Chinas Märkte – die harten Fotos

Zuletzt aktualisiert vor 4 Monaten

Chinas Märkte sind nichts für empfindliche Gemüter!

Der Gang über einen Markt in China kann ganz schön an die Nerven gehen. Da wird mehr als deutlich, dass das Fleisch nicht als Würfel im Supermarkt zur Welt kommt. Fleisch und Fisch sollen ganz frisch sein. Deshalb lebt so manches Tier noch und wird zur Zufriedenheit der Kunden erst beim Verkauf geschlachtet.

Mich berührt das auch. Für die Chinesen ist das normal. Viel mehr hat mich erschüttert und angewidert das folgende Erlebnis auf einem Markt in China:

Ich betrat mit einer Gruppe deutscher Touristen die Markt von Yangshuo in Südchina. Als die ersten das frisch geschlachtete Geflügel und die lebenden Schildkröten sahen, drehten einige angeekelt und mit Empörung um.

Doch dann entdeckte jemand die Stände im hinteren Bereich des Marktes, wo Hundefleisch verkauft wurde. Voller Sensationsgier kehrten die vorher so angewiderten Touris um. Natürlich wollte jeder ein Foto knipsen, obwohl die Einheimischen deutlich zeigten, dass sie das nicht wollten. Das war für mich ein Moment zum fremd schämen.

Aktuell:

Es heißt, dass das Coronavirus möglicherweise von einer Fledermaus ausging, die in Wuhan auf einem Markt gekauft wurde und als Suppe verspeist wurde. Ich war schon auf vielen Märkten in ganz China und habe dort nie Fledermäuse gesehen. Aber ich kann mir vorstellen, dass (lebendige) Fledermäuse als Glücksbringer anlässlich des Frühlingsfestes angeboten wurden, sowie auch Goldfische auf Chinas Märkten zu sehen sind, mehr als Glückbringer denn als Speisefisch.

Chinas Märkte Fotos

Hier Fotos, die die für Westler manchmal schwer zu ertragenden Seiten chinesischer Märkte zeigen. Vegetarier und Tierfreunde gucken besser nicht weiter!

Markthalle Chinas Märkte, eine Schildkröte im Netz.
Chinas Märkte Markthalle in Yangshuo, Hühner werden ausgenommen.
Chinas Märkte : Yangshuo
Markthalle von Yangshuo, Südchina. Geflügel in der Auslage.
Yangshuo, Südchina
Chinas Märkte Früchte des Meeres, Muschen und anderes.
Markthalle in Sanya Chinas Märkte, Hühnerfüsse.
Markthalle in Sanya
Muslimviertel Hühnerbeine, Knochen und Pfoten.
Im Muslim-Viertel von Xi’an
China Markt, lebende Gänse im Käfig, auf dem ein gerupfter toter Vogel liegt.
Markt im Urumqi
Chinas Märkte Urumqi, gegarte Kuhfüsse.
Urumqi
Markt in Kowloon: Schildkröten, Frösche usw.
Markt in Kowloon
Auf dem Markt in Kowloon, Fleisch hängt in der Sonne.
Auf dem Markt in Kowloon. Hongkong

Und: Ja, ich habe schon Hundefleisch gegessen. War ein wenig trocken und auch sonst nicht so, dass ich es unbedingt wieder essen muss.

Auf einem Markt in Shanghai habe ich 1991 gesehen, wie Fröschen bei lebendigem Leibe die Beine abgeschnitten wurden. Für mich sind Froschschenkel etwas, was ich grundsätzlich nicht esse.

Links

Zur Erholung hier ein schönes Marktfoto

Chinas Märkte Erdbeeren
Erdbeeren
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11 Gedanken zu „Chinas Märkte – die harten Fotos“

  1. Hui! Da hast du ja gleich einen Rundumschlag gelandet! Für Chinesen hat die Gruppe (Familie, Kollegen, Nachbarschaft) einen höheren Stellenwert als das Individuum. Das erklärt sich aus der Geschichte.
    Für mich gibt es immer einen Unterschied zwischend normalem Interesse und Sensationsgier. Letzteres finde ich schlimm, egal ob bei westlern oder Einheimischen.
    LG
    Ulrike

  2. Ja, lokale Märkte sind immer interessant: Was wird verkauft, wie wird verhalndelt (oder auch nicht), was kosten die Sachen?

    Liebe Ulrike, danke für diesen Artikel.

    Ich kann mich auch gut an einen Spaziergang über den Markt in Suzhou erinnern, wo einer lebendigen Schildkröte die Beine abgeschnitten wurden. In dem Moment dachte ich auch: „Musst du gerade jetzt dort hinschauen Christoph?“. In Japan wurde uns eine Krabbe serviert, die lebendig vor uns geöffnet wurde, das Fleisch entnommen, kleingehackt und dann in ihr uns zum essen angeboten wurde wobei sie sterbend über den Tisch lief. Oder die Fische, die man stückweise filetiert und zwischendurch dann wieder ins Aquarium zurück wirft, damit sie für den zweiten Gang immernoch frisch sind (war auch in Japan).

    Bei solchen Sachen denke ich immer: Fair Play. Ich verurteile niemanden, der Fleisch isst (tu ich ja auch manchmal und dann auch gerne), aber dann erlöse doch das Tier von seinen Leiden und mach nicht so einen Mist für die angebliche Frische.
    Die Chinesen haben ein anderes Verhältnis zu Tieren als wir Deutschen. Da gibt es für die Kinder Fische zum Angeln im Kinderparadies oder Fische/Quallen in einer Kunststoffkugel mit Wasser als Schlüsselanhänger (letzteres habe ich in Qingdao entdeckt), was für unsereins verstörend wirkt.
    Ein Hund, der bei uns in Deutschland ein Haustier ist, wird in Ländern, wo er kein Haustier und eher in Rudeln wild auf der Straße zu treffen ist und überhand nimmt, eben gegessen. Machen wir mit den Wildschweinen ja auch.
    So langsam kommen aber auch die Chinesen auf den Hund, sprich ich sehe mehr und mehr Chinesen mit Hund als Haustier beim Gassigehen.

    Und Ulrike, das gibt es auch nichts zum Fremdschämen oder erschüttert zu sein!
    Der Mensch interessiert sich nunmal für ihn fremde Dinge.
    Wie du sehr gut weißt, haben Fotos/Videos einen immenshohen Stellenwert für Chinesen. Wie oft habe ich Chinesen schon klar und deutlich gemacht, dass ich nicht will, dass Fotos von mir gemacht werden und es wurde einfach lächelnd ignoriert. Wie oft sehe ich Unfälle wo keiner hilft, dafür aber für WeChat filmt. Wie oft bekommt man hier Videos zugespielt „Musst du unbedingt sehen“, wo man froh wäre sie nicht angeschaut zu haben (sind ja auch überall Kameras in China und irgendwie landen dann die Videos doch auch den chinesischen Platformen. Das Video, wo die Rolltreppe die Frau ‚frisst‘ geht mir nicht mehr aus dem Kopf).
    Xi Jinping ist ja bekanntlich auch kein großer Fan von den UN Menschenrechten und Privatsphäre ist laut ihm für seine Landsleute nicht nach unserem Verständnis vorgesehn, deshalb mach dir mal deswegen nicht allzuviel Gedanken (wie sagen meine chinesischen Kollegen immer: Sie haben zwar immer weniger Privatsphäre (Thema Punktesystem,…) aber dafür wird das Land sicherer und das ist gut ;-)). Die Chinesen sind das gewohnt. 🙂

    Viele Grüße
    Christoph

  3. Puh, mich schockieren immer schon die ‚harmlosen‘ Fischmärkte, auf denen lebende Tintenfische in Tüten verpackt verkauft werden
    Aber deine Bilder sind ja nochmal eine Nummer härter…

  4. Sehr richtig! In Deutschland wurde übrigens der Verzehr von Hundefleisch erst in den 1960ern verboten. Danke für den ausführlichen Kommentar!

  5. Ja, so ist es eben auf asiatischen Märkten. Im Westen wird es nicht der Oeffentlichkeit vorgeführt, aber auch Bilder unserer Schlachtfabriken sind nichts für Feinfühlige.

    Anfang des letzten Jahrhunderts wurde im Appenzellerland, Schweiz, auch Hund gegessen, sogar die eigenen Hofhunde, und nicht wenn sie aus Altersschwäche starben, sondern bereits bevor sie zu zäh wurden. Dies weiss ich aus erster Hand, von einer Augenzeugin. Ist der Hund mehr Freund des Menschen als das Pferd? In USA isst niemand Pferd, in der Schweiz gibt oder gab es eigene Pferdemetzgereien, damit der Metzger nicht Ross in die Würste mischen konnte.

    Wir essen hier Seidenraupen, d.h. was nach dem Abspulen des Kokons übrig bleibt, sehr delikat, oder rote Ameisen und vor allem deren Eier, sind fantastisch in einer Omelette oder im Salat.

    Schlimme Sachen gibt es natürlich nicht nur in China. In den Achzigerjahren sah ich regelmässig quadratisch aufgesägte leere Rückenpanzer von Schildkröten auf den Märkten in Singapur!! Chinesische Auswanderer sind seit Jahrhundderten über ganz Südostasien verteilt, auch hier in Thailand.

  6. Zum Thema Hund noch eine Anekdote. Anlässlich eines längeren Aufenthalts in Shanghai waren wir (meine Frau und ich) im Oktober bei den Eltern unserer chinesischen Freundin zum Essen eingeladen. Da sie selbst in Deutschland war, fragte sie uns im Vorfeld, ob es etwas gäbe, was wir nicht äßen, damie ihre (nur Chinesisch sprechende) Mutter nichts Falsches kochte. Ich antwortete (der Zusatz war nur im Spaß gemeint): Wir essen alles, außer Hund. Die fast ein wenig entrüstete Antwort von Hui: Aber Hund isst man doch nur im Winter!

  7. Ja, es gibt viel zu viel. Habe auch weit mehr gesehen als fotografiert. Das bietet noch viel Stoff für diesen Blog. Die schlimmsten Hundefleisch-Esser mit den entsprechenden Märkten sind mir übrigens in Südkorea begegnet.
    Ich liebe die thailändische Küche fast noch mehr als die chinesische. Diese Coconut-Curries! Einfach köstlich!

  8. Falls es dich tröstet: In anderen asiatischen Ländern ist es teilweise noch „schlimmer“ (aus unserer Sicht). Ich habe zwar keine Bilder in Thailand gemacht, aber es dort oft genug gesehen: Fische in einer Schüssel mit einem Minimum an Wasser, damit sie möglichst lange nach Luft schnappen, kleine Frösche und Kröten, die in ihrem Netz hüpfen und zappeln, tote Ratten (sehen jedenfalls so aus), mit Fell oder auch abgezogen, usw. usw, Trotzdem ist die Thaiküche eine der feinsten, es herrscht halt eine große Bandbreite.

  9. You know, I don’t think I would remove it. Your not sensationalizing the dog photo. It’s a part of the culture here so I’d leave it. Its just so incredibly difficult to believe that it’s available.

    I’m told that at the school that my girls attend they have dog available on the menu. My girls are forbidden to eat at that establishment. Kind of silly of me, but I just don’t think it’s right for us.

    Maria

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