Zuletzt aktualisiert vor 2 Jahren
Hmm, eine interessante Frage, die Meike vom Blog Textgefährtin in ihrer Blogparade aufwirft. „Warum schreibe ich?“ Und eigentlich fragt sie Leute, die Romane und Geschichten schreiben. Nun muss ich mich beeilen, die Blogparade läuft nur noch bis zum 01.09.22. Ich werde mich beteiligen, obwohl ich noch keinen Roman geschrieben habe. Naja, und wenn ich auch ein wenig zu spät dran bin, will ich meinen Beitrag nun doch einreichen.
Ich schreibe gerne, auch wenn alles mein eigenes reales Leben ist. Eigentlich will ich mir auch mal darüber klar werden, warum ich schreibe, aber keine Romane.
Ich schreibe, weil ich muss
Wem das Herz voll ist, dem geht der Mund über. So heißt es schon in der Bibel (Lukas 6,45). Na, das würde ein großes Gelaber geben, wenn ich alles aussprechen würde! Dann noch die vielen Wiederholungen!
Also nehme ich den Stift in die Hand und halte alles, was mir in den Sinn kommt, auf Papier fest. Schon als kleines Mädchen habe ich Tagebuch geschrieben. Mit 17 folgte das erste Reisetagebuch. Hundert handschriftliche Seiten über unsere Klassenfahrt nach Rom. Stilistisch etwas ungelenk. Ich war und bin kein Wunderkind, kein Goethe oder Brecht.
Reiseberichte: das Grundgerüst
Wie schon gesagt, habe ich früh angefangen, Reisetagebücher zu schreiben. Dabei war der erste wichtige Reisebericht der von einer Reise 1982 nach Syrien und Jordanien. So viele Eindrücke, so viele Sehenswürdigkeiten. Da wusste ich manchmal schon am nächsten Tag nicht mehr, wann ich welche Säule wo fotografiert hatte.
Mit der ersten Reise nach China 1987 kam auch der erste ernsthafte Reisebericht. Was hatte ich alles gesehen und erlebt! Ich schrieb den handschriftlichen Bericht von unterwegs sogar per Schreibmaschine ab, lies es binden und verschenkte es an meine Eltern, an Freunde und Verwandte. Ich schrieb kein Buch über meine Reise, obwohl ich das Gefühl hatte, dass praktisch jeder, der damals nach China reiste, mit seinen Erfahrungen an die Öffentlichkeit wollte.
Beispiel: Mein erster Tag in China 1987
Natürlich schreibe ich nicht nur über China. Jeder kleine Ausflug bietet mir die Möglichkeit, einen Reisebericht zu schreiben und reichlich Museen sowie weitere sehenswerte Dinge zu schildern.
Beispiel: Ausflug nach Bremen und Bremerhaven 2022
Das Anliegen, das mir noch immer sehr am Herzen liegt
Es reifte in mir der Entschluss, etwas gegen das häufige China-Bashing zu tun, das mir immer und überall begegnete. Ich weiß, dass in China nicht alles so ist, wie wir das gerne hätten. Auch ich habe Beispiele erlebt und gesehen, die das bestätigen.
Doch ich habe viel öfter auch die herzliche Gastfreundschaft der Chinesen erlebt. Die großartige Kultur und Kunst faszinierten mich. Die manchmal so bildhaften Schriftzeichen sind eine Welt für sich. Wenn man sie versteht, erschließt sich einem ein buntes, differenziert denkendes Volk. Das wollte und will ich als Gegensatz zu den vielen Vorurteilen, die wohl jeder über China hat, deutlich machen.
Beispiel: Archäologie Parks in China
Ich schreibe, weil ich sonst alles vergesse
Ich habe schon früh gemerkt, dass mein Gedächtnis nicht besonders gut ist. Wenn ich etwas besonders Schönes oder Trauriges erlebe, kann es sein, dass ich es vergesse, so bedeutsam auch das Erlebnis war. Ich vergesse es oft wenigstens teilweise.
Auch Tausende Fotos helfen da nicht. Denn wenn ich die nicht ordentlich beschriftet habe oder sie eine bekannte Sehenswürdigkeit zeigen, dann weiß ich nach ein paar Monaten nicht mehr, wo die her sind.
Beispiel: Meine Große Asienreise 1991/92
Hilfe und Unterstützung
Gerne helfe ich auch bei allen Fragen rund ums Reisen. Meine großen Erfahrungen dabei sollen auch anderen zugutekommen. Und das nicht nur bei China-Reisen!
So denke ich, dass meine Artikel zur Reisevorbereitung und zum Verhalten unterwegs für viele nützlich sein können.
Beispiel: Als Frau alleine reisen
Meine Meinung loswerden
Manchmal muss ich auch meine Meinung zu manchen Dingen sagen. Da bietet mir der Blog eine Plattform, die jeder lesen kann, wann und wenn er Lust dazu hat.
Ich rege mich auf, über große und kleine Themen, und das muss manchmal raus. Was ist da idealer als ein Blog? Da kann jeder mir widersprechen oder es auch sein lassen. Ich freue mich über kontroverse Diskussionen!
Beispiel: Gendern – was soll das?
Meine Gedanken zu sortieren
In Zeiten mit großen Lebenskrisen führe ich Tagebuch. Ob ich davon etwas auf dem Blog verwende, ist nicht sicher. Auch ob ich mit Freunden oder Freundinnen drüber rede, ist fraglich.
Nicht alles ist auch für die Öffentlichkeit. Zum Beispiel habe ich lange noch nach dem Tod meines Mannes ein Trauertagebuch geschrieben.
Es hilft mir, meine Gedanken zu sortieren und mir über manches klar zu werden. Dabei ist mir wichtig, dass ich es zwar aufschreibe, dass es aber meins bleibt und nicht öffentlich wird.
Kurz gefasst
Ich war schon in der Schule bekannt dafür, sehr kurze Aufsätze zu schreiben. „Das schönste Ferienerlebnis“ wurde mit „Ich habe im See in Finnland gebadet“ beantwortet. Was musste ich da mehr drüber schreiben? Das brachte mir nicht die besten Zensuren in Deutsch.
Auch heute noch liebe ich es, mich kurzzufassen. Deshalb kann ich wohl keine Romane schreiben.
Youtube und Podcasts
Nein, Podcasts und Youtube sind keine Möglichkeiten für mich. Sie sind außerordentlich beliebt. Mancher Youtuber hält sich gar für einen Reiseblogger. Auch längere Aufsätze bei Facebook und ähnlichen Social Media werden gerne als Blog bezeichnet. Können sie.
Mir fehlt da die Nachhaltigkeit. Einen Blogbeitrag kann man auch noch in zehn Jahren lesen, während ein Facebook-Artikel usw. nach wenigen Wochen oder schon nach Tagen in der Versenkung verschwindet.
Hinzu kommt, dass man sie nicht ergänzen kann oder aktualisieren, wenn etwas Neues hinzukommt. Das geschriebene Wort ist anders: Da kann man dran pfeilen, es immer wieder verbessen und ergänzen. Deshalb liebe ich es auch, am Computer zu schreiben.
Und Ihr? Was ist Eure Meinung dazu“
Links
- Unfreiwillige Blogoptimierung
- China Reiseberichte auf dem Bambooblog
- Woher kommen die Themen ?
- LieblingsChinesisch Übersicht
- Kaffee in China – eine erstaunliche Entwicklung - 6. Oktober 2024
- Der Orient: Länder der Seidenstraße - 29. September 2024
- Shanghai Pass für ganz China! - 22. September 2024
Ja, da hast Du recht mit den kleinen Ausflügen. Ich habe auch schon seit 5 Jahren keine Fernreise mehr gemacht. Gruß – Ulrike
Interessant, der Grund warum ich angefangen habe meinen Blog zu schreiben ist ganz ähnlich. Ich habe so viel das ich sagen will und ich will meine Reiseerinnerungen lebendig halten. Zwar reise ich nicht in so ferne Länder wie China, aber auch die kleinen Ausflüge sind es wert das man davon erzählt.