Linie 2: Hop on Hop off in Hamburg

Stadtrundfahrt in Hamburg geht einfach und preiswert: Mit dem Tagesticket des HVV und der Bus-Linie 2. Das für die heute beschriebene Stadtrundfahrt interessante Stück führt einmal quer durch die Hafencity bis nach Altona.

Das Schöne an dem Tagesticket ist, dass Du an jeder der 15 Haltestellen ein- und aussteigen kannst, Hop-on Hop-off einfach. Das einzige, was Du im Gegensatz zu einer geführten Stadtrundfahrt machen musst, Du solltest Dich ein wenig vorbereiten, damit Du weißt, was Du siehst. Dazu gibt es von mir hier viele Tipps.

Mit der Linie 2 durch die Speicherstadt.

Linie 2

Die Bus-Linie 2 führt von der U-Bahn-Station Berliner Tor bis nach Schenefeld. Die für uns interessanten Haltestellen liegen zwischen Hauptbahnhof und Altona Rathaus. Aber in Richtung Schenefeld sind noch einige interessante Punkte, die ich bei einem nächsten Ausflug erkunden werde.

Hauptbahnhof/Steintordamm

Von hier bietet sich ein beeindruckendes Bild vom Hauptbahnhof. Du kannst die einfahrenden Züge von oben sehen und ein wenig von Reisen mit dem Zug träumen. Im Hauptbahnhof treffen Züge aus Kopenhagen auf Züge aus München, Berlin oder Amsterdam.

Hauptbahnhof Hamburg von der Linie 2 aus.

Die imposante Halle stammt auf dem Jahr 1906. Geplant wurde sie von den Architekten Heinrich Reinhardt und Georg Süßenguth. Die Halle ist 150 Meter lang, insgesamt 114 Meter breit und bis zu 37 Meter hoch.

Mit mehr als 550.000 Reisenden pro Tag (darunter 270.000 der S-Bahn) ist er der meistfrequentierte Fernbahnhof der Deutschen Bahn sowie nach dem Bahnhof Paris-Nord der meistfrequentierte Bahnhof Europas.

Ericusspitze

Vorbei an den Deichtorhallen geht es dann zur Ericusspitze. Dort kannst Du aussteigen und einen ersten Blick auf die Speicherstadt werfen. Von Weitem glitzert die Fassade der Elbphilharmonie.

Blick von der Ericusspitze. Seht Ihr die Elbphilharmonie? Hamburg.
Blick von der Ericusspitze. Seht Ihr die Elbphilharmonie?

Eine Welt von Kanälen, Brücken und roten Lagerhäusen beherrscht den Blick.

Wusstet Ihr?
Nach einer offiziellen Statistik hatte die Stadt Hamburg im Jahr 2004 einen Bestand von 2496 Brücken, davon wurden 1256 von dem LSBG (Landesbetrieb Straßen, Brücken und Gewässer) betreut, 354 standen als Hafenbrücken unter der Verwaltung der Hamburg Port Authority (HPA) einschließlich der Brücken der Hafenbahn, 477 Brücken gehören zur Deutschen Bahn, 396 zur Hamburger Hochbahn und 13 zur AKN Eisenbahn. Wikipedia

Es sind nur ein paar Schritte zum Dialog im Dunkeln, einem interessanten Ort, wo Du die Welt der blinden Menschen erkunden kannst. Du kannst Dich auf ein Dinner im Dunklen einlassen und probieren, wie es ist, wenn man nicht sieht, was man isst. Außerdem gibt es auch einen Dialog im Stillen, der Welt der Gehörlosen.

Singapurstrasse

Diese Haltestelle hat viel zu bieten: Das Maritime Museum und auf der andere Seite das Kaffeemuseum. Vor dem Museum steht Störtebeker, der Hamburger Held, und scheint sich nach neuen Opfern umzuschauen.

Störtebecker in der Hafencity.
Störtebecker

Eine Gelegenheit auch, eine Pause im Fleetschlösschen einzulegen, wo man deftige Fischspezialitäten und andere bodenständige Hamburger Spezialitäten, z.B. Labskaus, bekommt.

Auch die 25h-Hotels in der Hafencity können über diese Haltestelle erreicht werden. Diese interessanten Hotels sind ideal, wenn man in der Hafencity zentral und ruhig übernachten will. Sie sind mit viel Hafenatmosphäre ausgestattet. Ich habe mal 2 lustige Nächte dort gewonnen.

Am Sandtorkai

Diese Haltestelle habe ich diesmal ausgelassen. Das Miniaturwunderland in der Nähe bedarf mehr Zeit für einen Besuch. Auch für die Magellanterrassen und die Elbphilharmonie solltest Du Dir Zeit lassen.

Speicherhäuser in der Hafencity.

Die typischen Speicherhäuser haben noch immer den Erker mit dem Kran, mit dem die Waren in die Lager gezogen wurden.

Landungsbrücken

Über die Landungsbrücken habe ich schon geschrieben und sie an diesem Vormittag ausgelassen. Aber Ihr könnt den Bericht über meinen Besuch hier lesen.

St. Pauli Hafenstraße

Die Hafenstrasse lässt Erinnerungen an Hausbesetzung und Strassenkämpfe in den 1980er Jahren hochkommen. Doch jetzt gehören die Häuser den ehemaligen Besetzern, um die es ruhig geworden ist.

Fischmarkt

Sonntags ist hier der Teufel los. Ganz in der Tradition eines Fischmarktes kann man schon in Allerherrgottsfrühe Fisch kaufen. Doch der ist mittlerweile in den Hintergrund gerückt. Für die vielen Touristen gibt es Souvenirs und Franzbrötchen.

Ich hab noch die Zeiten erlebt, als lebendiges Kleinvieh wie Hühner, Enten oder Kaninchen verkauft wurden. Die gibt es nicht mehr. Genauso wie es keinen Alkoholausschank auf dem Markt mehr gibt. Eigentlich schade, aber es gibt genügend Kneipen, in denen Du Dich versorgen kannst, wenn Du willst.

Fischauktionshalle
Fischauktionshalle vom Wasser aus.

Die große Fischauktionshalle

Im Jahre 1896 weihte Kaiser Wilhelm II. die Fischauktionhalle feierlich persönlich ein, ein Gebäude im Stil einer römischen Basilika mit roten Backsteinmauern, die ein Dachgewölbe aus Eisen und Glas tragen.

Bis in die 1950er-Jahre wurde hier Fisch gehandelt und Fischfanggerät gelagert. Dann verfiel sie eine zeitlang, bis sie in den 80ern renoviert wurde. Heute ist sie ein beliebtes Veranstaltungszentrum mit 3500 Plätzen, besonders der Sonntagsbrunch mit Livemusik. In Nähe der Fischauktionshalle befinden sich das Dockland samt dem Cruise Center Altona.

Rathaus Altona

Palmaille

An dieser Stelle sind wir am Ende unserer kleinenStadtrundfahrt mit der Linie 2 angekommen. Von der Haltestelle Rathaus Altona sind es nur ein paar Schritte bis zu einer der ältesten Straßen Altonas, der Palmaille.

Palmaille, Straßenschild

Angelegt wurde die Palmaille 1638, mitten im Dreißigjährigen Krieg, für das dem Croquet verwandte italienische Ballspiel Palla a maglio (französisch Pallmail, niederländisch Palmalie oder Palmaille, englisch Pall Mall).

Der junge Landesherr Graf Otto V. von Schauenburg ließ dafür auf dem Elbhang zwischen Altona und der Vogtei Ottensen in unbebautem Gebiet eine 647 Meter lange, ebene Spielbahn anlegen, die seitlich mit insgesamt 400 Linden bepflanzt wurde und an deren Enden zwei eiserne Torbögen standen, durch die man den Holzball mit einem Schläger treiben musste. Ob die Anlage je in Betrieb ging, ist nicht überliefert. Graf Otto starb am 15. November 1640.

Wikipedia

Im 19. Jh. wurde sie eine beliebte Wohngegend des wohlhabenen Bürgertums. Noch heute kann man einige schöne Barockfassaden sehen.

Altonaer Balkon

Der Altonaer Balkon mit seinem herrlichen Blick über Hafen und Köhlbrandbrücke soll das Ende für heute sein. Aber ein großartiges! Hier kann ich stundenlang sitzen und die großen und kleinen Pötte auf der Elbe beobachten.

Der Park hoch über Elbe wirkt wirklich wie ein gigantischer Balkon. Und er ist eine wichtige Verbindung zwischen dem Elbuferwanderweg und dem Fischmarkt sowie dem Grünzug Neu-Altona.

Altonaer Balkon mit der Plastik von Gerhard Brandes.

Besonders auffallend ist die Bronze-Plastik „Fischer“ von Gerhard Brandes aus dem Jahr 1968.

Zum Schluss

Jetzt kann Du mit der Linie 2 gemütlich zurück fahren. Aber wem das noch nicht genug war, hat mehrere Möglichkeiten:

Du könntest hinunter zur Elbe gehen und zurück zu den Landungsbrücken. Oder Du nimmst die Fähre nach Finkenwerder. Die ist im Preis des Tagestickets mit drin.

Ebbe auf der Elbe.
Ebbe auf der Elbe

Eine andere Möglichkeit ist es, weiter auf dem Elbuferweg zu wandern.

Ich selbst bin schließlich auf die Elbfähre gestiegen und habe mich eine Runde durch den Hafen schippern lassen. Dazu später mehr!

Es war auf alle Fälle ein gelungener Frühlingsausflug. Ich empfehle ihn zur Nachahmung!

Links

Ausflug mit der Linie 2
Gemütlich im Fleetschlösschen
Ulrike
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2 Gedanken zu „Linie 2: Hop on Hop off in Hamburg“

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