Kostbare Perlen des Himmels – Dzi Perlen
Perlen des Himmels, auf Tibetisch Dzi, sind ganz besondere Glücksbringer. Die Muster der Perlen sehen meistens aus wie Augen. Diese sind in vielen Kulturen Symbole mit großer Bedeutung. Man denke an den „Bösen Blick“, das weißblaue Auge in der Türkei usw.
Deutsch: Perlen des Himmels
Chinesisch: 天珠 • tian zhu = Himmel + Perle
Tibetisch: dZi = hell, strahlend
Man sagt:
„Himmelsperlen mit einem Auge symbolisieren Weisheit, Himmelsperlen mit zwei Augen bescheren Eheglück, Himmelsperlen mit drei Augen bringen Reichtum.“
Ganz besonders selten sind Dzi-Perlen mit 9 Augen. Deshalb bringen diese äußerst viel Glück und Wohlstand. Dem Träger wird Weisheit und Intelligenz verliehen.
Dzi Perlen – Perlen des Himmels
Geschichte der tibetischen Steine
Die Vorliebe für die merkwürdig gemusterten Achat-Steine, die Himmelsperlen, ist schon für die Zeit vor 4.000 Jahren in Tibet belegt, Doch waren die Perlen lange Zeit fast vergessen. Zu selten hat man welche gefunden. Vor rund 1.500 Jahren kamen sie zurück in den tibetischen Alltag.
Schäfer und Nomaden fanden auf den Weiden, meistens an bekannten heiligen Stellen, die eigenartig gemusterten Dzi-Perlen. Die runden Kreise berührten die Finder im Gemüt, die „Augen“ schienen sie anzublicken. Man dachte, dass es sich um versteinerte Geister handelte und schrieb ihnen medizinische Wirkungen zu.
Allerdings ist die Form nicht natürlich. Man hat das Muster der Achate herausgearbeitet und verstärkt und so erst die klassische Form der Dzi-Perlen entwickelt.
Einige Funde deuten darauf hin, dass die ältesten Dzi Perlen im Indus-Tal hergestellt wurden. Dort gab es zwischen 2,800 und 1.800 v. Chr. die Indus-Kultur, die sich über fast das gesamte heutige Pakistan sowie Teile Indiens und Afghanistans erstreckte.
Der früheste archäologisch bestätigte Fund stammt von der Ausgrabung von Uigarak in Kasachstan. Dies sehen Wissenschaftler als Indiz dafür, dass es schon im 1. Jahrtausend vor Chr. weitreichende Handelsverbindungen von Indien nach Zentralasien (Skythen) gab.
Legenden von der Entstehung
Eine andere Legende berichtet folgendes:
Einst herrschte eine schreckliche Hungersnot auf der Erde. Die Götter wussten sich nicht mehr zu helfen und zerrissen nach und nach ihren Perlenschmuck, den sie auf die Bevölkerung regnen ließen. Jeder Mensch, der eine kleine oder große Perle fand, wurde geheilt und erhielt zudem eine wichtige Erkenntnis für sein Leben:
Nur wer sein Schicksal selbst in die Hand nimmt, verantwortungsbewusst mit der Umwelt umgeht und eigenverantwortlich Entscheidungen trifft, wird überleben. Die Menschen lernten, sich selbst zu helfen, Heilpflanzen zu nutzen, Krankheiten zu behandeln und Entscheidungen zu treffen.

Drei Arten von Dzi-Perlen / Perlen des Himmels
1. Alte, originale Dzi
Die Dzi-Perlen bestehen aus Achat, bei dem die im Stein vorhandenen Maserungen die Grundlage für die „Augen“ bilden. Diese sog. Pure Dzi sind äußerst selten und können je nach Anzahl der Augen mehrere 100.000 Dollar kosten.
Eine etwas preiswertere Variante sind originale Dzi-Perlen aus Achat oder Karneol, bei denen mit einer aufwändigen Ätzung die „Augen“ nachempfunden werden. Die wertvollsten Perlen können bis zu 4.000 Jahre alt sein.
Echte originale alte Dzi-Perlen aus Tibet sind heute extrem selten!
Echte Dzi aus Achat
Achat ist ein sehr harter Stein, der bei Bearbeitung leicht splittert. Deshalb ist die Herstellung auch heute noch ein Mysterium. Um den Achat zu bearbeiten ist Hitze nötig. Es gibt Vermutungen, dass die dunklen Flächen mit Hitze oder Säure bearbeitet wurden. Aber genau weiß man das immer noch nicht.
Innerhalb der Oxid-Minerale sind Achate eine Varietät von Quarz, zu denen unter anderem auch die Minerale Rosenquarz, Tigerauge, Bergkristall, Amethyst oder Opal zählen. Noch spezifischer werden Achate als gebänderte Varietät von Chalcedon definiert.Steine und Minerale
2. Andere Dzi-Perlen
Manche Perlen werden aus Materialien wie Jade oder Serpentin hergestellt. Da diese Steine in der Regel keine Maserung haben, wird das Muster in Handarbeit angefertigt.
3. Volkskunst
Weil die Dzi-Perlen außerordentlich beliebt sind, findet man auf den Märkten Tibets eine große Auswahl an preiswerten Perlen aus Glas oder Keramik.
Wirkung
Die heilende und positive Wirkung ist übrigens bei allen vorhanden. Selbst die neuen Perlen aus Glas gelten allgemein als wirksam.
Unterschiedliche Muster
Heute gibt es die Dzi-Perlen mit vielen verschiedenen Mustern, nicht nur Augen. Alle haben ihre spezielle Bedeutung und Wirkung. Hier ein paar Beispiele:
Himmel & Erde Dzi Stein: Erde ist quadratisch. Der Himmel entspricht dem Kreis. Diese Dzi Perle kombiniert die 3 Hauptkräfte im Universum: Dzi Himmel, Erde & Mensch und erfasst die Energie aus dem Himmel und der Erde, wandelt sie in kontinuierliche bewegliche Energie, um das Ziel zu erreichen.
Blitz Dzi Perle: Es wird geglaubt, dass der Blitz die Unwissenheit zerstört (Geistesblitz). Die Zerstörung der Unwissenheit schafft Raum für Wissen. Diese Dzi-Perle wird den Besitzer vor der Begrenzung, geistiger Einschränkung, Mangel an Veränderung, Krankheit, Depression und alle Formen der Traurigkeit bewahren. Der Blitz kann die Wolke und den Nebel zerstören, den viele Köpfe benebeln.
Die Perlen des Himmels helfen bei Krankheiten
Die Himmelsperlen helfen bei Krankheiten, die durch ein inneres Ungleichgewicht verursacht werden. Die Perlen wirken gegen die Hitze des Körpers und die Krankheitswinde. Je mehr „Augen“ die Perle hat, desto stärker ist die Wirkung. Eine ungerade Anzahl der Augen ist beliebter als eine gerade.
In der traditionellen tibetischen Medizin wurde von den Perlen ein Pulver hergestellt, das ausgleichend bei allen möglichen Krankheiten wirken soll. Besonders innere Unruhe und Depressionen sollen positiv verändert werden.
Dzi Perlen werden auch nach ihrer Farbe unterschieden. Neben den bekannteren schwarzen Achaten mit dem weißen Augenmuster gibt es welche aus rotbraunem Gestein mit roten oder manchmal goldfarbenen Mustern.
Die schmalen langen Perlen werden gerne „weiblich“ genannt. Die dicken runden sind männlich.
Achat als Heilstein in Europa
Achate sind auch in Europa und darüber hinaus seit biblischen Zeiten als Heilsteine bekannt. Bereits Hildegard von Bingen setzte im 12. Jahrhunderte diverse Edelsteine und Mineralien im Rahmen ihrer Heilsteintherapie ein. Bei der Auswahl der dafür geeigneten Steine bezog sich Hildegard von Bingen auf Steine, die zum einen in der Bibel aufgeführt wurden, und solche, deren Heilwirkung ihr in Form von Visionen zugetragen wurden.
Auch wenn Hildegard von Bingen von der Lithotherapie überzeugt war, und Heilsteine auch heute noch Anwendung finden, konnte die Wirkung von Achat und anderen Mineralien auf die Gesundheit von Körper und Psyche in wissenschaftlichen Untersuchungen nicht bewiesen werden.
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Der Arikel erschien zuerst 2015 auf dem Bambooblog. Im September 2022 wurde er komplett überarbeitet.
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Liebe Ulrike, die Perlen sehen so schön aus;)
Gruß
Nadja
Da kann ich leider nicht helfen.
Hallo Ulrike bin durch Zufall auf deinen Blog gestoßen
Wir haben einen alten dzi stein vor vielen Jahren von einer alten sherpa Frau in nepal gekauft
Eine frage wie kann man die Echtheit oder den Wert bestimmen
Vielen Dank Brigitte
Hallo, ich habe einen 3äugigen Dzi mit drei Augen der um 300 Jahre alt ist. Vor ein paar Tagen ist der Stein heruntergefallen und ganz glatt gebrochen. Was hat es für eine Bedeutung wenn ein solcher Stein zerbricht?
Das kann ich dir leider nicht beantworten.
Hallo Paul!
Das ist ja toll! Halt die Dzi-Steine gut fest. Dann bringen sie dir weiterhin Glück!
Nepal ist ein grandioses Land! ich war gerne dort.Diese Berge! und vor allem die freundlichen Menschen!
Alles Gute
Ulrike
Sehr interessant – ich selber komme aus Nepal (Sherpa) und habe so eine Perle/Achat von meinen Onkel bekommen – der leider seit 2015 nicht mehr lebt. Er hat einige Augen und sieht entsprechend alt aus – Mein Onkel hat den wiederum von seinem Vater bekommen.
Den Achat von meinem Vater habe ich auch – der hat div. Augen auch drauf. Den von meinem Vater trage ich pers. sehr oft bei Expeditionen oder allg. Tätigkeiten – den von meinem Onkel haben ich gut wegelegt.
oh! Wo hast du denn gekauft?
Das sind ja wunderschöne Ketten im Museum.
Ich habe meinem Mann eine Dzi-Perle mit Lederband zu Weihnachten 2014 geschenkt und da ich so fasziniert von diesen Himmelsperlen bin, habe ich mir auch gleich eine gekauft.
LG
Gretlies
Dann ist das so. Danke für deine Mühe!
Bei Google Chrome und Firefox tritt der Fehler nicht mehr auf, bei Internet Explorer 11 jedoch immer noch.
So, ich hoffe, die Fotos sind wieder uneingeschränkt sichtbar. Bin immer froh über solche Hinweise! Danke
Danke! Ich hab google Chrome. Ich kümmere mich drum!
Danke für den Hinweis! Irgendwie scheint da ein Fehler vorzuliegen. Ich werde das gleich „reparieren“. Ist eben doch einer von den ganz alten Artikel.
Beste Grüße
Ulrike
Umschalt + F5 (merke gerade, dass ich in einem Kommentar keine eckigen Klammern verwenden darf.)
Und nachdem ich den Kommentar abgeschickt hatte, wurde die Seite neu aufgebaut und Voilá ! jetzt sind die Bilder zu sehen. Habe daraufhin die Seite im Chrome-Browser aufgerufen und da waren die Bilder auch nicht zu sehen, sie erschienen erst, als ich mi + die Seite aktualisiert habe. Beim Internet-Explorer 11 auch keine Bilder und auch die Aktualisierung mit lässt sie nicht erscheinen. 🙁 Aber wer verwendet schon den… (BTW. Mein Standardbrowser ist der Feuerfuchs)
Kann es sein, dass da zwei Bilder fehlen? („Dzi-Perlen aus Glas, gekauft in Xiahe, Amdo“ und „Eine Kette antiker Dzi-Perlen im Sichuan Provinzmuseum, Chengdu“)
🙂 Ich habe ja auch so eine Himmelsperle – aus Glas. Sie steht für eine tolle Zeit in der Provinz Gansu.
Besonders dein letzter Absatz gefällt mir gut. Nicht das spirituelle in der Welt zählt, sondern der westliche Besitzwahn beherrscht unsere Zeit. Grüße aus dem Gebirge.