:
Die überwältigende Mehrzahl der Chinesen ist von solchen Gerichten ebenso abgestoßen wie der durchschnittliche Europäer. Der Staat bestraft den Handel mit Wildtieren mittlerweile härter als früher. Und viele junge Chinesen lassen sich ihren Idealismus nicht nehmen: Sie kämpfen in Vereinen und online für Tierschutz und gegen die »Missbrauchsküche«. Die öffentliche Meinung haben sie auf ihrer Seite. Als die Shenzhener Zeitung Daily Sunshine im Frühjahr ein Dossier über das Verhältnis von Mensch und Tier in China druckte, da war das ein Appell an die Leser: »Lasst Euren Magen nicht zum Tierfriedhof werden.«„

Wie in vielen Ländern entwickelte sich das Essverhalten des Menschen häufig aus Zeiten der Armut und des Hungers. Auch in Deutschland und anderen europäischen Ländern war es nach dem 2. Weltkrieg üblich, Hunde- und Pferdefleisch zu essen. In der Schweiz war es noch lange, sogar bis ins 21. Jahrhundert erlaubt.

Warum heisst es, dass Chinesen alles essen?

In gewisser Hinsicht stimmt das sogar. Es gab viele Hungersnöte in China, die die Chinesen zwangen, alles zu probieren. Auch ist die Vielfalt der Kulturen ein Grund. Was in der einen Provinz als Delikatesse gilt, ist in einer anderen verpönt.

Die Kaiser hatten ihren Anteil an dem Mythos. Zur damaligen Zeit war es üblich, dass alle Menschen dem Kaiser jährlich Essen als Tribut geben. Aber nicht irgendein Essen, es musste auch schmecken! Wenn dem Kaiser nicht gefiel, was ihm gebracht wurde, dann sah es schlecht für die Stadt, den Menschen aus, von dem der Tribut kam. Darum bemühten sich die Chinesen stets, vielerlei köstliche Sachen zu kreieren. Sie wurden erfinderisch und haben deshalb so viele verschiedene Gerichte gezaubert.

Gala Dinner
Das große Festessen

So viel zu den Vorurteilen. Was aber erlebt der Reisende tatsächlich unterwegs?

Hundefleisch

Ich werde oft gefragt: „Hast Du schon mal Hund gegessen?“ Ja, ich habe Hund gegessen. Ich fand das Fleisch etwas trocken und nicht besonders schmackhaft. Die Chinesen verbinden mit dem Hundefleisch die Vorstellung von Yin und Yang. Im Winter überwiegt das kalte Yin und das kann u.a. mit dem warmen Yang des Hundefleisches ausgeglichen werden. Deshalb ist Hundefleisch besonders im Winter beliebt.

Leute, die sagen: „Ich fahre nicht nach China, weil ich da ja aus Versehen Hundefleisch essen könnte!“, kann ich beruhigen. Aus Versehen Hundefleisch oder auch Katzen-, Rattenfleisch zu essen ist relativ unwahrscheinlich, denn auch für Chinesen stellen diese Tiere besondere Delikatessen dar und diese Mahlzeiten sind sehr teuer.

Hasenköpfe, eine lokale Spezialität in Chengdu
Hasenköpfe, eine lokale Spezialität in Chengdu

Mein Tipp: Wenn man die Speisekarte nicht lesen kann, sollte man niemals das teuerste Gericht auf der Speisekarte bestellen.

Wikipedia:
In Korea, China und Vietnam werden regelmäßig Hunde gegessen; und diese Tatsache wird auch von zumindest einem Teil der Bevölkerung als normal empfunden. Allerdings gilt Hundefleisch in allen drei Ländern als Spezialität und ist teuer.

Auch die Chinesen wenden sich vermehrt gegen das Hundefleisch essen.

Chinesen essen Fleisch

Beim Essen fand ich es anfangs in China am problematischsten, dass meine Methode, einfach auf irgendwas in mittlerer Preisklasse auf der Speisekarte zu zeigen, dazu führte, dass ich manchmal große Portionen Knochen erhielt, an denen einige Fleischfetzen hingen. Deshalb waren dies die ersten Schriftzeichen, die ich wirklich gelernt habe:

丝 sī   Seide: Im Zusammenhang mit Essen bedeutet das Schriftzeichen feine Fleisch- oder auch Gemüsestreifen, fein wie Seide

(肉)丁 (ròu)dīng (Fleisch)würfel. Auch hier kann man sicher sein, Fleisch ohne Knochen zu bekommen.

Das hat sich übrigens sehr geändert: Speisekarten gibt es auch mit Englisch und Fotos. Also braucht Ihr Euch darum nicht mehr so viel Gedanken darum machen.

Insekten und Co

Auf vielen Märkten, besonders in ländlichen Gegenden, werden gerne Insekten angeboten – als Lebensmittel. Wenn sich in einer Schale fette Raupen winden, gruselt sich mancher Europäer.

Doch warum sollte man denn Insekten nicht essen? Sie sind voller Proteine. Viel anders als Garnelen oder Krebse sind sie auch nicht. Manche Raupen werden als große Delikatessen angesehen und sind entsprechend teuer. Auch frittierte Zikaden gelten als leckere Spezialität.

Allerdings denke ich, wenn auf den Foodmarkets gegrillte Skorpione am Spieß angeboten werden, dann ist das auch der Sensationsgier der Touristen geschuldet. Man kann wunderbar damit angeben, dass man Skorpione gegessen hat.

Gebratene Raupen – kann man die essen?

Die Fledermaus-Legende

2020: Exotische Genüsse wie Schlange oder Fledermaus werden auch in China eher aus Sensationsgier gegessen. Das ist den Menschen jetzt scheinbar zum Verhängnis geworden.

Angeblich nahm der Coronavirus seinen Ausgang von einer Fledermaus, die auf einem Markt in Wuhan gekauft wurde und verspeist wurde. Das hat sich nun als falsch herausgestellt.

Das Video, in dem eine asiatische Frau eine Fledermaus-Suppe verspeist, ging viral durch die Socialmedia überall auf der Welt. Doch Fakten und Recherchen zeigen:

  1. Das Video stammt von 2016
  2. Es wurde auf der Insel Palau, Indonesien, gedreht. Dort gilt Fledermaus tatsächlich als Delikatesse. Aber dort gibt es keine Infizierten.

Quelle: thatsmag.com

Die Leute, die das glauben, fühlen sich in ihren Vorurteilen bestätigt und fallen gerne auf solche Gerüchte rein. Wegen der Dummheit dieser Menschen wird diese Geschichte nicht so schnell verschwinden. Leider!

Man hat einen weiteren vermutlichen „Schuldigen“ gefunden: Das Pangolin oder Schuppentier. Ja, Schuppentiere werden als teure Delikatesse in China angeboten. Doch wer weiß, ob die wirklich Infektionsquelle sind?!

Jetzt ertönt der Ruf danach, dass man in China das Essen von Wildfleisch verbieten sollte. Dabei muss man daran denken, dass auch in Deutschland Wild gegessen wird. Rehbraten, Hirschgulasch, Fasan, Hase oder Wildschweinmedaillons sind traditionelle deutsche Gerichte. Das kann man uns auch nicht so einfach verbieten.

In Xi'an wurde der einfachen Nudelsuppe ein Denkmal gesetzt.
In Xi’an wurde der einfachen Nudelsuppe ein Denkmal gesetzt

Was isst der Durchschnitts-Chinese?

Reis mit Gemüse

In China essen die einfachen Menschen meistens eine Schale Reis oder Nudeln mit etwas Gemüse und, wenn das Geld reicht, mit ein wenig Schweine- oder Hühnerfleisch. Mit dem zunehmenden Wohlstand steigt auch der Verzehr von Fleisch.

In manchen Gebieten, vor allem in den einst von Nomaden besiedelten wie Innere Mongolei, Gansu, Qinghai oder Xinjiang wird viel Lammfleisch gegessen. Auch die Tibeter essen überwiegend Fleisch, in ihrem Falle das von den gezüchteten Yak-Rindern. Das gilt in allen Gebieten, wo es wenig Möglichkeiten für Getreideanbau gibt wie Hochgebirge oder Wüsten.

Essen Chinesen Brot?

In der oben zitierten Google-Suche wird auch ergänzt „Chinesen essen kein Brot“. Hmm, ja, das Grundnahrungsmittel in China ist Reis (oder Nudeln). Doch man kennt durchaus sowas wie Brot, nämlich die Hefeklopse, die gerne auch zum Frühstück gegessen werden. (Baozi).

China ist ein riesiges Land mit vielen Völkern, die alle ihre Spuren vor allem in der Kulinarik hinterlassen haben. So ist es in Gebieten wie West-China oder der Inneren Mongolei üblich, Fladenbrot zu essen. Dieses erfreut sich genauso wie das Toastbrot zunehmender Beliebtheit auch bei den Han-Chinesen.

Xi'an: Fladenbrot im Muslim-Viertel.
Fladenbrot im Muslim-Viertel

Vegetarisch essen in China

Es gibt ein großes Angebot von Gemüse und Obst, das zu fantastischen Gerichten verarbeitet wird. Vor allem die Liebe der Chinesen zur Verwendung von frischen Produkten ist überall spürbar. Meistens wird das Gemüse nicht völlig zerkocht und kommt knackig frisch auf den Tisch. Da sollte man meinen, dass es viele vegetarische Gerichte und die entsprechenden Vegetarier gibt.

Doch das ist immer noch weitgehend unbekannt oder vielleicht auch unbeliebt. Wenn man gemeinsam essen geht und ein Restaurant aufsucht, dann ist das etwas Besonderes und dann muss etwas Besonderes bestellt werden, da muss einfach Fleisch her.

Immer noch sind vegetarische Restaurants eher die Ausnahme, obwohl es eine reiche Tradition des Vegetarismus gibt, die in den buddhistischen Klöstern entwickelt wurde. Auch der Begriff „Vegetarische Ernährung 素食 sùshí” ist nicht weit verbreitet.

Kartoffel-Imbiss am Wegesrand.
Kartoffel-Imbiss am Wegesrand

Mein Tipp: Als Vegetarier erreicht man am schnellsten sein Ziel, wenn man in einem Restaurant sagt:
Ich bin Buddhist, Ich esse kein Fleisch
我 相信 佛教, 我不 吃 肉 wǒ xiāngxìn fójiào, wǒ bù chī ròu

Eine Möglichkeit ist es, bei den großen buddhistischen Tempeln und Klöstern nachzuschauen. Meistens gibt es entweder im Tempel selbst oder in seiner Umgebung ein gutes vegetarisches Restaurant.

Obstmarkt in Urumqi, man sieht Kirschen, Pfirsiche, Kiwi, Durian und vieles mehr.
Obstmarkt in Urumqi

Allergien und Unverträglichkeiten

Lactoseunverträglichkeit

Milch und Sahne waren in der chinesischen Küche lange Zeit nicht üblich. Das hat sich erst in den letzten Jahren geändert. Trotzdem findet Ihr auch heute nur sehr selten chinesische Gerichte, bei deren Herstellung Milchprodukte verwendet werden. Solange Du Dich also an chinesisches Essen hältst, kannst Du gut in China reisen.

Glutenunverträglichkeit

Das meiste, was in China auf den Tisch kommt, enthält kein Gluten. Doch solltest Du bei einer entsprechenden Unverträglichkeit folgende Speisen meiden: Nudeln aus Weizen, Baozi (Hefeklopse) und Jiaozi. Manch ein Fleischersatz für Veganer enthält Gluten wie z.B. Saitan.

Glutamat

Es ist umstritten, ob der Geschmacksverstärker Glutamat gesundheitsschädlich ist. In China ist die Verwendung von Glutamat allgemein üblich. Andererseits gibt es auch chinesische Köche, die kein Glutamat verwenden.

Ich möchte kein Glutamat – 我不要味精 – Wǒ bùyào wèijīng

Exotische Genüsse

Zu meinen exotischen kulinarischen Erfahrungen in China gehören Quallensalat (wie saure Glasnudeln), Seegurke (finde ich absolut ekelig), Gänseschlund, Suppe aus Innereien, Hühnerfüße.

Ich persönlich fand nicht die Auswahl an exotischen Gerichten in Restaurants belastend, sondern die Märkte in Kleinstädten abseits der Touristenpfade, in denen das Fleisch offen in der freien Luft ausliegt, dem Zugriff der Fliegen wehrlos ausgesetzt. Nach dem Besuch eines solchen Marktes mutierte ich immer wieder für mindestens einen Tag zum Vegetarier.

In der Markthalle von Yangshuo: Getrocknete Tintenfische.
In der Markthalle von Yangshuo: getrockneter Tintenfisch

Davor gruseln sich viele Westler

Tausendjährige Eier: Das sind Eier, die durch eine langwierige und besondere Zubereitungsart fermentiert werden. Sie zeichnen sich durch ein gallertartiges dunkles Eiweiß und ein ins grünliche schimmerndes Eigelb aus. Sie duften leicht chemisch und schmecken entfernt wie Soleier. Gerne werden sie zum Frühstück oder als Vorspeise gegessen.

Dann gibt es noch so leckere Delikatessen wie Stinke-Tofu und Durian (Stinkfrucht). Probiere es wenigstens mal aus und lass Dich überraschen!

Auch eine ganz normale Hühnersuppe kann den westlichen Esser erschrecken, wenn er den Hühnerkopf in der Brühe entdeckt. Das ist in China nicht ungewöhnlich.

Hühnersuppe mit Hühnerkopf.
Hühnersuppe in Shanxi

Was den Westler bein Essen in China noch stören kann, ist das lautstarke Schlürfen beim Essen.

Eigentlich sollte das ja gar nicht so schlimm sein. Denn auch in Europa war es bis vor nicht langer Zeit üblich, ein gutes Mahl mit entsprechenden Geräuschen zu sich zu nehmen. Folgendes Zitat soll angeblich von Martin Luther stammen: „Warum schlürfet und schmatzet Ihr nicht? Hat es Euch nicht geschmecket?“

Seid doch mal ehrlich! So eine leckere Nudelsuppe mit langen Nudeln kann man doch gar nicht ohne genüsslich zu schlürfen zu sich nehmen! Vor allem die langen Nudeln dürfen auch nicht zerschnitten oder abgebissen werden! Denn lange Nudeln stehen für langes Leben. Abbeißen würde einem das Leben verkürzen!

Auf der Seite des Goethe-Instituts berichtet Andrea Jung mit vielen schönen Fotos von ihren Erfahrungen mit dem chinesischen Essen: „In meiner Zeit in China wiederholte sich das allerdings nicht. Was die Gründe dafür waren, werdet ihr in diesem Blogeintrag erfahren. Ich kann nur schon so viel vorwegnehmen, dass es nicht an Hund und Katze auf dem Speiseplan lag. Dieses geläufige Vorurteil über chinesisches Essen konnte ich nicht bestätigt finden.“ Über meine kulinarische Leidensgeschichte in China mit Happy End

Märkte in China

Märkte in China sind sowieso eine zweischneidige Erfahrung. Einerseits das bunte Bild der vielen verschiedenen Gemüse und Früchte, dazu die freundlichen Menschen, auf dem Lande in ihren bunten Trachten, andererseits das Angebot an Fleisch in allen Phasen zwischen lebendigem Tier und Kleingehacktem. Daneben Maden, Würmer und geröstete Ameisen. Jede Gegend hat ihre eigenen Spezialitäten.

Ich war einmal mit einer Reisegruppe in der Markthalle von Yangshuo in Südchina. Zuerst von allen ein staunendes Ahh und Ohh, nach dem Anblick der Fleischstände der vorsichtige Rückzug der empfindlicheren Gemüter. Doch als einer von den Mutigen die Stände im Hintergrund entdeckt hatte, wo das Hundefleisch verkauft wurde, trauten sich auch die wieder neugierig zu staunen, die gerade noch entsetzt zurück geschreckt waren.

Chinas Märkte: Die schönen Bilder

Chinas Märkte: Die harten Fotos

Fazit

Also macht Euch nicht so viele Sorgen ums Essen, wenn Ihr durch China reist. Chinesen essen alles? Achwas! Das meiste ist recht harmlos und einfach nur lecker. Und wenn es gar nicht mehr geht, dann gibt es mittlerweile fast überall ein Pizza-Hut oder einen McDonald’s.

Links

Pizza-Hut in Lijiang
Pizza-Hut in Lijiang
Genuss pur Kunming Essen wie eine Blume.
So schön kann Essen sein!
Ulrike

20 Gedanken zu „Chinesen essen alles! Wirklich?“

  1. Ich habe auf meinen Reisen auch schon einiges gegessen, doch in China war ich noch nie und bei einigen dieser Gerichte schwanke ich stark zwischen „das muss man probiert haben“ und „muss ich das wirklich essen“

  2. Danke, Lisa!
    Wie gut, dass wir hier in Hamburg wirklich gute China-Restaurants mit authentischem chinesischen Essen haben!
    Pfirsiche sind sehr, sehr lecker. Aber leider bin ich dagegen allergisch.
    LG
    Ulrike

  3. Ich fand das essen in Peking auch sehr schmackhaft. Es ist mit einem Chinatrestaurant hier in Deutschland absolut nicht zu vergleichen. Es werden ganz andere Geschmacksknospen bedient. An Obst kann ich einen reifen weißen Pfirsich empfehlen. Wirklich sehr lecker!

  4. Ich fand das Essen in China auch sehr lecker. Allerdings kommen wir die Gewürze auch sehr bekannt vor, da ich als Kind in Asien gelebt habe.

    Das seltsamste was ich chinesisch gegessen habe war Seegurke (wobei ich die gar nicht so schlimm fand) sowie Entenhirn und Entenlunge!

  5. IN der Regel isst der Chinese auch nicht gerade oft exotisches wie Kakerlaken. Aber Hühnerfüsse sind ja ganz normal in China. Und die muss ich weder in China noch in Deutschalnd im Restaurant essen. Schnaps, in dem Tiere eingelegt sind, trinke ich nicht. Mir reicht schon der „normale“ chinesische Schnaps.
    Für mich ist der große Unterschied zwischen Chinesisch Essen in China oder in Deutschland die Frische in China und die verkochten Gemüse in pampiger Soße in Deutschland…
    Aber wir in Hamburg haben das Glück, authentische chinesische Küche erleben zu können, auch mit Schweineohren.
    LG
    Ulrike

  6. Wir haben in China immer exzellent gespeist und natürlich sind uns dabei auch Exoten untergekommen.
    Hühnerfüße oder ein wie Schwarzwurzeln aussehendes „Gemüse“, dass sich als Schweinesehne entpuppt.
    Geschmeckt hat beides.
    Der Schnaps vom großen Glas auf der Theke, in dem allerlei Getier eingelegt war, schmeckte wie Terrarium riecht.
    Nur bei den gegrillten Käfern auf dem Nachtmarkt, da habe ich gekniffen. 😉

    Insgesamt also kein Vergleich – zum Glück – mit dem, was einem hier als Chinaküche verkauft wird.

  7. Liebe Katrin, du hast das vollkommen richtig gemacht! Aufpassen muss man vor allem dann, wenn man das Gefühl hat, dass das Essen nicht heiß genug gemacht wird.
    Wenn Du das nächste Mal nach China reist, frage mich vorher. Ich kann Dir da sicherlich noch Tipps geben.
    Liebe Grüße
    Ulrike

  8. Hallo Liebe Ulrike,
    gerade wünsche ich mir ich hätte deinen Blog am Anfang des Monats bereits gekannt, bevor ich nach China reisen durfte (arbeitsbedingt für 1 Woche).
    Zu diesem Beitrag hier kommentiere ich weil ich von meiner Erfahrung ganz kurz berichten möchte.
    Für mich war es der erste Besuch in China und vor meiner Abreise habe ich von allen, wirklich allen Seiten immer wieder gehört „pass blos auf was du da isst“, „iss nichts an Ständen, wer weiss was das ist“, “ am Besten du gehst zu den Fastfoodketten“ (gefolgt von der Frage nach einer Postkarte).
    Meine Meinung dazu: Absoluter Blödsinn!
    Wir haben nach dem Motto „wenn es gut aussieht wird man es schon essen können“ bestellt und gegessen, in erster Linie im Strassenverkauf weil meine Fähigkeit eine Speisekarte in chinesischer Schrift zu lesen nicht vorhanden ist.
    Unser erstes essen war etwas was ich im Nachhinein als „Peking Nudeln“ identifiziert habe und wir noch oft in anderen Variationen gegessen haben.
    Auch ansonsten wurde unser Mut immer belohnt (auch am letzten Abend an dem wir uns alleine an eine Speisekarte getraut haben).
    Für mich hat der Besuch eines Landes immer sehr viel mit den kulinarischen Erlebnissen zu tun, wo sonst lernt man die Kultur und die Menschen besser kennen als beim probieren der lokalen Speisen.

    Nur beim Frühstück, da ging es mir wie dir… Lieber doch ein Toast, frisches Obst und Kaffee aus dem Hotel. Wenn der Start in den Tag schlecht läuft gibt es eine Katastrophe für mich.

    Mein Fazit zu China: Da möchte ich gerne wieder hin, privat und urlaub machen.. und dabei weiterhin meinem Bauchgefühl und der Optik trauen wenn ich mir mein Mittagessen „jage“.

    Liebe Grüße
    Wednesday/Katrin

  9. Ja, das ist wirklich sehr lecker. Ich hab schon mit Gisel darüber gesprochen, dass wir die chinesische „Gourmet-Reise“ zunächst mal nach Hamburg machen können. Da kann ich euch alles vom chinesischen Frühstück bis zu Peking-ente authentisch in wirklich original chinesischen Restaurants bieten.
    LG
    Ulrike

  10. Wow, das liest sich so gut, dass ich förmlich anfange, all die Sachen zu riechen. 🙂 Ich war noch nie in China und werde wahrscheinlich auch nie hinkommen. Durch Deine Berichte erhalte ich jedoch ein gute Vorstellung, wie es dort sein könnte. Und Deine Tipps (zB zu sagen, dass man Buddhist ist, um kein Fleisch serviert zu bekommen) werde ich beherzigen, wenn ich wider Erwarten doch mal in diesem Land ankomme. 😀

  11. Ich hatte gedacht, Du meinst es „körperlich“. Chinesisches Essen ist in der Regel leicht und gut bekömmlich. Das mit den Hühnerköpfen und ähnliches ist wirklich eher selten. Aber manche mögen die Gewürze nicht. Mich hat eine Freundin in Peking besucht, der das chinesische Essen nicht schmeckte. Dadurch hab ich überhaupt erst italienische und deutsche Restaurants in Peking kennen gelernt.
    ich hab wirklich von Anfang an keine Probleme gehabt. Als ich 1987 auf meiner ersten China-Reise mal einen halben Hühnerkopf in der Reisschale fand, hab ich halt drumrum gegessen. In der Regel ist das Essen in China meistens sehr schön und appetitlich angerichtet.

  12. Chinesisches Essen war überhaupt kein Problem vom ersten Tag an. Aber seit meiner Zeit in Asien vertrage ich kein Vollkornbrot mehr und auch anderes ballaststoffreiches Essen ist nicht mehr ganz unproblematisch. Mir hat mal ein tibetischer Arzt gesagt, ich solle keine Kartoffeln essen. Ich liebe Kartoffeln, habe aber regelmäßig, wenn ich mal welche über einige Tage hinweg esse, Magenprobleme. Obwohl, wenn sie chinesisch zubereitet sind, dann ist alles gut.

  13. Es ist anders. Andere Zubereitung, anderer Geschmack, sogar wie der Tisch serviert wird ist ungewöhnlich. Z.B. ein Hühnchen mit Kopf, der einen mit den toten Augen während man isst.

    „Gewöhnungsbedürftig“ heißt hier übrigens wortwörtlich „man braucht Zeit, um sich daran zu gewöhnen“. Es ist keine Diplomatensprache, die „man kann es nicht essen“ bedeuten würde. 🙂

  14. So kann das sein. Ich persönlich habe in China fast nie Appetit auf westliches Essen. Nur ein westliches Frühstück muss sein!

  15. Ich muss gestehen, trotz aller Versuche, ausschließlich chinesisch in Peking zu essen und uns komplett zumindest in der Frage zu integrieren, gingen wir am Ende des Tages zur Pizzeria 🙂 Ein Monat war definitiv nicht ausreichend, sich an das Essen zu gewöhnen.

Ich freue mich auf Deinen Kommentar!